- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Seit 11 Jahren bin ich nun mehrmals im Jahr als Stammgast auf dem Hof. Mit offenen Augen und Ohren und vielen Fragen im Kopf sitze ich am allerliebsten am "Platz des Feinen Ausblicks" und lasse das pralle Leben an mir vorüberziehen. Das geht sogar schon mit relativ kleinen Kindern, da es keinen Autoverkehr auf dem Hof gibt (und der Bauer auf dem Traktor ist angemessen vorsichtig und aufmerksam und fährt meistens außen herum) und die Kinder sich frei bewegen können. Die Gastgeber sind sehr offen und direkt, das ist mir 1000x lieber als "höfliche Heuchelei" und bedeutet im Umkehrschluss auch, dass offenes Nachfragen und Ansprechen mehr als erwünscht ist. Föhn kaputt? Kein Problem - in einer halben Stunde ist ein neuer da. Licht funktioniert nicht? Einmal Bescheid sagen, dann wird es repariert. Die Betreiber können ja nicht hellsehen. Fragen zu generellen Regelungen? Es gibt immer einen guten Grund, der ganz offen kommuniziert wird. Anregungen werden gerne entgegen genommen und so weit wie möglich umgesetzt. Meine Tochter hat beispielsweise das Schild gemalt, das jetzt am Kaninchenstall hängt. Gerade die Offenheit der Betreiberfamilie führt dazu, dass auch unter den Gästen ein fröhliches familiäres Miteinander entsteht. Gerade deswegen trifft es mich als Stammgast praktisch persönlich, wenn der Hof eine schlechte Bewertung erhält, und ich möchte dem einiges aus meiner langjährigen Erfahrung, Beobachtung und auch Beantworten meiner Fragen (die teils deckungsgleich waren mit einigen Punkten der Vorbewertung) auf dem Hof etwas dazu sagen und mein Bild des Hofes schildern - dazu sind Bewertungen ja da, und das hilft vielleicht dem einen oder anderen bei seiner eigenen Entscheidung, ob der Hof etwas für ihn ist oder nicht. Jedes Mal, wenn ich samstags anreise, duftet es: im Flur und auch in der Wohnung. 2008 bei meinem ersten Besuch, nach etlichen anderen Bauernhof-Urlauben, konnte ich es nicht fassen, dass es so sauber ist! Ja, Staub unter dem Bett hatte ich auch schon mal. Da genügt ein Wort, und dann sorgt der Betreiber für Abhilfe und die Putzfrau bekommt auch Bescheid für das nächste Mal. Ansonsten bleibt dieser Zustand durch die Woche natürlich nicht bestehen. Wir und die anderen Gäste laufen den ganzen Tag auf dem Hof herum und tragen Stroh und je nach Wetter auch Matsch ins Haus. Da sollten zumindest die Schuhe schön vor der Tür stehen bleiben und man räumt ein bisschen hinter sich selbst her. Aber am nächsten Samstag nach der Abreise und vor der neuen Anreise (besonders eindrucksvoll) - zack! Alles wieder sauber und duftig! Und das bei gut 20 Wohnungen, die es zu reinigen und neu herzurichten gilt. Und sollte es in einem Stall auf einem Bauernhof (!) einmal Spinnweben geben: Spinnen leben nur dort, wo es trocken ist und ein gutes Raumklima herrscht. Den Tieren halten sie also eher Insekten vom Leib. Jeden Morgen gibt es eine Fütterrunde, bei der alle Tiere versorgt und gefüttert werden. Gäste können da gerne mithelfen oder einfach dabei sein. Durch Traktorfahrten, 3x in der Woche Ponyreiten, Pizzabacken, einen gemeinsamen Grillabend, Brötchenservice, ein Schwimmbad, einen Kraftraum und Massage- und Kosmetikangebote ist für alle Familienmitglieder gut gesorgt. Es gibt mehrere Spielplätze - ich bin jetzt schon neugierig auf den Berg mit den zwei Tunnels und der Rutsche hinter dem Reitplatz, der im April leider noch im "Rohbau" war. Reitstunden und vor allem traumhafte Ausritte können gebucht werden. Das kann ein einfacher Spaziergang für die Kleinen sein oder ein Ritt über Stock und Stein für erfahrene Freizeitreiter, immer durch den schönen Wald oder die Felder der Umgebung. Die Schönecker Schweiz mit tollen Felsen und massig Bärlauch ist direkt vor der Tür. Viele gehen da joggen oder auch radfahren, ich wandere lieber. Oder bleibe einfach auf dem Hof und genieße das Leben. 2014 durften wir die kleine Mia mit der Flasche füttern, ein kleines Lamm, das von der Mutter und der Herde verstoßen war. Heute ist sie gemütlich mit ihrer langen Leine überall auf dem Hof präsent. Ohne geht es nicht, da sie sonst den Nachbarn die Geranien abfrisst, aber sie liegt entspannt im Klee oder steht neben dem Heuballen und hat immer etwas zu tun oder zu fressen. Als Schaf hat sie natürlich ihren eigenen Kopf, wenn man mit ihr spazieren geht, was man gerne darf. Der Weg führt dann gerne bis zum besten Gras. Faszinierend, wenn man dann abends sieht, wie entspannt sie mit dem Bauern in den Stall mitläuft. Auch ihre Vorgänger Zack und das Hofschwein Dotty (die beide ganz frei auf dem Hof herumliefen) haben wir noch gekannt und geliebt. Die Ponys und Pferde sind auch etwas Besonderes. Sie leben in einem echten Herdenverband, kommen tagsüber auf die Weide und nachts in den großen Offenstall auf dem Hof. Im Winter sehen sie daher sehr zottelig aus, sind aber bestens geschützt und leben sehr naturnah und als Pferde untereinander sozialisiert (natürlich hat die Herde einen Chef und rangniedrigere Tiere - wie in der Natur auch). Es gibt zwei Einzelboxen für kranke Tiere, Eingewöhnung oder Gastpferde. Mehrmals wöchentlich wird der große Stall mit dem Hoftruck gemistet und Stroh in die Raufe gegeben, das die Pferde selbst herausholen, kauen und verteilen können. Im hinteren Bereich geht es in einen "Nebenstall", in dem sie sich auf Strohmatratzen in Ruhe hinlegen können. Das scheint mir gut zu funktionieren. Die alte Lotte ist 37 Jahre alt geworden (das ist steinalt für ein Pferd) und wurde von allen geliebt. Auch wenn die Pferde nicht mehr geritten werden können, dürfen sie bleiben oder werden zu Freunden gegeben, um in Ruhe das Rentnerdasein zu genießen. So lernt man als Gast mit jedem Aufenthalt die Lebewesen auf dem Hof (Tiere, Gastgeber, Berittführerinnen, Masseurinnen, Putzfrauen...) besser kennen und schließt sie ins Herz und freut sich, sie wohlbehalten wiederzusehen und ist gespannt, was wieder neu gebaut wurde (mal sehen, ob in fünf Wochen der neue Spielplatz schon fertig ist!). Direkt am Platz des Feinen Ausblicks befinden sich zwei überdachte Kaninchenställe. Der eine ist etwa 5x3 Meter groß, der andere etwa 3,50 x 3,50 Meter. Vor Raubvögeln (auch toll, die Roten Milane, die immer über dem Hof kreisen!) und Füchsen (die zur Zeit sogar in einer geschützten Stelle auf dem Hof ihre Jungen großziehen) sind sie mit Holz, Drahtgitter und einer Glasscheibe geschützt. Manche Kinder sitzen den ganzen Tag im Stall und streicheln die Kaninchen, und die Eltern kommen kaum nach, Möhren oder Grünreste zu "liefern". Unter den großen Felsen in den Ställen geht es für die Kaninchen auch unterirdisch noch weiter, so dass ab und zu plötzlich kleine Ohren irgendwo neben dem Stall auftauchen, wenn ein Gang wieder zu lang geworden ist. Da unten bauen sie auch ihre Nester und bekommen ihre Jungen und sind vor den Händen der Kinder geschützt, wenn sie sich zurückziehen möchten. Mancher Gast ist schon mit mehr Tieren im Gepäck abgereist, als er angekommen ist, denn Nachwuchs ist auch schon mal abzugeben (Katzen, Kaninchen, sogar Minischweine waren mal dabei!). Gleich nebenan toben die Ziegen. Da die beiden Thüringerwald-Ziegen (ja, der Hof ist auch noch ein Arche-Hof, der vom Aussterben bedrohten Tierarten ein Zuhause gibt und sie züchtet) recht groß sind und längere Hörner haben, ist der Umgang mit ihnen etwas anders als beim Streichelzoo im Tierpark (und auch da hat man ja seine liebe Not, sobald man Futter in der Hand hat). Es ist eine Freude, ihnen dabei zuzusehen, wie sie im Herdenverband (5 Tiere) auf der Wiese spielen und sich jagen oder über die Steine aufs Dach ihres Offenstalls klettern. Sie lassen sich mit Freude füttern oder (wenn kein Futter in der Nähe ist) sehr gerne kraulen. Im Hühnerstall kann man sich bei den Eiern bedienen. Das versuchen allerdings alle kleinen Gäste, so dass man es öfter mal versuchen sollte. Früh aufstehen hat nichts genützt, die legen meistens erst später ihre Eier und auch gerne mal draußen im Auslauf bei den Ziegen, wo sie sich tagsüber aufhalten. Oben im Wäldchen bei dem Baumhaus gibt es ein Lamagehege, wo man sich gerne Lamas für Spaziergänge holen kann. Weiter hinten im Park leben noch Minikühe - was wäre ein Bauernhof ohne Kühe. Das Gelände ist so weitläufig, dass man teilweise gar nicht alles entdeckt. Zudem gibt es noch eine Strohscheune, eine Spielscheune mit Hüpfburg, Indoor-Sandkasten, Kletterwand, Trampolin, Schaukel und Kicker und eine Indoor-Spielhalle für die Größeren mit Federball, Kicker, Billard, Tischtennis... In einer weiteren Scheune befinden sich Kettcars und Fahrzeuge (die abends in die Scheune zurück gebracht werden sollten - leider achten nicht alle Eltern darauf, dass ihre Kinder die Sachen pfleglich behandeln und zurückbringen - das liegt vermutlich daran, dass auch die Eltern sich auf dem Hof tiefenentspannen und eben nicht alle fünf Minuten nachschauen müssen, was ihre Kinder so machen) und eine Indoor-Rollbahn. Draußen auf der Wiese neben dem Backhaus gibt es eine weitere Rollbahn, auf der die Kinder mit Kisten über die Rollen ein leichtes Gefälle mit Kurven herunterrollen können. Weiter oben befindet sich ein flacher Bachlauf zum Plantschen und Spielen, den man über einen Schalter anstellen kann. Freitags morgens um 8 Uhr wird in der Regel bei der Fütterrunde alles komplett ausgemistet (die Pferde öfter) und neu eingestreut. Man kann gerne mithelfen oder mit einem Kaffee in der Hand moralischen Beistand leisten. Noch eines zum Preis-Leistungs-Verhältnis: Im Apartment zahlen wir jetzt im Sommer 55 Euro pro Nacht, in den Wohnungen sind es ab 65 Euro für 4 Personen. Bei dem Freizeitangebot und Inklusivleistungen (Sauna, Schwimmbad, Kraftraum, 1 Traktorfahrt, 3x Ponyreiten und alle Scheunen und Spielgeräte, Pilsstube, Grillhütte...) finde ich das mehr als günstig. Getränke sind im Kühlschrank in der Pilsstube vorhanden, und man schreibt einfach auf, was man sich genommen hat - das wird am Ende abgerechnet. Genau diese Dinge sind es, die den Aufenthalt auf dem Hof so entspannt gestalten. Genug geschwärmt! In ein paar Wochen kommen wir wieder und hoffen auf viele schöne neue Erlebnisse!
Alles da, was man braucht. Auch Tiefkühlfach, Mikrowelle und Spülmaschine, was in Ferienwohnungen nicht selbstverständlich ist. Sollte etwas fehlen oder zusätzlich benötigt werden, einfach Bescheid sagen.
Noch nirgendwo so leckere Pizza gegessen wie aus diesem Ofen! Montags können alle gemeinsam grillen. Am Donnerstag kommt ein Metzgerwagen auf den Hof, bei dem man einkaufen kann.
Offen für alle Fragen und persönlich im Kontakt. Man kommt schnell ins Gespräch und erfährt alles über die Tiere und den Hof. Brötchenservice! Außerdem werden haufenweise Aktivitäten geboten: Pizzabacken, gemeinsames Grillen, Ponyreiten, Traktorfahrt...
Ist von der A1 (Blankenheim) in 35 Minuten Überlandfahrt zu erreichen. Liegt am Ortsrand praktisch mitten im Grünen. Weite Felder direkt vor der Tür, 300 m bis zum Waldrand der Schönecker Schweiz (ein riesiges Naturschutzgebiet mit Felsen und unzähligen Wegen zum Wandern, Reiten, Radfahren...)
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Jede Menge Spielscheunen, Spielplätze und originelle Ideen wie Bachlauf oder Kisten-Rollbahn - siehe oben. 1x in der Woche Traktorfahrt, 3x Ponyreiten, 3x Lauftreff, Kraftraum, Schwimmbad und Sauna im Haus. Massagen, Kosmetik und zusätzliche Ausritte/Reitstunden können gebucht werden. Prüm und viele Ausflugsziele in gut erreichbarer Nähe.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im April 2019 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Familie Wingels |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |