- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das gesamte Hotel wirkt sehr in die Jahre gekommen. Oberflächlich wirkt es zwar sehr sauber, aber man darf nicht zu genau in die Ecken gucken. Auf den Fluren standen ständig irgendwelche Servicewagen und es gibt wenig Dekoration. Insgesamt wirkt alles etwas lieblos und unfreundlich. Gäste gibt es dank der guten Lage in allen Altersklassen und von überall auf der Welt. Auf den Fluren und im Frühstückssaal hört man alle möglichen Sprachen. Das Frühstück ist im Preis enthalten und wird im Erdgeschoss im Restaurant serviert, welches auch von außen zugänglich ist. Zu empfehlen, wenn man es nicht eilig hat mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, ist ein Ticket für den Canal Bus. Diese Boote fahren den ganzen Tag auf drei Routen durch die Kanäle und mit einem 1- oder 2-Tagesticket kann man jederzeit ein- und aussteigen. Im Boot bekommt man ein paar Infos zu Sehenswürdigkeiten und sieht so Amsterdam vom Boot aus. Kulinarisches Highlight sind für uns immer wieder die Poffertjes, Mini-Pfannkuchen, die es in Amsterdam in zahlreichen Pfannkuchenhäusern und in unzähligen Varianten gibt. Die Anreise ist übrigens per Zug oder Flugzeug zu empfehlen. Mit dem Auto kann es sehr teuer werden. Die Innenstadt Amsterdams ist für Autos gesperrt und um diese herum gibt es zwar viele Parkmöglichkeiten, diese kosten allerdings von rund 20 € pro Tag aufwärts.
Die Zimmer sind zweckmäßig eingerichtet. Auf den ersten Blick okay, doch nach und nach fallen immer mehr Mängel auf. So steht der Schrank beispielsweise so ungünstig, dass der Nachttisch die eine Tür verstellt, es fehlen sinnvolle Kleinigkeiten wie Handtuchhalter, Steckdosen sind defekt oder gar nicht vorhanden, obwohl hässliche Einlassungen dafür im Bett eingearbeitet sind, etc. Sehr schön war auch ein offensichtlich von einem dummen Gast hinterlassener Aufkleber am Schreibtisch, welchen der Putzservice wohl gesehen und halbherzig abzuziehen versucht, dann aber aus Zeitmangel oder Motiviationsverlust doch dran gelassen hat. Es gibt auch einen kleinen Kühlschrank, der zumindest in unserem Zimmer auch wieder so ein Highlight war, denn er enthielt eine leere verklebte Coladose und eine halb leere Flasche Mineralwasser. Hat das Putzpersonal sicher zufällig übersehen. In gutem Zustand war dagegen das Bad (auch wenn einige Sachen wie z.B. Handtuchhalter fehlten). Es wirkte relativ neu gefliest und auch die Armaturen schienen neu zu sein. Positiv zu erwähnen ist auch der nagelneue Flatscreen und das kostenfreie schnelle Internet. Bei der Sauberkeit hält man es wie mit dem Rest: Es wird das Nötigste erledigt, der Rest ist mehr oder weniger so Pi mal Daumen gemacht worden. Bett, Waschbecken und Toilette waren sauber, der Rest ganz okay und die schlecht einsehbaren Ecken, z.B. hinter dem Vorhang, unter aller Kanone.
Das Frühstück ist zwar im Preis enthalten, aber dafür würde wohl auch niemand extra zahlen. Es gab lediglich Weißbrot / Toast, wovon es vier Packungen gab, aber vom Aussehen wohl alle gleich waren. Dieses konnte man sich auch toasten und mit wenig Auswahl belegen. Es gab lediglich Schokoaufstrich, 2 Sorten Marmelade, Butter, Erdnussbutter, eine Sorte Käse und Salami. Das klingt viel, aber angerichtet sah alles sehr mager und lieblos hingeklatscht aus. Außerdem gab es kein einziges Markenprodukt, was allein ja nicht schlimm wäre, aber diese No Name-Produkte waren wirklich übel. Die Marmelade suppte förmlich aus den kleinen Döschen, die Erdnussbutter hatte sich schon von ihrem Fett getrennt. Daher habe ich die offen ausgelegte Wurst und den Käse gar nicht erst probiert. An warmen Speisen gab es Rührei, Speck und Bohnen, alles recht fettig. Zudem waren mehrere Schüsseln mit Joghurt, Fruchtsalat und Cornflakes aufgestellt worden. Als Getränke konnte man zwischen Kaffee, Orangensaft und mehreren Milchsorten (auch Schoko und Erdbeer) wählen, wobei die Milch Zimmertemperatur hatte. Das Restaurant ist auch für Passanten begehbar. Als Hotelgast bekommt man auf ein Essen 10%. Wir haben einmal dort gegessen und Omelette bestellt, was recht lecker, aber auch sehr fettig war. Angeboten werden hauptsächlich kleine Snacks und ein paar landestypische Speisen, viel Fisch. Insgesamt wirkt die gesamte Gastronomie sehr lieblos, man gibt sich keine große Mühe, auf Kleinigkeiten zu achten. Wo andere Hotels beispielsweise Karaffen, Kannen, etc. mit nach hinten in die Küche nehmen, um sie aufzufüllen, wird hier einfach mal Pi mal Daumen die Milch am Buffet in die Kannen gekippt. Hinterlässt man hierbei eine Sauerei, ist das eben so. Laut Schild gibt es auch Kaffee und Kuchen im Angebot. Nachdem wir einmal neben dem Kühlschrank mit dem Kuchen saßen, würde ich davon jedoch abraten. Es handelte sich um einen dieser kleinen Kühlschränke aus Glas, in welchem Restaurants sonst stolz ihre Kuchendesserts anpreisen. In diesem wurde jedoch hauptsächlich Schmutz angepriesen. Überall hingen Reste früherer Desserts und der enthaltene Apfelkuchen schien das Rentenalter weit überschritten zu haben. Nichts, was eine gründliche Reinigung nicht beheben könnte, aber offensichtlich fehlt dazu eher die Lust, denn an der Zeit kann es bei dem geringen Betrieb nachmittags nicht liegen.
Wirklich nett und freundlich waren die Rezeptionisten. Davon haben wir während unseres kurzen Aufenthaltes etwa 4 oder 5 kennenlernen dürfen und wirklich alle sprachen sehr gutes Englisch oder sogar Deutsch, waren sehr zuvorkommend und hilfsbereit und haben insgesamt ihre Aufgaben schnell und unkompliziert erledigt. Bis auf ein Mal, als der zuständige Rezeptionist wohl hinten etwas erledigen musste und, weil er allein war, kurzerhand einfach mal die Tür verriegelte. Ein Schild wäre hier nett gewesen, weil wir schon ziemlich dumm vor der Tür standen (es gibt auch keine erkennbare Klingel). Das restliche Personal, speziell die Damen und Herren im Restaurant, waren jedoch alles andere als freundlich. Im Gegenteil wirkten sie leicht genervt und unzufrieden. Sie haben sich auch lieber untereinander unterhalten, anstatt sich um die Zufriedenheit der Gäste zu kümmern. Die Krönung waren aber einige Mitarbeiter des Putzpersonals. Es gibt nur einen Aufzug im Hotel und dieser ist auch recht alt und nicht mehr der Schnellste. Als ich nach dem Frühstück zum Aufzug kam, stand an der Rezeption ein junger Mann mit einem Wäschewagen. Nichts deutete darauf hin, dass er bald den Aufzug nutzen wollte. Als dieser nach über 3-minütiger Wartezeit endlich kam, war darin noch ein junger Mann, der kaum Englisch oder Deutsch sprach und nur kryptische Handzeichen gab. Während ich noch überlegte, was er mir mitteilen wollte, drückten beide zusammen den Wäschewagen rüde an mir vorbei, verstopften damit den gesamten Aufzug und weg war er wieder. Ich weiß, dass wir hier nicht vom Ritz sprechen und ich nicht die Queen bin, für die gleich der Aufzug reserviert wird, aber ich denke doch, dass man mich wie einen geschätzten Gast behandeln und mir zumindest höflich verständlich machen kann, dass ich mich noch ein bißchen gedulden und / oder die Treppe nutzen soll. Das war wirklich schon eine sehr unschöne Situation.
Verkehrsgünstiger kann man in Amsterdam kaum unterkommen. Zu Fuß vom Hauptbahnhof ist man etwa 5 Minuten unterwegs. Es liegt auf einer recht befahrenen Straße, die vom Bahnhof direkt ins Zentrum führt. Dort gibt es zahlreiche Restaurants und Geschäfte. Zu Sehenswürdigkeiten und größeren Shoppingstraßen läuft man etwa 10 Minuten. Direkt am Bahnhof gibt es die Möglichkeit, verschiedene öffentliche Verkehrsmittel wie Bahn, Bus oder Boot zu nutzen. Busse und Bahnen fahren fast im Minutentakt, sodass man innerhalb weniger Minuten fast überall hin kommt. Durch die Lage ergibt sich aber natürlich auch einiges an Lärm und Aufruhr, was einem bewusst sein muss. Wir hatten Glück und bekamen ein Zimmer, welches ein Fenster zu einem kleinen Innenhof hatte und bekamen dort nichts mit, aber es gab wohl auch Zimmer noch vorn zur Straße raus und die werden wohl so einiges mitbekommen haben. Auch in Amsterdam geht die Rush Hour früh los und in den Bars wird bis spät in die Nacht gefeiert. Aber ein so gut gelegenes UND ruhiges Hotel dürfte sich in einer Stadt wie Amsterdam schwer finden lassen.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2012 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Kathy |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 16 |