Candia Park Village

Das Hotel besteht aus vielen einzelnen Häusern, die meist 4 Wohneinheiten aufweisen. Diese liegen an einem Hang zwischen der Küstenstraße und dem Meer. Ingesamt verfügt die Anlage, die wie ein typisches griechisches Dorf aufgebaut ist, über 222 Wohneinheiten, die im Durchschnitt mit 3-4 Personen belegt werden können. Bei voller Auslastung wären also über 800 Menschen in der Ferienanlage untergebracht. Die gesamte Ferienanlage wirkt sehr gepflegt und befand sich in einem sehr ordentlichen Zustand. An vielen Details sah man, dass man sich mit der Gestaltung der Anlage sehr viel Mühe gegeben hat. Alles war sehr sauber. Die Appartements verfügen meist über 2 Räume. In einem Raum befindet sich eine voll ausgestattete Küche, so dass auch Eigenversorgung möglich ist. Angeboten werden die Übernachtung mit Frühstück oder HP. Zum Hotel gehören zwei Restaurants. Das Hauptrestaurant AGAPI und die Taverne Fili, die coronabedingt während unseres Aufenthalts geschlossen war. Am Pool und neben dem Hauptrestaurant gibt es je eine Bar, wobei die Bar am Pool tagsüber und die andere Bar abends geöffnet hat. Es gibt zwei Pools und einen Kinderpool, die nebeneinander liegen und nicht allzu groß sind. Unterhalb des Pools liegt der kleine Hotel-Strand, den man über eine Treppe erreicht. Am Strand kann man bei einem lokalen Anbieter Tretboote, Stand-up Bretter u. ä. ausleihen oder Tauchen (recht teuer). Liegen und Sonnenschirme sind dagegen inklusive. Während unseres Aufenthalts in der ersten Julihälfte waren zunächst nur sehr wenige Touristen in der Anlage. Die Zahl der Gäste erhöhte sich in der zweiten Woche spürbar, war jedoch von einer vollen Auslastung noch sehr weit entfernt. Die Gäste stammten vor allem aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und Frankreich. Es gab auch einige englischprachige Gäste. Vor allem Familien mit Kindern besuchten die Anlage. Wir haben nur wenige Paar ohne Kinder wahrgenommen. Insgesamt ging es kinderfreundlich, aber ruhig und entspannt zu. WLAN ist in der gesamten Anlage kostenlos verfügbar.

Wir hatten ein Standard Appartement mit "Garden View" gebucht, das in der Nähe des Hauptrestaurants lag. Dieses verfügte über ein Schlafzimmer mit Doppelbett und ein Wohnzimmer mit Küchenzeile, Esstisch und Bettcouch (auf der unsere kleine Tochter schlief). Wohn- und Schlafzimmer waren rustikal eingerichtet. Obgleich hier alles sauber war, erschien uns die Einrichtung nicht mehr ganz zeitgemäß. Eine Renovierung würde zur Qualitätsverbesserung führen. Das Badezimmer war bereits renoviert und befindet sich auf dem neusten Stand (sehr geschmackvoll). Im Zimmer befinden sich ein Safe (kostenlos), ein Telefon, ein Flatscreen TV und die bereits erwähnte Küchenzeile. Hier gab es auch einiges an Geschirr und zwei Herdplatten, so dass man sich etwas zu Essen hätte zubereiten können. Das hat - gerade für Familien - durchaus einen Mehrwert. Alles war sauber.

Wir hatten HP gebucht. Die Verpflegung lief - coronabedingt - ganz anders als üblich, was uns aber schon vor Anreise bewusst war. Anfangs gab es zum Frühstück nur ein sehr kleines bedientes Buffet, wo man Eier, fertige Omelettes, Bacon von einem Mitarbeiter erhielt. Andere Frühstücksspeisen (Früchte, Müsli, Joghurt, Wurst, Käse sowie Getränke) wurden auf Bestellung am Tisch serviert. Die Auswahl war zunächst noch recht beschränkt, weil anfangs nur sehr wenige Gäste im Hotel waren. Ab Dienstag in der zweiten Woche unseres Aufenthalts gab es ein vollständiges bedientes Buffet. Man erhielt als vom Buffet das, was man haben wollte, wobei die Mitarbeiter die Teller auf Wunsch der Gäste füllten. Dies führte natürlich manchmal zu längeren Wartezeiten. Auch das Abendessen verlief so ähnlich. Anfangs konnte man Suppe, Vorspeise, Salat und Nachtisch aus dem jeweiligen Tagesangebot auswählen und wurde bedient. Man hatte stets eine Suppe, drei Vorspeisen, drei Salate und drei Nachspeisen zur Auswahl. Da konnte an sich jeder etwas finden. Weil aber die Salate und Nachspeisen jeden Tag gleich waren, gab es insoweit wenig Abwechselung. Dies gilt auch für den Hauptgang, den es am Anfang im Rahmen eines bedienten Buffets gab. Hier war die Auswahl am Anfang wirklich sehr bescheiden. Das hat manche Gäste geärgert, vor allem deshalb, weil man a la Carte noch vieles mehr bestellen, dann aber trotz HP auch extra bezahlen musste. Ab Dienstag der zweiten Woche gab es dann auch abends das vollständige bediente Buffet - wie beim Frühstück. Die Selbstbedienung am Buffet ist aufgrund gesetzlicher Regelungen nicht möglich. Wir kamen mit der Situation gut zurecht. Die Qualität der Speisen war nicht zu beanstanden. Wir wurden immer satt.

Die Mitarbeiter waren alle freundlich und zuvorkommend. Die Situation kurz nach Wiedereröffnung des Hotels nach der coronabedingten Schließung war besonders. Vieles lief nicht so wie üblich. Damit waren auch Einschränkungen verbunden. Man bemerkte, dass die Situation auch für die Angestellten nicht so einfach war. Die Hotelleitung versuchte, die Vorgaben der Regierung umzusetzen. So trugen alle Mitarbeiter/innen als Mundschutz ein sog. Face-Shield aus Plexiglas. Die Gäste mussten hingegen keinen Mundschutz tragen. Es wurde sodann versucht, den Kontakt auf ein Minimum zu beschränken. So konnte man mit dem Smartphone QR-Codes scannen und die Menükarte oder Getränkekarte herunterladen, so dass man nichts in die Hand nehmen musste. Es wurde zudem ständig desinfiziert. Der Zimmerservice kam nur alles zwei Tage und wechselte dann auch die Handtücher aus. Neue Pooltücher konnte man sich an jedem Tag geben lassen. Zu Einschränkungen kam es auch im Bereich der Gastronomie (siehe dort). Wir konnten mit der veränderten Situation gut leben und fühlten uns durchweg wohl. Geärgert haben wir uns nur ein Mal, als es der Restaurantleiter untersagte, dass wir uns mit einer anderen Familie zusammen zum Essen an einen Tisch setzen. Dieser Wunsch wurde barsch abgelehnt. Nach dem Essen durften wir dann am Barbereich zusammen einen Tisch belegen. Diese Aktion war weder sinnvoll, noch war die Art und Weise der Ablehnung akzeptabel. Später war der Restaurantleiter dann aber auffallend freundlich zu uns. Wir haben dies als Wiedergutmachung verstanden und auch akzeptiert. Besonders lobenswert war die Dame an der Rezeption, die auch Deutsch sprach. Sie war sehr freundlich und gab auch Tipps zu Ausflügen etc. Weil unser Rückflug erst am Abend erfolgte, konnten wir unser Zimmer kostenlos bis zur Abholung zum Transfer am Abend weiter benutzen. Das Hotel verzichtete auf eine Gebühr für den Late-Check-Out.

Das Hotel liegt außerhalb von Agios Nikolaos an einem Strand. Vom Hotel bis in die Stadt sind es 3,5 - 4 km, was wohl für viele zu weit zum Laufen ist (es gibt auch keinen schönen Fußweg). Wenn man außerhalb des Hotels etwas unternehmen möchte, ist ein Mietwagen sinnvoll. Uns hat die Gegend gefallen und wir haben mit dem Mietwagen viele Ausflüge in den uns bislang unbekannten Osten der Insel unternommen. Man darf hier die Entfernungen aber nicht unterschätzen, so fährt man zB. nach Kato Zakros über 2 Stunden (einfache Strecke).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die geringe Auslastung des Hotels führte auch hier zu Einschränkungen. Bis am Tag vor unserer Abreise gab es keine Aquagymnastik am Pool, kein Yoga und kein weiteres Sportprogramm. Eine Abendunterhaltung fehlte völlig. Wir hätten diese aber auch nicht gebraucht. Die geringe Auslastung hatte jedoch mehr Vor- als Nachteile, weil es in der Anlage sehr ruhig zuging. Man war oft alleine im Pool, es gab keine reservierten Liegen usw. Wir haben dies als sehr entspannend wahrgenommen. Bei voller Auslastung dürfte die Situation in Bezug auf Liegen am Strand und Pool anders aussehen. Der Kinderclub war geöffnet und unsere Tochter ging gerne mal dorthin. Was in der Anlage definitiv fehlt ist ein Fitnessraum, weil die Möglichkeiten zum Sport unter freiem Himmel eingeschränkt sind. So kann man hier faktisch nicht Joggen. Es gibt keinen Gehweg nach Agios Nikolaos, so dass man auf der Straße hätte Laufen müssen, war erstens nicht schön und zweitens wegen rücksichtsloser Autofahrer und herrenloser Hunde auch gefährlich ist. Ich habe es ausprobiert und kann davor nur abraten.