- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Fairmont Le Montreux Palace gehört zu den Leading Hotels of the World und muss sich daher in dieser Bewertung auch an seiner upper-class-Konkurrenz messen lassen. Das unumstritten sehr beeindruckende Belle-Epoche-Gebäude atmet Geschichte, wurde aber in den Zimmern gründlich entstaubt (scheinen frisch renoviert zu sein). In diesem Zusammenhang wurde die Struktur des Hotels verändert - der Gast fährt vor und steht in einer überraschend übersichtlichen und - verglichen mit der verheissungsvollen Fassade - fast funktional anmutenden Hotellobby - Ergebnis der Verlegung der Vorfahrt. Schade. Die Gäste während unseres Aufenthalts waren im wesentlichen Kongressteilnehmer aus D+A, sonst aber internationales Publikum jeden Alters. Für Kongresse jeder Art ist dieses ehrwürdige Haus perfekt aufgestellt; ein Veranstalter nutzt das gleich vielfach im Jahr. Die Vortragssäle lenken in ihrer Pracht leicht vom Vortragenden ab. Überhaupt bietet das Gebäude mit seinen vielen Auf- und Abgängen, Sälen, Liften reichlich Raum für Versteckspiele oder Träumereinen, wie es wohl einmal war für die Gäste hierdrin. Heute ist es Teil einer amerikanischen Kette und damit ist m. E. auch das typische Flair eines Grand Hotels dahin - im guten wie im schlechten Sinne. Der Zimmerpreis - in unserem Fall ein Sonderpreis - beinhaltete das Frühstück - was wir aber erst nach zwei Tagen herausfanden. Und da sind wir beim Kernproblem dieses Hauses: Die Kommuniktion funktioniert nicht. Kaum Wegweiser für das historisch gewachsene Labyrinth der vielen Säle und Restaurants, zerfledderte (!) Hotel Directories am Zimmer, hübsch befrackte Angestellte, die vielsprachig nicken, aber nicht ausführen, Menüs, die ausliegen, aber leider nicht gelten - Raum für Verbesserung. Übrigens: Dieses Haus ist (derzeit) nicht nach schweizer Hotelstandard Iso-zertifiziert. Ich finde, das merkt man deutlich. Die anderen "grossen" Häuser der Schweiz sind das wohl. So hat man eher den Eindruck sich in Frankreich zu befinden, nicht aber in der Schweiz... Internetzugang ist kostenpflichtig und je teurer das Haus, desto teurer der Zugang... Für ein Haus, das neu eingerichtet wurde und reichlich Konferenzen ausrichtet, alles andere, als zeitgemäss. Das ist seit Jahren z. B. in der letzten Ecke in Thailand im Backpackerhostel umsonst und blitzschnell. Hier aber teuer und ausgesprochen lahm. Amerikanische Hotels können diesbzüglich noch viel von Asien lernen... Fazit: Ich würde diesen Haus nicht nochmal besuchen, da mir a) Preis-Leistung nicht ganz zusagt, b) es für mich weder ein Stadthotel (welche Stadt?) noch ein Wellnesshotel (fehlende Ruhe, Spa auch für Externe) darstellt. Als Kongresshotel für ein paar Nächte finde ich es aber gut geeignet.
Ausgesprochen geräumige, frisch renovierte Zimmer, zur Seeseite mit wundervollem Blick. Riesen-TV (flatscreen), eher kleinerer Schreibtisch, Balkon, alles fein und bequem (das Bett!!!). Reichlich Stauraum auch für längere Aufenthalte. Alles, wie man es in einem Leading Hotel erwartet, nur keine Coffee- and Tea-Making-Facilities. Pikobello sauber, ausser, s.o. einmalig die Minibar. Bad offenbar neu, aber wie fast auf der ganzen Welt bekommen es Architekten nicht hin, Duschabtrennungen auszuwählen, mit denen man nicht das halbe Bad unter Wasser setzt. Hätte nicht sein müssen und nervt den Gast. Daher Punktabzug. - Wir hatten zunächst ein Zimmer direkt über Harry's Bar und daher ab dem nächsten Tag ein anderes - unglaublich, auch hier nicht nachzuvollziehen, warum man keine bessere Schalldämmung eingebaut wurde, wo doch alles neu gemacht wurde. Oben war dann aber alles fein und ruhig.
Sehr gutes, überaus vielfältiges Frühstücksbuffet, schön präsentiert und stets aufgefüllt. Angenehm fand ich die reichliche Auswahl an Tageszeitungen. Ich selbst war nur in der Brasserie zum Abendessen und das, was ich dann von der gültigen Karte wählte war preislich angemessen, fein angerichtet und sehr gut. Service sehr, sehr freundlich. Die Tischchen draussen stehen leider direkt auf der Strasse, aber das Hotel bietet weitere Restaurants (Pool, Gourmet etc.), die sehr schöne Sitzgelegenheiten draussen bieten.
Das Personal ist wie zu erwarten ausgesucht höflich und freundlich und spricht Französich und Englisch, z.T. sogar Italienisch und Deutsch. Die Zimmerreinigung war grundsätzlich perfekt, bis auf die Minibar im zunächst zugewiesenen Zimmer (das wir allerdings bereits mittags beziehen durften). Diese war komplett leer, es gab auch keine Gläser, und obendrein verschmutzt. Es tauchte aber auch niemand mehr auf, der dafür zuständig fühlte. Schwierig wurde es mit dem Gepäck, das sich mitsamt Auto in der Tiefgarage befand. Die Rezeption wies uns darauf hin, dass sich der Concierge resprektive der Portier darum kümmern würde, wenn wir ihm den Schlüssel gäben. Gesagt, getan, gewartet. Etwa 2 h und einige Nachfragen später, kümmerte sich der nächste Concierge höchstpersönlich und dann auch erfolgreich darum. Die Rezeption hat nicht darauf hingewiesen, dass das Frühstück im Preis (Veranstaltertarif) inbegriffen ist und vor der Brasserie hing eine Speisekarte aus, aufgrund der ich mich zum Essen entschied - nur leider war es innen dann eine ganz andere. Unserem Wunsch nach einem anderen Zimmer wurde hingegen ohne Umschweife entsprochen und es gab gleich den upgrade in den 5. Stock dazu. Bewertung also im wesentlichen gut, aber mit für ein Leading Hotel m. E. inakzeptablen Ausrutschern.
Eine Hauptverkehrsader mit Kabelbus trennt das Haupthaus von seinem (unterirdisch verbundenen) Nebengebäude und Spa-Bereich, die direkt an einer Seepromenade liegen. Die Aussicht von den Zimmern mit Seeblick ist dementsprechend gigantisch - je höher, desto besser. Es liegt nur wenige 100 m vom Stadtkern, direkt gegenüber der Veranstaltungshalle, in der auch viele Konzerte während des Jazz-Festivals stattfinden (die man dann auch ohne Eintrittskarte 1a mithören können dürfte) in vollständig bebautem Gebiet. Es eignet sich also sehr für die Teilnahme am Jazz-Festival oder sonstigen Veranstaltungen, an einem Kongress, aber wenig für den erholsamem Genuss des See- und Bergpanoramas. Ausflugsmöglichkeiten gibt es genug (Schiffchen fahren, Bergbahn, Spazierengehen, Besichtigungen), aber nicht so spektakulär, dass man deswegen herkommen müsste.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Das Spa ist unterirdisch erreichbar und es gibt keinen separaten Gang - sehr nervig, denn damit zieht man sich erst im Spa selbst um, anstatt gemütlich im Bademantel hinzuschlendern, wenn man z.B. nur mal kurz in den Pool will. Also: Anmelden an der Spa-Rezeption, dann bekommt man Schlüsselchen, Bademantel, Badelaken, ggf. Überzieher und pilgert zur Umkleide. Die ist voller, als man denkt, denn auch Nicht-Hotelgäste dürfen das Spa nutzen. Der Fitnessraum ist gigantisch, ringsum mit Ganzglas und High-End-Geräten - toll. Der Duschbereich bei den Umkleiden ebenfalls grosszügig und mit reichlich Shampoo etc. bestückt, auch die Handtücher gehen nie aus. Das ganze Spa ist neu renoviert. Die Pools (innen + aussen), scheinen aber nur überarbeitet worden zu sein, das Design ist nicht ganz "rund", alles ein wenig eng gestellt (ausser auf der Wiese) aber o.k. Genug Liegen, innen wie aussen, aber kein Poolservice aussen. Wenn man etwas möchte, bekommt man es vom Poolrestaurant dennoch serviert. Leider kein Kuchen, dafür leckere Kekse. Punktabzug wegen der Erreichbarkeit, den Zusatzgästen und den Apfelresten, die zweimal stundenlang rumlagen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Juni 2009 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Angelika |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 38 |