Djerba Castille

Auch wir waren durch das Absinken der Hotelbewertungen alarmiert und haben die Befürchtungen zum großen Teil bestätigt gefunden. Aber in der Gruppe mit genug Penetranz ging es: Das Hotel ist baulich in Ordnung. Die Anlage ist in der Tat sehr weitläufig aber mit viel vergebenen Potential. Nach ein wenig Orientierung findet sich man zurecht. Fortlaufende Nummerierung ist allerdings Fehlanzeige. Auf den Fluren ist es vielfach schmutzig und überall sind Wasserflecke: beim Reinigen der Zimmer zieht man das Wasser einfach mit vor die Tür. Überall sieht man kleinere Schäden und Flecken, auch die Zimmer sind oft mit allerlei technischen und hygienischen Mängeln behaftet. Das Hotel ist ein RAUCHERHOTEL! Wenn die Reinigungskräfte mit dieser Ecke gerade fertig sind, kann man überquellende Aschenbecher begutachten. 40 Prozent der Gäste sind Italiener, 20 Prozent Franzosen, je 15 Prozent Deutsche oder Araber, den Rest bilden Gäste aus Tchechien, Slowakei und Polen. Die Altersstruktur ist bunt gemischt wobei der Altersdurchschnitt etwa bei 35 Jahren liegen dürfte. Das Hotel war das günstigste ****-Hotel im Land. Das hat man letztenendes gemerkt. Wenn man ein wenig penetrant ist, bewegen sich die Hotelangestellten schon. Nachdem wir jetzt mit 42 (deutschen) Gästen beim Reiseveranstalter vorstellig werden, werden die sich schon verbessern. Uns wurde, weil wir viel Stress machten, ein anderes Hotel angeboten. Wir haben aber das beste draus gemacht und gemeinsam gekämpft. Nun sind wir erholt nach Hause gekommen. Es ist einfach eine Sache von Preis und Leistung. Und das Hotel braucht einfach eine deutsche Führung. Dann wird das schon. Das Potential hat es.

Das Zimmer war letztendlich ok. Die Bewertung ist eine Art "Durchschnitt" durch die 4 von uns gesichteten Zimmer. Alles ist ein wenig abgewohnt und überall sind kleine Mängel. Hier ist die Klimaanlage defekt, da sind Schimmel oder eine undichte Badewanne. Zierleisten müssen erst vor kurzem gestrichen worden sein, aber mit falscher Farbe - so ist es wieder nur eine 4. Bei jedem zweiten Fenster (wir hatten ein Zimmer mit "Balkon" zur ebenen Erde) war der Verschluss defekt. Über der Sitzgruppe mit bei uns defekten Stühlen tropft die Wäsche des Zimmers darüber. Der uralte TV hat nur eine Fernbedienung, wenn man diese mietet. Braucht man aber bei nur zwei Programmen auf deutsch nicht. Der Empfang war mies, dass Bild krisselig. Minibar, Kaffeemaschine, Safe (an Rezeption - nicht genutzt) Fehlanzeige.

Das Castille verfügt über ein Restaurant und zwei Bars. Das Restaurant ist nur zu den Öffnungszeiten geöffnet. In der Zwischenzeit gibt es sporadisch Stände mit gebackenen Crepes oder in Öl gebackenen Berlinern/Pfannkuchen. Die Vielfalt der Speisen ist ausreichend, die Menge sehr gut. Nur zwei aus unserer bis zu 20 Personen umfassenden Gruppe hatten Magen-/Darmprobleme. Die allgemeine Sauberkeit war im Restaurant besser als im Rest des Hotels. Die Tische wurden relativ schnell abgeräumt, leider war oft das rare Besteck mit weg. Rund um die von arabischen Gästen genutzten Tische war es oftmals nicht so schön. Die Atmosphäre war durch die Höhe des Raumes und die wenigen "privaten" Ecken eher "markthallen"-mäßig, doch strörte dies eher weniger. Man sollte sich spätestens nach der zweiten Mahlzeit einen Stammplatz suchen und den Kellner ein wenig "anfüttern", dann hat man immer genug Gläser, Besteck und auch Deko - Wasser steht am Tisch und auch Wein (eigentlich darf man keine Flaschen mit nach hinten nehmen). Wir hatten einen Tisch für 8 und er hat über die ganze Woche insgesamt 20 Dinar zugesteckt bekommen. Das lohnt sich auf jeden Fall.

Die Freundlichkeit des Personals ist schwer zu bewerten. Im Allgemeinen geben sie sich Mühe, sobald sie aber genervt sind sinkt die Hilfsbereitschaft merklich. Dann sprechen sie gern mit ihrem Umfeld/anderen Angestellten arabisch - so wissen wir wenigstens woran wir sind. Die Fremdsprachenkenntnisse sind hervorragend - allerdings nicht bei Deutsch oder Englisch. An der Rezeption geht es so einigermaßen. Ansonsten kann ich nicht verstehen, wie vorangegangene Bewertungen von guten Deutschkenntnissen schreiben konnten. Die Zimmerreinigung hat gute und schlechte Aspekte, die genannt werden müssen. So waren es in unserem Fall 4 Zimmer, die wir bis zum entgültigen Verbleibt ansteuerten. Nach Meinung der Reiseleitung waren (Scham-)Haare, (Blut-)Flecken in/auf der offensichtlich gewaschenen Bettwäsche "normal" (!!!). Während unseres Aufenthalts hat der Besitzer wohl fast die ganze Reinigungsbelegschaft rausgeworfen. Wir hatten vielfach Stress gemacht. Zusätzliche Serviceleistungen gab es nicht. Ein befreundetes Pärchen hatte ein medizinisches Problem, Hilfe war nicht zu finden. Beschwerden - ein spezielles Thema. Wir haben zum Schluss 42 Namen auf einer gemeinsamen Liste mit Mängeln an die Reiseleitung/Rezeption herangetragen. Man war halt wirklich schnell genervt, da wir aber mit Nachdruck dran blieben, bewegte sich auch was. Einmal haben wir den Direktor so lange bearbeitet, bis er sich - trotz Anreisetag und Trubel - mit zum Zimmer und unseren Beanstandungen bewegte. Dann reagierte er aber schnell und zur Zufriedenheit.

Eine Woche lang hat man KEIN Flugzeug gesehen oder gehört, da das Hotel auf der gegenüberliegenden Seite der Insel gelegen ist. Den Ort "Aghir" haben wir nicht wirklich gefunden, Midoun mit seinem Markt erreicht man mit 10 Minuten Taxifahrt für 1,75 - 2 Euros. Es gibt Großraumtaxen "G.Taxi" Ein paar "Fixpreis"-Märkte preisen in der Umgebung ihre Waren an. Der Laden direkt gegenüber dem Hotel hatte die niedrigsten Preise und den am besten Deutsch sprechenden Inhaber. Handeln war auch noch möglich. Telefonieren sollte man etwa 300 m nach links vom Hotel ab. Für 2 TD/1 € bekommt man dort so 4-5 Minuten nach Deutschland ins Festnetz. Die Ausflugsmöglichkeiten sind recht vielfältig. Mir passte nicht, dass die Reiseleitung anscheinend nur die Fahrten (gegen Provision) verkaufen will.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt genug Möglichkeiten, sich neben der Entspannung zu bewegen und sportlich zu betätigen. Leider sind die Anlagen vielfach in einem jämmerlichen Zustand (Viele Steine, auch Scherben und Kronkorken im Sand des Beachvolleyballfeldes), Dart (selbst Dartspieler!!!) ein Witz (die dazugehörige Animation ein schlechter Witz). Weil den ganzen Tag am Pool die lautet Musik läuft, haben wir von der Animation eher weniger mitbekommen. Die Animateure waren in der Tat nicht allzu aufdringlich, alleinreisende "Willige" kommen aber auf ihre Kosten. EIN TIPP: Das Abendprogramm im Theater beginnt um 21:45 Uhr und wird über den Schluss des AI-Angebots um 23:00 Uhr hinaus gezogen. ;-) Die Disko ist nur laut und die Bedienung drin nicht wirkich arbeitswillig. DAS WLAN UND INTERNET GING "wegen der hohen Temperaturen" NICHT!!! STRAND UND POOL: DER POOL ging zum Schluss. Der Poolboy wurde nach zwei Tagen entlassen. Mehrfach schwamm Kot im Wasser, dass zögerlich entfernt wurde. Mit dem Neuen ging's. Der Pool hat keinen Überlauf und deshalb liegen den ganzen Tag dutzende Chlortabletten im Wasser, ich war einmal (kurz) drin und das Wasser war nicht wirklich angenehm. DER STRAND könnte ein Traum sein. Nach viel Druck wurde der Strand am zweiten Tag gereinigt. Dann war er zwei Tage lang ein Traum. Es kamen auch keine Algen "auf einmal" wieder. Nein, allmählich bis es am Tag 4-6 nach der Reinigung ein Ekel war. So wie am ersten Tag stank es erbärmlich, man konnte das bis zum Pool (80m entfernt) riechen. Der Algenteppich war dann meist 2-5 m breit, einmal zog sich das aber auch bis zu 50 m tief ins Meer. Ekelfaktor 100%. Das die "Pracht" nicht ohne ist, sah man an den Mitarbeitern des am Strand liegenden Wassersportstützpunktes. Die litten an Ekzemen usw. Viele Liegen waren defekt, die Schirme ok. Viele haben ihre Liegen reserviert, wir haben das einfach entfernt (nur am Morgen), auch kam es zum Streit. Aber unsere Gruppe war groß genug ;-)