Atlantica Marmari Palace

Wir sind Hamburger. Und irgendwie kann man dies Hotel mit einer Beziehung zum Hamburger SV vergleichen: Große Vergangenheit, großer Name, schöner Schein (Poollandschaft), man hat es eigentlich lieb gewonnen (unser dritter Besuch), man denkt jedes Jahr: Irgendwie ja doch schön... vielleicht wird es ja NOCH besser - um am Ende dann leider doch festzustellen, dass die kleine, aber feine Mängelliste einfach jedes Jahr länger wird bzw Fehler leider nicht behoben werden. Und - ZACK - wundert man sich, dass man echt froh ist, wenn die Saison zuende ist - ääääh... die Heimreise angetreten werden kann. Jeder einzelne kleine Mangel für Berufsnörgler ist überhaupt nicht das Problem. Kleine Schmuddelecken in den Pools, vergessenes Toilettenpapier trotz zweimaliger Mahnung an der Rezeption, fehlendes Grün auf den Beton-Terrassen... alles für sich geschenkt. Es macht a) die Summe die kleinen Mängel und b) vor allem die offensichtliche Weigerung, die allein hier ja nun mehrfach in den Rezensionen geschilderten Mängel zu beheben. Nehmt doch bitte Kritikpunkte einfach mal an und antwortet nicht nur (hier und da) dünnhäutig. Da sind wir wieder beim HSV: Aus Fehlern lernen, sich verbessern wollen, nicht auf Lorbeeren des äußeren Scheins und der Vergangenheit ausruhen... sonst landet man eben in austauschbarer Mittelklasse. Wo wollt ihr hin?

Es lohnt sich, hier ein paar Euro mehr zu investieren.

Jahaaaa... da scheiden sich ja hier die Geister. Ich denke, Geschmack, Qualität und Auswahl ist viel zu subjektiv, als dass man das pauschal beurteilen kann. MEIN Geschmack ist es nicht so, aber das ist unerheblich. Für mich gab es hier irgendwie das KOS-Tier, weil Fisch, Huhn, Rind und das "Schweinebein" für mich relativ gleich schmeckten. Auch wenn ich mich bis heute frage, wie dieses Kos-Tier wohl aussehen mag: Wer mit Liebe zum Detail zB an die Gewürze rangeht und sich nicht durchschieben lässt, sollte hier glücklich werden. Auswahl ist wirklich genug. Getränke gibts nix zu meckern. Absoluter All-In Standard. Cool wäre ein echtes Highlight, um sich eben vom Standard abzuheben... da sind wir wieder bei den Kleinigkeiten. Keine Kleinigkeit 1: Das Mobiliar. Liegen, Tische, Stühle - egal, ob Strand, Gastro, mit Sprühlack ubertünchte Balkonmöbel... die gehen wirklich gar nicht mehr. Da ändern auch 4-5 Flausch-Couches an der Bar zum Chillen (aus denen ältere Semester übrigens nie im Leben mehr herauskommen und somit zu Dauergästen werden könnten; aber das nur am Rande) nix mehr. Hier sehe ich den größten, aber ja doch finanziell überschaubaren Handlungsbedarf. Keine Kleinigkeit 2: Bei starker Belegung ist eure Bahnhofshalle (Speisesaal + Terrasse) unter Corona-Bedingungen nicht tragbar. Tut euch einen Gefallen und begrenz weiter eure Kapazitäten. Highlight: Kleinigkeit Nummer 2.365 - Die Geschirrwagen. Während einer durchschnittlichen Essensschicht karren verschiedene Service-Mitarbeiter 6,8x mit den Geschirrwagen durch die Reihen. Besonders zum Frühstück rüttelte das regelmässig den Rest-Ouzo durch das Kleinhirn. Fugenterrasse und Geschirrwagen sind eine Kombination, die nicht funktionieren kann. Ich meine, wir fliegen zum Mond und operieren am offenen Herzen - da muss es doch eine Lösung für geben. ANDERERSEITS scheine ich eine Art Hassliebe für die kleinen Klimperkisten entwickelt zu haben. Ich habe sie pauschal alle Eddy getauft und sie kurioserweise beim ersten Heim-Frühstück fast vermisst. Was wiederum die Frage aufwirft, ob man nach insgesamt 32 Essensschichten mit Kleinhirn-Gebimmel eine dauerhaften Schaden entwickelt hat oder der lang versteckte Wunsch nach Kommunikationslosigkeit bei der Nahrungsaufnahme dahinter steckt. Ich werde es beobachten.

Auch wenn nicht alles klappt: ein falsches Getränk hier und da; unerklärliche Wartezeiten, hektische Platzanweiser im Restaurant... der Service ist neben der Poollandschaft das ganz große Plus in dem Hotel. Es geben wirklich (fast) alle ihr allerbestes - besonders die Ruhe bei den anstrengenden Mecker-Gästen, die es ja überall gibt, ist bewundernswert. Den Punkt Abzug gibt's für die Frühstücksschicht auf der Terrasse - Jungs, bitte Nachhilfe bei den Mädels nehmen - das klappt bei euch noch nicht so :) Bedenklich die Arbeitsbedingungen - man hat die Servicetruppe zT 15 Stunden im Einsatz gesehen - und nein, das war kein geteilter Dienst. Allerdings hat das Hotel dieses Problem im Süden natürlich nicht exklusiv. Ein Wort zum Bar-Chef: Mitarbeiter lautstark vor den Gästen falten und die irre Hektik, die du verbreitest, gehen GAR NICHT - dafür ein höchst sympathischer Auftritt, als während eines Fußballspiels die Zapfanlage nicht lief. Euer Service ist irgendwie wie euer ganzes Hotel: Grundsätzlich total sympathisch, aber manchmal Schütteln, um eben noch besser zu werden.

Nix drumrum - aber das weiß man ja.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ich beschränke mich mal aufs Abendprogramm. Auch wenn mir bewusst ist, dass die Verweildauer der meisten Gäste 1 Woche beträgt, sollte es schon 14 Tage Programm geben. Und vielleicht auch jährlich wechseln. Das Kuriose ist, dass die Darbietungen aus Sichtgründen von max. ca. 50 Personen "bewundert" werden können. Der Rest kann eh nix sehen. Was die Qualität angeht... ich habe zu viel Respekt vor Leuten, die sich auf die Bühne stellen. Eben wie bei der Gastronomie sehr subjektiv in der Bewertung. Ob Mr DJ (nein, Boney M. ist NICHT 80er Jahre) und die völlig irre Silent-Party zielgruppengerecht sind, muss der Entertainment-Chef beurteilen.