- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Update 2019: Hallo, von gut 120 untersuchten und rund 40 besuchten Agroturismos auf Mallorca ist bislang Can Guillo der beste, vor allem für Leute, die keine Hotelathmosphäre wünschen, sondern eher Landhausstil und familiäre Umgebung. Sehr wichtig, dieser Agroturismo lebt an allen Ecken und Enden, es gibt Katzen, Hunde, Ziegen, Schafe, Ponies und in der Nähe eine große Eselherde beim Nachbarn mit der original Asino Mallorquino-Rasse. Dort läßt sich hervorragend das natürliche Verhalten beobachten. Es gibt eine große, frei zugängliche Höhle in der Nähe und überhaupt sitzt Can Guillo im Nordwesten mit idealer Ausgangslage zu den meisten landschaftlichen Naturschönheiten auf engstem Raum von ganz Mallorca. Pollenca als größere Stadt gut 10 Minuten entfernt bietet alles, was man braucht: Gute Restaurants, Supermärkte, Kulturelles. Die Unterkünfte auf Can Guillo sind sauber, modern genug mit schönen funktionierenden Bädern. Trotzdem blieb das Flair des jahrhunderte alten Landgutes erhalten, die perfekte Mischung. Ich probiere jedes Jahr weitere Agroturismos aus, die rein nach den Infos aus dem Web ähnlich erscheinen, doch bislang ist Can Guillo unübertroffen. Das Frühstück ist sehr reichhaltig, immer wird auch etwas Warmes, meist typisch mallorquinisches serviert und ist so lecker, daß allein das für eine hohe Attraktivität sorgt, wieder kommen zu wollen. Bislang war ich zehn Mal dort und der Standard ist unverändert empfehlenswert. Dieses Jahr werde ich wieder dort residieren. Das sollte auch zeigen, daß die Umgebung so viel zu entdecken bietet, daß es auch diesmal nicht langweilig wird. Die Katzen freuen sich über Futter von Gästen, am besten aber kein Trockenfutter, sondern Naßfutter, welches man zum Beispiel im Eroski-Supermarkt bekommt. Die Katzen werden ansonsten mit Resten aus der Küche gefüttert, gute Sachen meist, Fisch etc. und sind nicht verhungert, mögen aber die Abwechslung. Viele sind allerdings etwas scheu, nur bei Futter werden sie sehr zutraulich. Hund Colom ist ein Border Collie Hütehund und ist sowas von anhänglich und lieb, daß es mir schleierhaft ist, wie sich vereinzelt Gäste vor ihm fürchten können. Die Ponies sind ebenfalls sehr umgänglich und freuen sich, wenn man sich zum Beispiel zum Lesen zu ihnen eine Weile reinsetzt und einen Apfel oder eine Karotte dabei hat. Wenn man Glück hat, sieht man vielleicht einmal eine faszinierende Schafschur der großen Herde. Verkehrslärm kennt man auf Can Guillo nicht, die Nächte können extrem still sein, zumal nicht sooo viele Gäste beherbergt werden können. Auch das sorgt dafür, daß man sich nicht wie einem Hotel fühlt. Gleichwohl ist der Service professionell. Handyempfang hat man nur mit einigermaßen neuen Geräten, sonst nur an einer bestimmten Stelle auf dem Grundstück. Tochter Joanna, die derzeit den Agroturismo bezüglich Gäste leitet, spricht sehr gut deutsch, die Eltern freuen sich riesig, wenn man sich etwas an der spanischen Sprache bzw. der andalusischen Variante versucht.
Manch einer mag die Aircondition vermissen, aber da die Sonne durch die dicken Mauern die Hitze nicht durchbekommt und die kleinen Fenster auch wenig durch lassen, kann man die Räume kühl halten, indem man nicht dauernd lüftet, so daß sie sich nicht aufheizen. Ein Moskitonetz bekommt man auf Anfrage. Grundsätzlich sind dort aber nicht mehr der Plagegeister als anderswo auch auf Mallorca. Nur im Gebirge hat es weniger. Die Kühlschränke sind groß, genügend Ablagemöglichkeiten und Sitzgelegenheiten sind vorhanden, die Elektrik funktioniert perfekt, ebenso wie die Armaturen im Bad. Die Bäder, die ich gesehen habe, haben helles Licht, so daß man vor dem Spiegel genügend sieht. Die Betten geben auch keinerlei Grund zur Klage. Täglich erfolgt eine Reinigung, frische Handtücher bekommt man jederzeit, aber man versucht natürlich die Umwelt zu schonen und benutzt die Handtücher mehrmals, das gehört sich heute so. Fernsehen kann man im eigenen Zimmer oder im großen Aufenthaltswohnzimmer im zentralen Teil des Gästehauses. Die Preise sind immer noch moderat, es wurde nicht wie sonst bei den meisten Unterkünften in den letzten Jahren üblich, der Preis stetig erhöht, so daß es nun schon schwierig wird, Übernachtungen auch ähnlichen Anlagen für unter 100 Euro zu bekommen. Hier war man sich klar darüber, daß Preisanpassungen mit mehr Feingefühl nötig sind, um keine Gäste zu vergraulen, bravo! Diese danken es, indem Can Guillo eigentlich kaum Leerlauf kennt und fast immer ausgebucht ist. Und es ist eine der wenigen solcher Unterkünfte, wo man auch nur eine Nacht bleiben kann - möglicherweise nach Absprache, falls es das Buchungssystem nicht direkt anbietet.
Das Frühstück ist unübertroffen, das hat bislang so vielfältig kein anderer Agroturismo, den ich besuchte, hinbekommen. Alle Sorten warme Getränke sind verfügbar, verschiedene Fruchtsäfte, viele verschiedene Brotsorten, selbstgemachte Marmeladen/Konfitüren, viele Früchte, Kuchen und Gebäck, Tapas, wechselnde Wurst- und Käsesorten, Gartengemüse, mal frisch, mal etwas gegrillt, warme Speisen, englisches Frühstück, etc.pp. Wenn genügend Gäste da sind, wird auch an zwei Tagen in der Woche ein Abendessen angeboten. Die Atmosphäre ist entweder familiär im Esszimmer mit Holzofen, das eine offene Wand zur Küche hat oder auf der überdachten Terrasse oder der großen freien. Mit Tablets kann man seine Sachen raustragen. Es gibt auch kalte Getränke auf Anfrage zu kaufen, z.B. Softdrinks oder Bier in Dosen.
Wie im besten Hotel, tägliche Säuberung von Zimmer und Bad, Betten werden gemacht. Garten und befestigte Flächen werden ebenfalls täglich sauber gehalten. Extrawünsche werden rasch erfüllt, wenn nötig kann auch Wäsche mitgewaschen werden. Ich als Stammgast nütze das gelegentlich. Es ist aber möglich, daß man sich dann etwas an den Kosten beteiligen soll.
Can Guillo sitzt auf einer etwas erhöhten Landzunge, kann man aber noch nicht Berg nennen. Vor allem die Mutter von der Managerin Joanna hat einen grünen Daumen und pflegt einen Garten, der an Vielfalt und Ordnung seinesgleichen sucht. Natürlich hat sie auch Helfer. Hier stehen überall hohe Bäume, die einerseits Sichtschutz, andererseits viel Schatten bieten. Der Blick Richtung Norden und damit auf die Bucht von Pollenca wird frei gehalten. Allein dort gibt es eine große Vielfalt Restaurants. Mitten in der Stadt nahe des zentralen Platzes, neben der Kirche befindet sich zum Beispiel ein hervorragendes Chinarestaurant, wo man auch teilweise sehr gute thailändische Gerichte bekommt. Mittwoch Abend ab 19:00 Uhr ist der Besuch der Bar Casa Miss in Sa Pobla für alle Tapas-Liebhaber Pflicht. Ich habe schon über 50 verschiedene Tapas dort gezählt, auch viele süße Sachen gibt es. Ein Tapa ein Euro, bis auf wenige Ausnahmen. Gegenüber von Can Guillo liegt ein erster Vorberg des Tramuntanagebirges. Über die gegenüberliegende Finca der Engländer mit dem riesigen Statuenkopf auf der Wiese kann man Zugang zum Weg ins Gebirge bekommen und sich auf die wilde Besteigung des Berges begeben oder weiter dem Weg folgen, eventuell in eine große Eselherde mit Asino Mallorquino-Eseln geraten, die sehr unterhaltsam sind und natürlich wild auf Leckerlis. Folgt man dem Weg weiter, kommt man je nach Abzweigung zu Aussichtspunkten oder findet eine frei zugängliche spannende Höhle. Zugangscodes für das Grundstück der Engländer bekommt man auf Can Guillo, weil diese dort die Wiesen mit ihrer Schafherde kurz halten. Can Guillo ist eine der wenigen Unterkünfte auf dem Land, die die Erlaubnis bekamen, den Zufahrtsweg zu teeren. So ist die Anfahrt recht einfach. Ohne Mietwagen geht dort allerdings nichts.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Hier ist sicher zuallerst der Pool zu nennen. Für mich zählt zu diesem Punkt auch der Umgang mit den ganzen Tieren, da gibt es immer etwas zu beobachten. Colom, der Hütehund für die Schafherde ist häufig auch auf der Finca und dann immer zum Spielen aufgelegt, er mag keine Langeweile. Ein Trampolin für Kinder ist vorhanden, natürlich Liegen zum Sonnen, eine Tischtennisplatte und ein Tischkicker, Federballzubehör, Bälle, viele Bücher, Gesellschaftsspiele. Unterhaltung muß man aber selber suchen oder machen, angeboten wird es nicht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1 Woche im September 2019 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ralf |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 5 |