- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Leider musste ich vor zwei Wochen negative Erfahrungen bei meinem Aufenthalt im Berghotel Holzer machen. Aus gesundheitlichen Gründe ernähre ich mich frei von tierischen Produkten und Inhaltsstoffen ("vegan"). An sich eine recht simple Ernährungsweise, wenn man sich einmal darüber informiert. Um den Koch und den Service vor Ort nicht kurzfristig damit zu überraschen, rief ich eine Woche im Voraus im Hotel an, wo man mir mitteilte, dass besondere Ernährungsformen erst bei Anreise registriert werden. Als wir anreisten (Vater, Schwester und ich), wurde gefragt, ob sich jemand vegetarisch ernähre, woraufhin ich mitteilte, dass ich mich vegan ernähre. Ich wollte in diesem Zusammenhang kurz den Unterschied zwischen vegetarisch und vegan erläutern, um Missverständnissen vorzubeugen, wurde jedoch vom Hotelleiter unterbrochen und er erinnerte sich an unser Telefonat von vorheriger Woche. Beim ersten Abendessen wurde mir allerdings eine milch- und eihaltige Speise serviert, was ich allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, denn ich ging ja davon aus, dass auf meine Bedürfnisse eingegangen würde und ich wollte das Essen aus Höflichkeit dementsprechend nicht hinterfragen, schließlich ging ich davon aus, dass für mich extra auf tierische Produkte verzichtet wurde. Ich aß also auf. Als mir der Nachricht serviert wurde und es sich augenscheinlich um ein Stück Sahnetorte handelte, merkte ich, dass hier scheinbar ein Irrtum zwischen vegetarischer und veganer Ernährung vorliegen müsste. Also entschied ich mich nach dem Essen, den Hotelleiter noch einmal aufzusuchen, um dieses Missverständnis aufzuklären und ihm zu erklären, welche Lebensmittel ich essen darf bzw. vertrage. Hierzu zählt ein breites Spektrum an allen Gemüsesorten, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Nudeln aus Hartweizengrieß, Reis, Nüsse und alles an Obst. Als ich den Hotelleiter sprechen wollte, schien er nicht besonders erfreut, so wollte ich doch ohne bösen Hintergedanken lediglich informieren, was ich essen darf, um so ein erneutes Missverständnis zu vermeiden. Ungehalten unterbrach er mich wieder und sagte in einem recht trotzigen Tonfall, dass er den Unterschied zwischen vegan und vegetarisch sehr wohl kennt. Daraufhin erwiderte ich ruhig, dass es mir so vorkäme als läge ein Irrtum vor, schließlich wurde mir auch die Sahnetorte serviert, welche definitiv nicht vegan war. Er sagt daraufhin, dass sie mir serviert wurde, weil mein Vater und meine Schwester meine Portion vielleicht essen wollen würden. Das machte für mich auch Sinn, allerdings sagte ich, dass so etwas ja dann auch kommuniziert werden könnte, denn ich kann nicht bei jedem Gericht auf einen Blick sehen, ob es frei von tierischen Inhaltsstoffen ist oder nicht. Am nächsten Abend wurde mir ein Brokkoliauflauf serviert und ich hatte das ungute Gefühl, dass hierin erneut Milch involviert war. Auf Nachfrage bestätigte mir der Kellner, dass hierin keine tierischen Produkte enthalten seien, weshalb ich schließlich aufaß, mich jedoch sehr über den eindeutig milchigen Geschmack wunderte. Der Kellner kam kurze Zeit später wieder an den Tisch und hielt mir die Hauptzutat des Auflaufs hin, damit ich mich selbst überzeugen konnte. Die Geste fand ich sehr nett und aufmerksam, leider bestätigte dies nur, dass es sich tatsächlich um ein laktosehaltiges Produkt handelte, es handelte sich um "Rahm", welcher ein Milcherzeugnis ist. In dieser Nacht hatte ich leider starke Verdauungsbeschwerden und fühlte mich insgesamt nicht gut. Mein Vater beschloss nach diesem Vorfall, den Hotelleiter nun auch einmal selbst aufzusuchen. In dem Gespräch zeigte sich dieser sehr freundlich und offen und sagte, dass ich morgens beim Frühstück auf die Speisekarte für den Abend (man wählt morgens aus 3 Gerichten sein Gericht für den Abend aus) hinzuschreiben sollte, was ich nicht essen kann und darf. Wieso mir das erst jetzt gesagt wurde, verstand ich nicht. Ich gehe davon aus, dass der Hotelleiter intern selbst die Wünsche seiner Gäste an die Küche weitergibt, denn dieses Gefühl hatte er von Tag eins an hinterlassen. Am nächsten Abend bestand mein Gericht aus einem großen Haufen grüner Bohnen, was ich sehr unkreativ empfand. Schließlich befand sich auf den Tellern meines Vaters und meiner Schwester Kartoffeln und noch anderes Gemüse, was man mir ja auch hätte mitservieren können. An den letzten beiden Tagen wurden mir Pasta mit Pilzen und an einem anderen Tag Pasta Arrabiata serviert, was auch wirklich sehr gut schmeckte. Dass das erst an den letzten beiden Abenden funktionierte, bedauere ich sehr. Gutmütig hatte ich eine Woche vor Reiseantritt extra im Hotel angerufen und auch in den ersten Tagen des Aufenthalts hatte ich versucht, die Ernährung zu erklären, was eine Sache von 2 Minuten gewesen wäre, hätte man hier ein offenes Ohr gehabt. Indem ich zwei mal unterbrochen wurde, zeigt sich der Eindruck, dass der Service des Hotels leider sehr unflexibel und beschränkt ist und nicht sonderlich gastfreundlich oder besser gesagt "offen" für besondere Wünsche ihrer Gäste. Es handelte sich hier um ein gesundheitliches Bedürfnis, auf welches man definitiv wesentlich empathischer hätte reagieren können. Die Kommunikationsdefizite liegen eindeutig auf Seiten des Hotels. 2 Sterne gebe ich daher zum Einen für die wirklich super Lage des Hotels direkt in der Nähe des Skilifts und zum Anderen für den zufriedenstellenden Zimmerservice. Das Berghotel Holzer werde ich aus den oben genannten Gründen nicht mehr buchen und kann jenen, die gesundheitliche Beeinträchtigungen haben oder die auf einen besonderen individuellen Service nicht verzichten wollen, nicht weiterempfehlen.
Beliebte Aktivitäten
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Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3-5 Tage im Januar 2020 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Julia |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 1 |