Sichere Dir jetzt bis zu 500€ auf die Top-Deals für Deinen Last-Minute-Urlaub.
Alle Bewertungen anzeigen
Oliver (46-50)
ÖsterreichAus Österreich
Verreist als Paar • Mai 2015 • 3-5 Tage • Wandern und Wellness
Kleinod in einem Hain
4,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut
  • Zustand des Hotels
    Gut
  • Allgemeine Sauberkeit
    Sehr gut

Das 150 Jahre alte Schloss Festetich (nicht Festetics, da nach Graf Andor F. mit „-ch“ benannt) liegt inmitten eines kleinen Wäldchens („Arboretum“ / 13 Hektar großer botanischer Garten mit über 500 verschiedenen Pflanzenarten), brannte 1950 nahezu bis auf die Grundmauern ab und wurde erst in den 90er Jahren wieder liebevoll aufgebaut und restauriert. Im Schloss selbst befinden sich 2 Superior- und 10 Standardzimmer; das ca. 200 m entfernte, außerhalb des Wäldchens direkt an der Straße gelegene dazugehörige Hotel „Zsuzsanna“ moderner Bauart verfügt über weitere 14 Zimmer mit angeschlossenem Wellnessbereich inkl. hauseigener Thermalquelle mit hohem Salzgehalt (gut für Rheuma-, Herz- und Kreislauferkrankungen). Unser Superior-Doppelzimmer im Schlossgebäude hatte gewaltige Ausmaße (Zimmer 42 m², Vorraum 12 m², Bad 8 m², Balkon 5 m² - gesamt somit unglaubliche 67 m²) – eine Dimension, die anderswo als Suite angepriesen und entsprechend teuer vermarktet wird. So gesehen rentiert sich der um ca. 35% höhere Preis für das Superior- im Vergleich zum Standardzimmer (welche zudem ausgesprochen spartanisch eingerichtet sind – eines Schlosshotels unwürdig). Unser Zimmer war hingegen recht gediegen ausgestattet, wenn auch billig aussehendes modernes Mobiliar (Doppelbett, Nachtkästchen, Barschrank) das Gesamtbild einigermaßen störte. Auch die rustikale Sitzgruppe konnte das Flair hochherrschaftlicher vergangener Zeiten nicht wirklich vermitteln (siehe Fotos). Im ob seiner Größe leer wirkenden Badezimmer wäre ohne Weiteres der Einbau einer XXL-Badewanne möglich gewesen, ohne dass die vorhandene Duschkabine entfernt werden hätte müssen. Dass die Zimmerreinigung in Ungarn – mit ganz wenigen wohltuenden Ausnahmen – unter jeder Kritik ist, sind wir längst gewohnt. Leider wurde dieses Manko hier sogar noch getoppt: Wir waren immerhin 3 Nächte zu Gast, doch die Betten wurden kein einziges Mal gemacht. Die Stubenmädchen hatten offenbar immer nur das Badezimmer betreten, um die Handtücher zu wechseln, für WC-Papier-Nachschub zu sorgen und den Mülleimer zu leeren (wenigsten das!). Nachdem dieses Hotel nur Insidern bekannt ist (empfohlen v.a. durch Mundpropaganda) und selbst per Google nur schwer auffindbar ist, erstaunt es nicht, dass die Anlage fast ausschließlich von ungarischen Gästen frequentiert wird (außer uns „Ösis“ war nur je ein Paar aus Deutschland und der Slowakei anwesend). Die geringe Bettenanzahl bringt dafür eine familiäre Atmosphäre mit sich – jeder Gast grüßt / plaudert mit jedem (trotz Sprachbarrieren). Die Fremdsprachenkenntnisse des Personals halten sich daher eher in Grenzen und war es entsprechend mühsam, eine ordentliche Übersetzung der ausschließlich ungarischsprachigen Wahlabendmenükarte zu bekommen. Die rein-ungarische Bedienungsanleitung für den Zimmersafe stellte somit eine große Herausforderung selbst für mich dar, der der Landessprache in groben Zügen mächtig ist (so fällt es auch nicht weiter ins Gewicht, dass im Zimmer keine Info-Mappe aufgelegt war – diese wäre ohnehin nur auf Ungarisch gewesen). Das Frühstücksbuffet war überschaubar, aber qualitativ gut. Mittags konnte man aus einer Vielzahl an à-la-carte-Gerichten wählen (diese Speisekarte war sogar vorbildlich viersprachig ausgeführt). Abends gab’s – wie bereits erwähnt – ein 3-gängiges Wahlmenü, vorzubestellen beim Frühstück. Die Qualität der Speisen reichte von gut bis hervorragend, wobei die ungarische Küche dominierte. Hervorzuheben ist die ungeheure Rasanz beim abendlichen Speiseservice: kaum hatten wir einen Gang beendet, stand schon der nächste auf dem Tisch. Eigentlich unvorstellbar für ungarische Verhältnisse – wir haben das in diesem Land noch nie erlebt! Die Preise für Speisen und Getränke waren erfreulich moderat und lagen ein Drittel unter dem österreichischen Niveau. Samstag Mittag wurden wir mit einer Einladung auf Kosten des Hauses überrascht: Es gab köstliche frische Pizza aus dem Steinofen im Garten, soviel man wollte – und dazu Glühwein (!). Den SPA-Bereich haben wir getestet und für gut befunden (es sind 2 Innenbecken mit 38° bzw. 34° vorhanden, dazu ein etwas kühleres Außenbecken). Verschiedene Massagen wurden ebenfalls angeboten (2.500 Ft./30 min.). Die 300-400 m nördlich des „Zsuzsanna“ gelegene öffentliche Therme war im Mai noch geschlossen, doch würde sich ein Besuch dort nicht rentieren, weil das Hotel über dasselbe Heilwasser in schönerem Rahmen verfügt. Die Infrastruktur von Szeleste ist ziemlich schlecht – wir haben nur ein Postamt, einen Mini-Supermarkt und ein schäbiges Café entdeckt (alles für einen Fußmarsch vom Hotel zu weit weg). Der nächste Bankomat befindet sich überhaupt erst in Sárvár oder Szombathely – jeweils ca. 20 km entfernt. Trotz ein paar Unzulänglichkeiten (wo gibt’s die nicht?) haben wir uns im Festetich Kastélyszálló sehr wohl gefühlt und uns auch bestens erholt (was wohl der herrlichen Luft zu verdanken ist – das Arboretum scheint hier ein eigenes Mikroklima zu erzeugen). Als sehr aufmerksam empfand ich, dass dem Hotelmanagement mein 2 Tage nach der Abreise anstehender runder Geburtstag nicht entgangen war – beim Check-Out wurde mir mit besten Wünschen ein Geschenkbeutel mit Sekt und goldbesticktem Handtuch überreicht. Unter der neuen Leitung des Hotelchefs Ferenc H. könnte der angestrebte 4*-Status des Schlosshotels durchaus gelingen, soferne das Flickwerk bei der Möblierung ausgemerzt und mehr Aufmerksamkeit auf internationale Präsenz gelegt wird – das Potential wäre durchaus vorhanden!


Zimmer
  • Gut
    • Zimmergröße
      Sehr gut
    • Sauberkeit
      Schlecht
    • Ausstattung des Zimmers
      Eher gut

    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Gut
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Sehr gut
    • Essensauswahl
      Sehr gut
    • Geschmack
      Gut

    Service
  • Eher gut
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Gut
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Gut

    Lage & Umgebung
  • Schlecht
    • Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung
      Sehr schlecht
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Sehr schlecht

    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Pool
    • Zustand & Qualität des Pools
      Gut

    Verkehrsanbindung
    • Lage für Sehenswürdigkeiten
      Eher gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im Mai 2015
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Oliver
    Alter:46-50
    Bewertungen:100