- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Im letzten Sommer 2016 habe ich erstmalig einen 9-tägigen Reit-Urlaub mit meiner damals 13-jährigen Tochter im Art-Quartier in Starkow verbracht. Um es vorwegzunehmen - diese Tage haben mich so begeistert, dass ich bereits weitere 2 Male mit Freunden hier verlängerte Wochenenden verbracht habe - zuletzt Ende Mai 2017. Die Anlage wird familiär durch Anne mit Unterstützung ihres Mannes Laszlo geführt - da meine Tochter und ich bei strömendem Regen eintrafen, begrüßte uns Anne sehr herzlich im Friesen-Nerz, plauschte mit uns noch eine halbe Stunde über Pferde, die Brötchen am nächsten Morgen, über Kunst, Natural Horsemanship (weiter unten mehr dazu) und zeigte uns das Zimmer. Prompt wurde auch das Wetter besser ;o) Im Urlaub 2016 - wie auch bei meinen späteren Aufenthalten wohnten wir in einem der Apartments, die erst vor kurzen ausgebaut wurden. Äußerlich einfach gehalten und direkt links neben der Sattelkammer für die Pferde - sind diese sehr liebevoll und gemütlich eingerichtet. Man verfügt über ein Zimmer mit sehr gutem Doppelbett, Holzofen (wenn es mal kälter sein sollte, Holz zum Heizen holt man sich selbst), einer Küchenzeile und einem modern eingerichteten Bad mit ebenerdiger Dusche. Das Zimmer ist klein, schön und praktisch eingerichtet, aber man sollte keinen überbordenden Luxus erwarten: mit einem Fernseher an der Wand, einer Kommode, einem kleinen Tisch und 2 Stühlen für's Frühstück in einer Zimmerecke und damit genau ausreichend für 2 Personen, wenn man nicht gerade die meiste Zeit nur auf dem Zimmer verbringen will. Die Apartments verfügen über eine Holzterrasse in Richtung einer Pferdeweide, ein kleiner Kugelgrill steht pro Apartment zur eigenen Verwendung bereit. Beachtenswert ist, dass jedes Zimmer ein echtes Original-Kunstwerk an der Wand zu hängen hat - und jedes hat auch seine Geschichte, die Anne auch sehr gerne auf Nachfrage erzählt. Gebucht habe ich nur die Zimmer, d.h. Selbstverpflegung - dennoch bestellten wir an einigen Tagen frische Brötchen und es gab sogar ein- oder zweimal frische Eier von glücklichen Hühnern. Auf dem Gelände des Ferienhofs bewegt man sich zwischen einigen Kunstobjekten und Paddocks (Pferdekoppeln), während man von Lutzi, Looni, Luna, Morena, Jackson, Helga, Chilli und allen weiteren Western-Pferden (zur Zeit sind's 11) aufmerksam beobachtet wird. Weiterhin gibt's zum Beispiel freilaufende Hühner (meist im separaten Garten von Anne) und die Ungarischen Hirtenhunde Wilma und Erwin die das Ganze bewachen - allerliebste Wollknäuel, meist vor dem Wohnhaus der Gastgeber, die auf Entfernung bellen und sich zum Streicheln und Schmusen auf den Boden fallen lassen, wenn man die Hand nach ihnen ausstreckt. Es ist aber weder der typische Ferien-Bauernhof, noch ist es ein Reiterhof im klassischen Sinne. Hier findet man viel mehr und es geht wesentlich individueller zu und die Gäste werden hier im wahrsten Sinne wie gute Freunde aufgenommen und behandelt. An einem der Abende lud Anne unsere Reitgruppe (insgesamt waren wir mit Anderen zu fünft) sogar zum gemeinsamen Grillen ein, wir erzählten über Gott und die Welt und hatten jede Menge Spaß. Hier erfuhren wir auch viel über Annes Kunstprojekte und so Einiges aus der Künstlerszene zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Asien. Die Umgebung ist lieblich - aber natürlich noch mitten im Land. In einem Tagesritt schafft man es bis zum Bodden. Zum Badeort Zingst ist es eine halbe Stunde mit dem Auto. Das Dorf Starkow hat auch noch eine Kirche mit einem wunderschönen Pfarrgarten, der durch einen dortigen Verein betrieben wird - von Zeit zu Zeit finden hier verschiedene Kulturveranstaltungen bis hin zum Dorftanz statt. Aber wir waren ja insbesondere zum Reiten hier - und das ist wirklich etwas Besonderes: hier wird Western geritten und der Umgang mit den Pferden erfolgt nach Methoden der Natural Horsemanship. Dies ist eine natürliche und gewaltfreie Art, mit Pferden um- und in besonderer Weise auf die Tiere einzugehen. Anne beherrscht die Methoden hierzu außerordentlich gut und verfügt über sehr viel Praxiserfahrung - generell mit Pferden und auch mit deren Reitern. Daher ist es auch nachvollziehbar, dass sie - Safety first - jeden Reiter (vom Kind bis zum Erwachsenen) hinsichtlich seiner Fähigkeiten zum Umgang mit Pferden einschätzt - zunächst am Boden, dann auf dem Platz (ein mittelgroßer Rasenplatz unter Bäumen) - und es erst dann mit dem passenden Pferd zum Ausreiten geht. Da meine Tochter und ich bisher nur die Englische Reitweise beherrschten, gab's erst eine Doppelstunde, um uns auf die Western-Reitweise vorzubereiten. Dank Annes punktgenauen Anweisungen (und ihrer eisernen Geduld ;o), haben wir's schnell begriffen und waren anschließend so sicher, auch ins Gelände zu gehen. Die Pferde sind allesamt in einem ohne Übertreibung außerordentlich guten Zustand - jedes mit eigenem Charakter. Dass die Hufe der Tiere geradezu perfekt sind, liegt daran, dass Anne diese nach der Natural Hoofcare-Art selbst pflegt und fast täglich bearbeitet. Alle Pferde gehen ohne Eisen. Putzen und Satteln erfolgt immer durch den Reiter. Hierbei berät und hilft Anne gerne - außerdem ist die Stimmung in der Regel so entspannt, dass man sich auch gegenseitig unterstützt. Besonderheit: hier reitet man gebißlos mit Knotenhalfter. Die Pferde sind dementsprechend entspannt - einziger Nachteil: bei saftigen Wiesen wollen die lieben Pferde - ohne hartes Gebiß - auch schnell mal einen Pausensnack ergattern. Aber man lernt schnell, darauf zu reagieren, um das Grasen zu vermeiden - falls es nicht gerade passt. Die Ausritte sind (soweit ich es erlebt habe) immer durch Anne geführt und beginnen mit einem Warmlaufen am Boden, ehe man auf's Pferd steigt - gut für Pferd und Mensch. Geritten wird zuerst im Schritt, später im Trab und wenn das Gelände es zulässt (und es gibt ausreichend zulässiges Gelände!! ;o) dann auch im Galopp. Anne ist als Reitführerin sehr verantwortungsbewusst, achtet genau auf jeden einzelnen Reiter und vermeidet aktiv unnötige Risiken. Der Spaßfaktor kommt dabei dennoch nicht zu kurz. Die Landschaft, die wir bei unseren Ausritten entdeckten, ist malerisch - Wiesen, Felder und Wälder wechseln sich hier ab, teilweise geht's durch kleine Dörfchen. Die Pferde sind sehr trittsicher in allen Gangarten. Falls ein Tagesritt gemacht wird, sucht Anne einen schönen Pausenort - wir waren im letzten Sommer beispielsweise auf einem befreundeten Pony-Hof - ein liebevoll hergerichteter Bauernhof mit urigem Haus und Garten mit sehr freundlichen Gastgebern. In diesem Jahr machten wir Pause auf einer wunderschönen Wiese am Bodden. Fazit: Das Art-Quartier wird jeden begeistern, dem einfach aber zweckmäßig und geschmackvoll eingerichtete Unterkünfte genügen, weder ein Luxushotel noch Center-Park-Verhältnisse erwartet, und dem es um das aktive Erkunden der wunderschönen Landschaft hier per Rad, zu Fuß oder auf dem Pferd geht. Neben der Freude an außerordentlich guten Pferden kann man hier Einiges zur Western-Reitweise und Natural Horsemanship dazulernen sowie - wenn man es will - viel über Kunst erfahren. Unterkunft: zweckmäßig, nett eingerichtet. Apartments mit Zimmer, Küche und modern eingerichtetem Bad. Essen: typischerweise Selbstverpflegung, bestellbarer Brötchenservice (zu anderen Optionen - keine Erfahrung). Umgebung: wunderbare Landschaft mit Feldern, Wiesen, schönen Waldwegen und kleinen Dörfchen. Malerischer Pfarrgarten im Dorf. Ohne direkt größere Städte in unmittelbarer Nähe. Geeignet für Naturbegeisterte, Radwanderer und Reiter, oder auch Leute, die in der Ruhe ihre Erholung suchen. Generelle Stimmung: Zum Wohlfühlen, sehr freundschaftlich-familiär. Reiten: Unbedingt empfehlenswert (!!) - vom Anfänger bis zum versierten Reiter (Kind bis Erwachsenen), sofern man sich auf die Western-Reitweise und den natürlichen Umgang mit Pferden einlassen will. Es wird hier sehr oft ausgeritten. Sehr gute Pferde, ausgeglichen, trittsicher mit sehr guter Kondition. Anne sorgt dafür, dass man mit dem richtigen Pferd unterwegs ist. Wer an Bodenarbeit interessiert ist, kann auch hier viel lernen und magische Pferdepflüster-Momente erleben. Sonstiges: Kunst - da hat Anne einiges zu erzählen und zu zeigen. Ihre Projekte sind beeindruckend. Insgesamt: von mir ganz klares "Daumen hoch"!
Genau das richtige und passend für einen aktiven Reit-Urlaub. Deshalb ein "sehr gut" - selbst wenn es kein Luxushotel-Niveau hat. Das erwarte ich hier auch gar nicht.
Anne, die Gastgeberin sorgt für eine freundschaftliche Atmosphäre und sorgt dafür, dass man sich wohlfühlt. Manche Dinge erledigt man aber auch selbst (wie z.B. das Holz für den Ofen holen ;o). Auf Wünsche wurde prompt und pragmatisch eingegangen.
Abwechslungsreiche Landschaft, Malerische Kirche mit Pfarrgarten im Dorf. Ostsee (Zingst) eine halbe Autostunde entfernt.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Wandern, Fahrradfahren, Reiten, Ostsee eine halbe Autostunde entfernt. Erzählen über die aktuelle Kunstprojekte von Anne. Weiterhin: Vogelpark Marlow in der Nähe.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2017 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Michael |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |