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Fabian (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Oktober 2016 • 3-5 Tage • Wandern und Wellness
Licht und Schatten im Carat
3,0 / 6

Allgemein

Aufgrund der zahlreichen positiven Bewertungen (und dabei diverse mit der Höchstwertung von 6 Sonnen!) hier bei Holidaycheck haben wir uns entschieden, das Carat im Oktober 2016 zu besuchen. Und direkt vorweg, das Carat ist sicherlich kein schlechtes Hotel und man kann dort auch ein paar Tage verbringen, allerdings stelle ich mir bei einer Weiterempfehlung immer die Frage, ob ich dort wieder hinreisen würde und das Hotel auch Freunden weiterempfehlen würde. Diese Frage muss ich verneinen. Auf die Gründe werde ich im Folgenden eingehen. Von Außen ist das Carat ein ganz schöner Klotz. Was mir bei meiner Buchung nicht bewusst war, war dass das Carat eigentlich aus zwei Hotels/Appartmenthäusern besteht und durch die gemeinsame Lobby eigentlich zu einem riesigen Haus wird. Der Neubau ist modern und trotz seiner Größe ansehnlich, der Altbau dagegen eher eine Bausünde der 70er Jahre. Durch die Größe sind Lobby und Restaurant häufig überlaufen. Mit Ausnahme der Lobby strahlt der Altbau den Charme vergangener Zeiten Zeit aus. Goldene Fahrstühle, Treppenhaustreppen wie in alten Bürogebäuden und eine Zimmereinrichtung, die auch schon seit Jahren aus der Mode ist. Leider war unser Zimmer an vielen Stellen auch schon deutlich abgewohnt. Entschädigen tut dann allerdings der Blick vom Meerblickzimmer auf die Ostsee. Die Lage des Hotels ist super, direkt in zweiter Reihe zum herrlichen Strand, in der Nähe jede Menge Restaurants und Cafés.


Zimmer
  • Schlecht
  • Die Zimmer haben uns für ein Vier-Sterne-Hotel enttäuscht. Das beginnt mit der Sauberkeit. Im Bad war es an einigen Stellen staubig, teilweise waren Fugen leicht verschimmelt und die Zimmerreinigung war auch nicht an allen Tagen auf gleichem Niveau. Was uns direkt beim Betreten des Zimmers auffiel war, dass die Scheiben zum Balkon sehr dreckig waren. Das kann passieren, insbesondere im Herbst werden große Glasflächen nun mal dreckig. An der Glasscheibe der Tür war allerdings ein fettiger Handabdruck, wahrscheinlich hatte jemand die Tür eingecremt geöffnet oder verschlossen. Dies wurde während unseres ganzen Aufenthalts nicht entfernt. Die Reinigungsleistung variierte aber auch von Putzfrau zu Putzfrau. Bei der einen wurde nur sehr oberflächlich gereinigt, Wasserspritzer auf dem Spiegel z.B. nicht entfernt, bei einer andern Putzfrau war das aber zufriedenstellend. Darüber hinaus lag auf dem Balkon ein altes Handtuch, das ebenfalls nicht entfernt wurde. Ebenfalls hat uns im Zimmer gestört, dass es deutlich abgewohnt war. An vielen Stellen bröckelte die Tapete ab, hatte die Fußleiste Macken, waren kleine Druckstellen in der Wand, das Bett mit Kugelschreiber bemalt und Fliesen im Bad gesprungen bzw. ohne Ecke. Was die Ausstattung angeht, so muss gesagt werden, dass alles vorhanden war, was man für vier Sterne auch erwarten kann. Besonders positiv fällt dabei die Größe des Zimmers auf. Die Größe war wirklich angenehm. Darüber hinaus gab es im Zimmer einen Flachbildfernseher, dessen Fernbedienung allerdings auch schon die besten Zeiten hinter sich hatte, einen Safe (dessen Innenseite mit einem Pflaster zusammengehalten wurde), ein großer Schrank, ein großes Bett, Sofa (in dessen Ritzen jede Menge Krümel waren), ein Kühlschrank, Handtuchwärmer im Bad, Wäscheständer auf dem Balkon. Erstaunlicherweise hatten wir sehr günstige Balkonmöbel, auf den beiden Balkons neben unserem Zimmer waren jedoch andere hochwertigere Balkonmöbel. Das hat uns doch verwundert, schließlich haben wir kein Sparzimmer oder ähnliches gebucht. Alles in allem haben wir schon in deutlich besseren Drei-Sterne-Zimmern gewohnt, der Meerblick hat allerdings für vieles entschädigt.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Am ersten Morgen wurden wir freundlich beim Frühstück begrüßt, mussten uns jedoch länger einen Tisch suchen, da das Restaurant sehr voll war. Hier wurde jedoch schnell ein Tisch für uns freigeräumt, so dass wir sogar am Fenster sitzen konnten. Das Frühstück war vielfältig, jedoch eher lieblos angerichtet. Es war alles vorhanden, besonders hervorzuheben ist hier die "Eierstation" an der z.B. auch Omeletts frisch zubereitet werden. Im Restaurant stehen darüber hinaus mehrere Kaffeemaschinen, so dass man möglichst seinen Wunschkaffee bekommt. Leider funktionierten nicht alle und einige waren häufig nicht benutzbar, da das Wasser leer oder die Auffangbehälter voll waren. Nach dem positiven Gefühl am ersten Tag wurden wir an den folgenden Tagen jedoch eher enttäuscht. Begrüßt wurden wir von einem älteren Herren mit "Zimmernummer". Warum sollte man Gäste auch mit einem "Guten Morgen, haben sie gut geschlafen?" begrüßen, wenn es doch so viel einfacher geht. Das Restaurant war noch voller als am Tag zuvor, man musste erst mal längere Zeit durch das Restaurant laufen, um einen freien Tisch zu finden. An den folgenden Tagen kam man auch nicht hinterher, volle Tische abzuräumen. Teilweise wurden aber auch Tische abgeräumt, die noch besetzt waren und die Gäste sich nur etwas neues am Buffet holten. Man kam auch nicht immer hinterher, alle Platten am Buffet rechtzeitig aufzufüllen, weswegen das Buffet an einigen Stellen schon abgegrast aussah. Auch wurden wir und andere Gäste mehrfach von Kellnern umgerannt. Das Restaurant ist ziemlich eng und vollgestopft und man kommt sich leider manchmal in die Quere. Wenn ich als Gast mit Teller und Tasse einem Kellner mit zwei freien Händen entgegen komme, erwarte ich aber nicht umgerannt zu werden, sondern, dass man mir als Kunden "Vorfahrt gewährt". Entschuldigt haben sich die Kellner nicht, man wurde lediglich böse angeschaut. Eben das erwarte ich aber bei gutem Service. Und wenn ich auch noch so doof im Weg rumstehe, erwarte ich ein professionelles, freundliches Personal. Durch die ständig wechselnden Gäste, die Größe des Restaurants und die hektische Atmosphäre, kommt ehrlich gesagt keine Wohlfühlatmosphäre auf. In einem "Wellness-Hotel" sollte es für mich selbstverständlich sein, dass der Gast nach dem Frühstück nicht gestresst ist. Leider ist das bei der Größe des Restaurants, vor allem in Bezug zur Größe des Hotels, nicht möglich. Die Auswahl und das Essen sind okay, Service und Atmosphäre deutlich verbesserungswürdig.


    Service
  • Schlecht
  • Es sollte einem vor dem Besuch des Hotels klar sein, dass es sich um eine riesige Bettenburg handelt und kein familiäres Hotel an der Ostsee. Der Service lässt sich so vielleicht leichter erklären: eher Massenabfertigung. Beim Check-In war es relativ leer in der Lobby und wir wurden zügig begrüßt. Dabei wurden die klassischen Standards runtergerattert: "Hatten Sie eine gute Fahrt?" - Unsere Antwort interessierte eigentlich nicht. Die nötigen Daten waren schon durch die Onlinebuchung auf der Hotelseite vorhanden, plötzlich wurde meine Frau von der Rezeptionistin angesprochen, wie denn eigentlich ihr Name sei. Völlig verdattert, was die Frage eigentlich sollte, reagierte meine Frau zögerlich. Daraufhin wurde sie von der Rezeptionistin gefragt, ob sie sich auch sicher mit Ihrem Namen sei. Vielleicht sollte das lustig sein, eine vernünftige Erklärung, dass sie ihren Namen für die Ostseecard benötigte, hätte aber deutlich mehr geholfen. Auch auf die Frage, wo wir denn parken würden, wurde skeptisch reagiert. Wir hatten auf den Kurzzeitparkplätzen vor dem Hotel gehalten, um die Koffer auszuladen. Da kam die Frage, warum wir denn nicht auf dem Großparkplatz in der Nähe geparkt hätten. Eigentlich ganz einfach, weil wir die Koffer nicht mehrere hundert Meter schleppen wollten. Abgesehen davon wollten wir im Parkhaus parken. Uns wurde dann erklärt, wie wir ins Parkhaus kommen und wir mussten einen Zettel mit dem Kennzeichen ausfüllen. Unser Auto haben wir in der Zeit in Grömitz nicht genutzt, waren allerdings am Tag der Abreise verwundert, dass wir einen Zettel am Auto hatten, dass wir uns an der Rezeption melden sollen. Da an diesem Tag sehr viel an der Rezeption los war, mussten wir zum einen beim Checkout lange warten und dann ein erneutes Mal, wegen dieses Zettels. Uns wurde dann vorgeworfen, dass wir keinen Parkzettel ins Auto gelegt hätten. Leider hatten wir nie einen bekommen. Uns wurde gesagt, wir sollen unsere Zimmerkarte an die Schranke halten und dann einen freien Parkplatz suchen. Das haben wir getan und natürlich auch beim Check-Out den teuren Parkplatz gezahlt. Abgesehen davon mussten wir das Kennzeichen ja auch beim Check-In angeben. Das hätte man überprüfen können, uns kostete das nur unnötig Zeit, die man sinnvoller hätte nutzen können. Ansonsten muss der Service als schwankend bezeichnet werden. Im Hotel gibt es kein einheitliches Vorgehen. Trifft man auf dem Gang z.B. Putzfrauen, kann es sein, dass diese sehr, sehr freundlich grüßen, es kann aber auch sein, dass man trotz freundlichem "Guten Morgen" gar keine Reaktion bekommt. Das ist in allen Bereichen des Hotels zu beobachten. Auch hat es uns verwundert, dass der Reinigungswagen der Putzfrauen von morgens bis abends immer im Gang stand, nicht sonderlich einladend. Zusammenfassend würden wir den Service als unpersönlich und nicht sonderlich herzlich beschreiben.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Lage des Hotels ist super. Von den Meerblickzimmern hat man einen grandiosen Blick über die Ostsee. Der tolle Strand und die ewig lange Strandpromenade sind in wenigen Schritten erreicht, außerdem findet man diverse Restaurants in unmittelbarer Nähe. Auch der Yachthafen so wie der Ortskern sind zu Fuß zu erreichen.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Schwimmbad und Wellnessbereich sind vorhanden und ganz neu. Viele Dinge sind aber sicherlich auch noch zu verbessern. Erst einmal das Positive: Im großen Schwimmbecken ist eine Bahn abgetrennt, so dass man auch mal in Ruhe mehrere Bahnen schwimmen kann. Obwohl es sehr voll im Hotel war, war das eigentlich immer möglich. Die Lautstärke im Schwimmbad war trotz spielender Kinder, dank guter Akustik erträglich. Die Saunen waren pünktlich zur Eröffnung des Wellnessbereichs um 12 Uhr auf Temperatur und man konnte sich auch jederzeit im Schwimmbad neue Handtücher holen, waren diese einmal zu nass für den Saunagang. Es gibt unterschiedliche Saunen und Dampfbäder und architektonisch ist der Wellnessbereich ansprechend gestaltet. Uns fiel aber auch auf, dass das ganze Schwimmbad und auch der Wellnessbereich sehr lieblos eingerichtet waren. Es fehlen Pflanzen oder Dekogegenstände, die dem Bereich eine persönliche Note verleihen. Dieser Bereich des Hotels ist sicherlich ein guter, aber ähnlich wie der Service sehr unpersönlich. Viele Dinge sind auch nicht durchdacht, beispielsweise gibt es zwar einen Trinkwasserspender in der Sauna, dieser steht aber direkt am Fenster zum Schwimmbad. Das heißt, dass ich als Saunagänger immer darauf achten muss, mich zum Trinken wieder vollständig zu bedecken. Abgesehen davon war der Trinkwasserspender bei unserem Besuch völlig verkalkt. Hier könnte eine Reinigung nicht schaden. Deutliche Abzüge für den Wellnessbereich gibt es, weil der Außenbereich nicht durchdacht ist. Direkt an der Sauna gibt es einen kleinen Balkon mit zwei (!) billigen Plastikstühlen. Der volle Aschenbecher nebenan verdeutlicht, wozu diese Stühle gedacht sind. Sitzt man hier und "erholt" sich vom Saunagang, kann man von allen Autos (und natürlich deren Insassen), die auf der Hauptverkehrsstraße unterwegs sind, beobachtet werden. Es führt dann noch eine Treppe in den Außenbereich des Schwimmbads, in dem ich nun aber wieder angekleidet sein muss, weil er auch vom Schwimmbad genutzt wird. Darüber hinaus gibt es dort keinen wirklichen Sichtschutz, vom Nachbarparkplatz kann man auch gut die Gäste beobachten. Zu einem guten Wellnessbereich gehört unserer Meinung nach auch ein ansprechendes Außengelände. Das gibt es hier leider nicht.


    Preis-Leistung
  • Schlecht

  • Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im Oktober 2016
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Fabian
    Alter:31-35
    Bewertungen:13