BLUESEA Jandia Luz

Wir haben uns für Fuerteventura entschieden, da wir gerne mal im Winter ein paar Sonnentage am Strand verbringen wollten. Dementsprechend war Strandnähe erwünscht und diese hatten wir auch. Einmal über die Straße, 200 Meter gehen und schon war der herrlich breite Sandstrand vor unseren Augen. Da sind wir dann aber auch direkt beim Problem: Das Hotel befindet sich direkt an der Hauptverkehrsstraße in Jandia, was das Fernsehen abends ziemlich beeinträchtigt, falls die Zimmerlage entsprechend ist. Die Hotellobby ist schlicht eingerichtet, der Essenssaal - Kantine trifft es eigentlich besser - ist ziemlich eng und sperrig. Gemütliche Unterhaltungen am Essenstisch sollten vermieden werden, falls die Stimmbänder nicht auf laute Unterhaltungen ausgerichtet sind. Die Poolbar, die wir nicht richtig kennenlernen konnten (dazu später mehr) befindet sich am Rande der Straße, lediglich durch eine höhere Mauer getrennt, und wirkt ebenfalls etwas beengend.

Das Appartment hatte ein durchaus geräumiges Schlafzimmer, ein eher enges Badezimmer, welches mit einer Badewanne + Vorhang ausgestattet ist, wobei man sich als Mensch mit etwas mehr Haaren auf dem Kopf auf eine längere Odyssee dort drin einstellen muss, da der Wasserdruck erbärmlich gering ist. Einen Haarfön gibt es auch erst auf Kaution an der Rezeption. Ansonsten gibt es noch eine Küchenzeile, einen Esstisch mit vier Stühlen und damit verbunden eine Sitzecke, von wo aus man TV gucken kann. TV gucken ist übrigens erst möglich, nachdem man zur Rezeption ist und sich dort gegen Kaution eine Fernbedienung besorgt hat. Die Balkontür sollte man bei Zimmerlage zur Straße hin bestenfalls geschlossen halten, was aber widerrum nicht ratsam ist, da es sonst ziemlich warm wird und die Klimaanlage ebenfalls erst nutzbar ist, wenn man dafür eine passende Fernbedienung hat, die ebenfalls erst gegen Kaution erhältlich ist. Des Weiteren ist die Isolierung in den Zimmern eine Katastrophe. Das Geschnarche vom Nachbarn nebenan und ein Stockwerk tiefer zu hören, sollte auch für Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung kein großes Problem darstellen. Im Großen und Ganzen sind die Zimmer an sich aber in Ordnung, da sie eben durch ihre Geräumigkeit hervorstechen. Die Beleuchtung zu den Appartments ist übrigens auch sehr dürftig. Wir hatten unser Appartment ganz oben und durften dementsprechend ein paar Treppen laufen, was eigentlich nicht schlimm ist. Leider war es sehr schlecht beleuchtet und wir mussten erst 5 1/2 Stufen hochlaufen, um das Licht anzumachen. Sturzprophylaxe sieht anders aus und auch für mich als jungen Menschen nicht ungefährtlich.

Das Essen hatte das Niveau einer durchschnittlichen Kantine. Die Auswahl war sehr klein. Zum Abendbrot: Es gab pro Tag eine Sorte Fleisch, welches aber auch kein Gaumenschmaus war. Ansonsten Nudeln mit Tomaten- oder Hackfleischsoße, was aber alles andere als al dente schmeckte. Die Salatbar war in Ordnung, aber auch nicht überragend. Gebratenen Fisch gab es wohl auch mal, den ich aber nicht beurteilen kann, da ich keinen Fisch esse. Was gab es noch? Brot! Zu dem Brot gab es nur leider keinen Käse oder keine Wurst. Lediglich einen Fleischsalat, der aber gewöhnungsbedürftig schmeckte und auch nachher nicht mehr nachgefüllt werde. Für den süßen Hunger danach gab es immerhin etwas Obst, Eis (drei oder vier Sorten) und ziemlich künstlich schmeckende "Puddings". Alle drei Tage, glaube ich jedenfalls, wurde auch der Schokobrunnen aufgebaut; das war ein kleines Highlight. Zum Frühstück gab es Brötchen (zwei oder drei Sorten) und Weiß- bzw. eher Toastbrot. Ansonsten einen milden Käse, Salami bzw. Chorizo, eine andere kaum zu definierbare Wurst, eine furchtbare Marmelade, die klassische "Nutella-Fälschung" (heißt ja quasi überall anders) und ein paar Tomaten. Zwei oder drei warme Speisen gab es wohl auch, die ich aber nicht angerührt habe. Dann gab es noch Spiegelei und Rührei, wobei letzteres das typische "Fertig-Rührei" ist. Die Cornflakes konnte man noch gut essen, das Obst auch. Die "frisch gepressten" Säfte schmeckten alles andere als frisch gepresst; eigentlich nur minimal besser als die Säfte aus dem Automaten. Kaffee, Cappuccino, Latte Macchiato und die Schokolade aus dem Automaten schmeckten nicht wirklich doll. DICKER MINUSPUNKT IST, dass das Frühstuck nur von 8 - 10 Uhr ging. Dadurch war der Ansturm natürlich riesig. Der Lärmpegel ist eine Zumutung und geduscht habe ich zum Glück auch erst nach dem Essen, da ich nach dem Essen nicht nach Speise- und Bratfett riechen wollte.

Die Damen und Herren an der Rezeption und beim Essen waren stets freundlich und aufrichtig. Insbesondere die Damen der Zimmerreinigung haben einen ausgezeichneten Job gemacht. Ledglich beim Check-In hätte ich mir deutlich mehr Informationen zum Hotel und zur Umgebung gewünscht. Die einzige Information war, dass wir auf den Aushang zu den Essenszeiten verwiesen worden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Fitnessraum kann ich nicht beurteilen. Der Pool war so tief, dass man als 1,90 m Mensch noch drin stehen kann. Schwimmen war aber möglich, wenn auch eine Bahn schnell geschwommen war. Animation gab es absolut gar nicht in den sieben Tagen. Was allerdings wirklich erbärmlich war: Die Poolbar hatte Abends ab dem 24.11 geschlossen. Als Begründung wurde vom Hotelchef wohl der Wetterumschwung genannt. Nur habe ich mich gefragt, welcher Weterumschwung gemeint war? Es waren Abends mindestens noch 20° und draußen sitzen war locker und flockig möglich, ohne vom Wind o.ä. weggeweht zu werden. Anstattdessen konnte man in der ungemütlichen und hellhörigen Lobby, also im Eingangsbereich, seinen Abend verbringen. Noch nie erlebt sowas!