- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Zum Start unserer Urlaubstour nach Ost- und Norddeutschland hatten wir bei Reisen aktuell dieses Hotel mit All In – Verpflegung gebucht und sind auch diesmal vom Preis-Leistungsverhältnis des Veranstalters begeistert. Nach längerer Anreise wurden wir von Frau Weißbach, der Leiterin des Hauses, freundlich begrüßt und konnten nach anfänglicher Irritation bezüglich der Buchungsunterlagen unser Zimmer 207 in der ersten Etage beziehen. Durch das Hochhieven unserer Koffer über einige Treppenstufen wurden wir zwar gefordert, doch wurde dadurch gleichzeitig unser Blutdruck, der durch das lange Sitzen im Auto etwas eingeschlafen war, wieder revitalisiert. Da sich das Klientel der Gäste überwiegend in unserer Altersklasse bewegte, wird wohl kaum einer Animation in irgendeiner Form vermisst haben. Im „Freizeitraum“ und auf der angrenzenden Terrasse konnte das Mittagessen eingenommen werden, zwischen 15:00 und 16:00 Uhr wurden hier Kaffee und Tee mit kleinen Kuchenstücken angeboten. Mancher fieberte während der EM-Spiele lieber hier am großen Monitor mit den Akteuren des jeweiligen Teams anstatt im Zimmer auf dem Minibildschirm die Übertragung mit dem Fernglas zu verfolgen. Zahlreiche Gäste ließen am Abend bei milden Temperaturen und meist wolkenlosem Himmel auf der gemütlichen Terrasse bei einem Glas Wein und einem netten Pläuschchen den Abend ausklingen oder planten in Ruhe die Unternehmungen für den Folgetag. Von unserem Zimmer aus konnten wir beobachten, dass wohl alle Gäste auf dem unmittelbar gegenüberliegenden Hotelparkplatz ihren PKW für eine Wochengebühr von 10 € dort abstellen konnten, auch wenn die Stellfläche durch eine temporäre Baustelle etwas reduziert war.
In unserem großzügigen Doppelzimmer 207 im ersten Stock direkt an der Hauptstraße gefiel es uns trotz des eingebauten Teppichbodens gut. Im Bad konnten wir unsere Utensilien auf einer entsprechenden Ablage problemlos und übersichtlich deponieren. Wen der etwa 20 cm hohe Einstieg in die Duschkabine stört, der sollte vielleicht über eine andere Unterkunft nachdenken oder in der häuslichen Badewanne abtauchen. Auch während der Corona Zeit erledigten die Zimmermädchen täglich ihre Aufgaben und wechselten bei Bedarf Bade- und Duschhandtücher. Offensichtlich neue, schallisolierte Fenster konnten allerdings nicht verhindern, dass der morgendliche Autolärm uns rechtzeitig weckte, damit wir uns für die geplanten Unternehmungen ohne Zeitdruck vorbereiten konnten. Wegen der Lage unseres Zimmers zur Ostseite begrüßten uns zusätzlich die morgendlichen Sonnenstrahlen bereits kurz nach 6 Uhr und sorgten zudem für gute Laune. Morgenmuffeln könnten vielleicht Vorhänge mit Verdunkelung den Tagesanbruch erleichtern. Dadurch, dass sich das deutsche Team recht bald von der EM verabschiedete, konnten wir es leichter verkraften, dass wir die Spielverläufe auf dem kleinen Bildschirm des Flachbildfernsehers oft nur erahnen konnten, da wir sie vom Bett aus nicht mit einem Fernglas verfolgen wollten.
Wir vermissten während des Aufenthalts weder Hummer, noch Kaviar oder Lachs und überlebten auch ohne Schampus, da all dies auch zuhause nicht auf unserem Speise- bzw. Getränkeplan steht. Beim Frühstück konnten wir an einem überschaubaren, aber ausreichenden Büffet zwischen zwei Brot- und Brötchensorten, mehreren Wurst- und Käsearten und einigen Marmeladen auswählen. Kaffee holten wir uns selbst aus der entsprechenden Kanne, für Teetrinker standen verschiedene Sorten und heißes Wasser parat. Das Essensangebot für Mittag- und Abendessen hing vor dem Eingang zum Speiseraum aus, sodass sich jeder Gast gedanklich vorbereiten konnte. Für ein passendes Mittagessen konnte man sich am Morgen auf einer Liste aus zwei Gerichten in Menü form eintragen. Auch das Büffet am Abend dürfte für jeden Gaumen das Passende geboten haben, damit er seinen Hunger im Anschluss nicht auf der Terrasse „ertränken“ oder gar hungrig unter die Bettdecke schlüpfen musste.
Wenngleich das gesamte Personal stets sehr freundlich auftrat, blieben uns drei Namen besonders im Gedächtnis, da wir sie immer wieder kontaktierten. Frau Weißbach initiierte das Personal offensichtlich mit ihrer ruhigen, besonnenen Art zu Höchstleistungen und war sich auch nicht zu schade, auf der Terrasse zu dekorieren und bei Bedarf zu servieren. Zusätzlich gab sie auch uns Touris wiederholt nützliche Hinweise. Der junge polnische Koch Adam zauberte sowohl mittags als auch abends schmackhafte Gerichte und zapfte zwischendurch auch schon einmal ein Bierchen für die durstigen Seelen, wenn Not am Mann war. Seine Frau Martyna unterstützte ihn besonders im Bereich Service beim Ausschank von Bier, servierte auf der Terrasse, räumte aber auch die Tische ab und unterstützte in sonstigen Bereichen. Schön empfanden wir trotz der derzeitigen Situation die Möglichkeit, den Verantwortlichen bereits am Vorabend durch Abgabe eines grünen bzw. roten Kärtchens zu signalisieren, ob das Zimmer am Folgetag gereinigt werden soll oder nicht. Obwohl wir dabei niemals den Eindruck hatten, dass diese Aufgeschlossenheit mit dem Hintergedanken auf Trinkgeld verbunden ist, fütterten hoffentlich viele Gäste das kleine Schweinchen auf dem Tresen des Ausschanks.
Da wir uns zur Vorbereitung auch mit der Lage des Hotels befasst hatten, wussten wir, dass es an der Hauptstraße liegt und daher störte uns auch der starke Durchgangsverkehr mit entsprechendem Lärmpegel nicht. Neben ausführlicher Information im Vorfeld über örtliche Gegebenheiten unterstützte uns das ausliegende Prospektmaterial bei der Auswahl unserer interessanten Ausflüge mit dem PKW und erholsamen Wanderrouten in der Umgebung. Auf zwei örtlichen, etwa 9 km langen Rundwegen erkundeten wir anfangs die angrenzende Umgebung, bevor wir von der originell gestalteten, mehr als 50 m langen, überdachten Holzbrücke Hohenfichte den Flöhatal-Wanderweg in Angriff nahmen. Auf diesem nur unzureichend ausgeschilderten Weg schlugen wir uns zum über 40 m hohen und mehr als 300 m langen Hetzdorfer Viadukt und zurück durch, doch entschädigte die vielfältige Flora und Fauna unterwegs diese Mühen ebenso wie die monströse ehemalige Eisenbahnbrücke selbst. Auf dem Weg zum „Spielzeugdorf“ Seiffen mit seinen Spielzeugmachern und Schauwerkstätten beeindruckte uns die weitläufige Talsperre Rauschenbach. Vom Turm der St. Annenkirche wurden wir für den mühsamen Aufstieg über 174 Treppenstufen mit einem grandiosen Ausblick auf die „Berg- und Adam-Ries-Stadt“ Annaberg-Buchholz belohnt, während uns in der dortigen Bergkirche St. Marien die 35 Figuren der Bergmännischen Krippe in ihren Bann zogen. In der höchst gelegenen Stadt Deutschlands, Oberwiesenthal, interessierten uns die dortigen Wintersportgelände. Allerdings schwebten wir nicht mit der Fichtelberg-Schwebebahn auf den gleichnamigen Berg, auch auf eine Fahrt mit der urigen Fichtelbergbahn verzichteten wir.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Angesichts des fortgeschrittenen Alters der meisten Gäste werden wohl die wenigsten eine Bespaßung vermisst haben.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2021 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Werner |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 92 |
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