- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Bereits beim Betreten des hellen, freundlichen Frühstücksraum fällt über dem zusätzlichen kleinen Büffet die in großen Lettern aufgemalte Lebensweisheit „Essen ist ein Bedürfnis, Genießen eine Kunst“ des französischen Moralisten François de La Rochefoucauld aus dem 17.Jahrhundert auf. Sie drückt, ebenso wie das seitlich in einem Glasrahmen angebrachte Gedicht „Wenn es einen Menschen gibt“, die Grundhaltung und Zielsetzung dieses Hauses aus. Hier soll dem Gast Zeit und Raum gegeben werden, Wesentliches zu erkennen und zu sich selbst zu finden. Wahrscheinlich erwächst aus diesem Ansinnen die gesamte familiäre Atmosphäre. Die meisten Gäste während unserer Anwesenheit entpuppten sich bei Gesprächen, meist während des Frühstücks, als mehrfache „Wiederholungstäter“. Auch wir fühlten uns, wie bei unserem vierzehntägigen Aufenthalt im Vorjahr zur gleichen Zeit, hier rundum einfach wohl. Ruhige und freundliche Stimmung tragen erheblich zum Wohlbefinden bei, sodass selbst bei nicht ganz tollem Wetter keine Nervosität oder gar Hektik und Unzufriedenheit aufkommt. Zurecht wurde dieser Unterkunft daher im April dieses Jahres von Holidaycheck auf einer Urkunde mit 6 von 6 Sternen bestätigt, dass sie zu „den bestbewerteten weltweit“ gehört. So wundern wir uns summa summarum nicht, dass das Gros der Miturlauber vor der Abreise bereits für den gleichen Zeitraum im kommenden Jahr bucht, um sich in dieser „Perle in Heringsdorf“ auch dann wieder erholen zu dürfen.
Da wir uns im Vorjahr im 36 qm großen Komfort Appartement sehr wohl fühlten, hatten wir dieses auch für unseren diesjährigen Aufenthalt gebucht. Witterungsbedingt hielten wir uns kaum auf dem südlichen Balkon auf, ließen den Tag aber meist auf dem westlichen bei der untergehenden Sonne auf einem Liegestuhl ausklingen. Im Kühlschrank unserer kleinen Küchenzeile hielten wir unsere Getränke frisch. Die bereitgestellte Kaffeemaschine nutzten wir nicht, sehr gerne erhitzten wir jedoch unser Wasser im Kocher für einen löslichen braunen „Muntermacher“. Ab und zu bereiteten wir kleine Fertiggerichte mithilfe der in den Hängeschränken bereitgestellten Töpfe und Pfannen auf der Herdplatte zu, Teller, Tassen und Besteck luden zum Verzehr ein. Eine Tür zum großen Wohn- Schlafbereich hielt Essensgerüche fern und wir konnten den Abend unbehelligt genießen. Auf komfortablen Sitzmöbeln informierten wir uns auf dem kleinen Flachbildfernseher im Wohnbereich über aktuelle News, bevor wir im großen Doppelbett wie die Murmeltiere schliefen. Unsere Kleider konnten wir im breiten Schrank problemlos auf den zahlreichen Bügeln aufhängen, sonstige Wäschestücke übersichtlich in vier Fächer einräumen. Im großen Wandspiegel überprüften wir, ob unser Outfit genormten Ansprüchen entspricht, sollten wir dies vergessen haben, ermunterte uns ein ebenso großer Garderobenspiegel im Flur noch einmal zu einem letzten Kontrollblick. Besonders ältere Semester freuen sich bestimmt, dass im Bad ein stabiler Haltegriff den Ein- und Ausstieg aus der Duschwanne erleichtert, während vermutlich nicht nur diese froh sind, dass eine gläserne Pendeltüre das Herauslaufen des Wassers verhindert.
Die Gastgeberin verwöhnte die Gäste täglich mit je zwei gewählten Brötchen und einer appetitlich dekorierten Frühstücksplatte mit verschiedenen Wurst- und Käsesorten, Butterstücken, sowie einem gekochten Ei für jeden Gast. Zusätzlich erfreute sie uns mit verschiedenen kleinen, täglich wechselnden Salaten (Eier, Fleisch, Geflügel, Gurken, Tomaten), Buletten, Kräuterquark, Matjesfilet und Rührei. Den frischen, duftenden Kaffee schenkte sie aus einer Porzellankanne selbst ein und nach. Für Gesundheitsbewusste standen unterschiedliche Müslisorten mit Quark oder Joghurt bereit, Leckermäulchen durften zwischen Marmeladesorten und Honig auswählen. Karaffen mit Wasser, Orangen- und Multisaft rundeten das Angebot hier ab. Sektfreunde brachten sonntags ihren Kreislauf mit einem Gläschen Sekt in Schwung und starteten so vielleicht beschwingt in den neuen Tag.
Ob man seinen Tag im Frühstücksraum an seinem festen Tisch oder auf der sonnigen gemütlichen Terrasse startet, überließ die Inhaberin, Frau Becker, dem Gast selbst. Gerne war sie beim Servieren für ein kleines Pläuschchen bereit, beantwortete offene Fragen und gab den einen oder anderen nützlichen Tipp. Wir rätseln noch immer, ob der Kaffee so duftete, weil sie ihn persönlich ein- und bei Bedarf gerne nachschenkte oder ob dies an der familiären Atmosphäre lag. Während dieser Zeit reinigte ihre Mitarbeiterin, Frau Gräupel zuverlässig und beinahe unauffällig die Zimmer, so dass diese bereits nach dem Frühstück tipptopp gerichtet waren. Wir denken sicher, dass sie dafür von zahlreichen Gästen ein kleines Trinkgeld auf dem Kopfkissen vorfand.
An Lage und Umgebung hat sich naturgemäß seit dem letztjährigen Aufenthalt nichts geändert. Auch in diesem Jahr konnten wir unseren PKW auf einem der kostenlosen Stellplätze im Garten abstellen und mussten nicht verzweifelt auf der Suche nach einem geeigneten Ort stundenlang herumirren. Über einen schmalen „Dünenweg“ spazierten wir in etwa 10 Minuten gemütlich zur Strandpromenade. Vom Strandabgang 2/T mit seinen öffentlichen Toiletten war es nur noch ein Katzensprung zum feinen Sandstrand. Wer wollte, konnte sich an der Strandbar stunden-, tage- oder wochenweise einen Strandkorb mieten, baute seine eigene Liege auf oder breitete sein Badetuch einfach im Sand aus. Wenige Meter entfernt bietet etwas erhöht der Fischstand der Gebrüder Schwarz von Freitag bis Montag in der Zeit von 10:00 bis 15:00 Uhr leckere Fischbrötchen mit unterschiedlichem Belag an. Leider schauten wiederholt nicht nur wir in die Röhre, da nach längerem Anstehen alles ausverkauft war. Dennoch musste niemand verhungern, da in der näheren Umgebung auch verschiedene Strandbars kleineren Imbiss, aber auch komplette Menüs anbieten. Zahlreiche Pensionsgäste versorgten sich in den nur wenige Minuten entfernten Aldi- und Edeka Märkten mit Snacks oder Getränken für zwischendurch oder abends.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2023 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Werner |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 89 |