- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das einstige "Dhow Palace" war früher einmal ein ordentliches Dubaier 4-Sterne-Hotel, mittlerweile ist das Haus auch nach Ansicht vieler Einheimischer eine heruntergerockte Herberge, die vorwiegend von indischen und chinesischen Massengruppen lebt und sich nur noch auf niedrigem 2-Sterne-Niveau bewegt. Ein fähiges Management oder wenigstens eine Guest Relations scheint es hier nicht zu geben, als Einzelreisender wird man - vor allem von den Empfangskräften - ständig angelogen und getäuscht und wenn man, wie ich, diverse berechtigte Reklamationen bezüglich des Zimmers vorbrachte, so wurde man als ungläubig hingestellt und nicht weiter beachtet. Beim ersten Eintreten macht das Hotel mit seiner spektakulären Atriumlobby und den gläsernen Aufzügen durchaus noch Eindruck, dieser verflüchtigt sich jedoch schnell, wenn man einmal hinter die Fassaden blickt oder z.B. mit der Haustechnik konfrontiert wird. Im modernen und ständig sehr betriebsamen Foyerbereich gibt es verschiedene plüschige Sitzgelegenheiten, diverse Restaurants und Bars, die teilweise abends allerdings auch als Kontakthof dienen. Obwohl das Hotel preislich eher in der günstigen Dubaier Klasse liegt, kann ich vom "Grand Excelsior" nur abraten, mit jedem 2-Sterne-Ibis-Budget ist man um Klassen besser bedient.
Das Hotel verfügt in zwei miteinander verbundenen Gebäudeteilen über 280 Zimmer und Suiten, diese liegen an mit dicken Teppichen ausgelegten Fluren und scheinen ihre besten Zeiten lange hinter sich zu haben. Ich bewohnte umständehalber zwei Zimmer, bei beiden stammte das Mobiliar aus alten "Dhow Palace" Zeiten und zeigte sich sichtlich angeschlagen und verbraucht. Bei Zimmer 1 waren trotz eines herbeigerufenen Technikers weder Klimaanlage noch Kühlschrank in Gang zu setzen, bei der zweiten Unterkunft waren fast sämtliche Steckdosen unbrauchbar, da sie bei versuchter Benutzung (Rasierer einstecken, Handy aufladen) sofort Funken schlugen. Entsprechende Reklamationen wurden von der Rezeption ungläubig aufgenommen, immerhin - da das Problem offenbar dennoch bekannt war - ein rascher Zimmerwechsel zugestanden. Zum Positiven der Zimmer gehörten ein jeweils sauberer Parkettboden sowie ordentliche Betten, die Sessel, Stehlampen, Schränke hingegen gehörten eigentlich auf den Sperrmüll. Geradezu unfassbar die Tatsache, daß der Safe meines zweiten Zimmers nicht mit der Zimmerwand verankert war und so ohne weiteres weggetragen (und wieder eingestellt) werden konnte. Sehr unangenehm auch der Musiklärm aus den Nachtbars, das Wummern der Bässe kann selbst Bewohner der obersten Stockwerke bis ca. 3 Uhr morgens verfolgen.
Das Hotel hält in der Lobby verschiedene Gastronomie vor, diese ist durch große Gruppen meist gut bis überbelegt. Ich nahm lediglich das Frühstück ein, dieses wird ab ca. 6.00 Uhr im Bereich des dachgeschossigen Wellness-Bereiches in einem abenteuerlich eingerichteten Café mit häßlicher Außenterrasse eingenommen. Die Möbel wurden offenbar in letzter Sekunden vor dem Sperrmüll gerettet und dienen hier nun als Frühstücksort für (überwiegend) westliche Gäste. Die Auswahl des an mitteleuropäischen Essens-und Trinkgewohnheiten ausgerichteten Buffets war bescheiden bis ausreichend, ein kleiner Lichtblick der rührige indische Koch, der recht leckere Frischspeisen zubereitete und durch seine positive Stimmung den tristen Morgenalltag ein wenig aufhellte. Der aus großen Kannen servierte Kaffee war ungenießbar - in den VAE ist man mit Tee ohnehin besser beraten -, aber das störte angesichts der sonstigen lausigen Performance auch nicht weiter.
Die meisten Kräfte begegneten mir mit durchaus freundlicher Miene, leider sind Arbeitsweise und -auffassung bei vielen Mitarbeitern eher als ineffizient zu bezeichnen. Die indischen Techniker arbeiteten sich erfolglos an nicht funktionierenden Aircons und Kühlschränken ab, bei den russischen Empfangsdamen schienen Flunkern und Täuschen zum Geschäftsmodell zu gehören. Kämpfen mußte ich beim Check-In um das in meinem Voucher als bezahlt inkludierte Frühstücksbuffet, dieses wurde mir erst nach längerer Diskussion und verschiedenen internen Rückrufen zugestanden. Am besten, man belästigt das Personal gar nicht erst, als einigermaßen zuverlässig und serviceorientiert erwiesen sich zumindest die Concierge und Kofferträger.
Das Hotel befindet sich an der Kuwait Street im Niemandsland von Bur Dubai, die Gehzeit zu den beiden nächsten Metro-Stationen ADCB und Burjuman beträgt jeweils ca. 20 Minuten bzw. man nimmt für 12 AED (Mindestgebühr) eines der vor dem Hotel wartenden/vorfahrenden local taxis. Der Internationale Airport ist etwa 6km entfernt, ab Airport bezahlte ich ca. 14 € einschl. 25 AED Flughafengrundgebühr. Das berühmte neue Wahrzeichen Dubais, der goldene "The Frame", ist fußläufig nach etwa einer halben Stunde erreicht, ansonsten würde ich wegen der abseitigen Hotellage immer eines der ständig kursierenden local taxis empfehlen. Zum Creek kommt man für ca. 20-25 AED.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Im obersten Geschoss - ohne jegliches Grün, dafür mit viel Beton - befindet sich ein kleinerer Pool mit ein paar Sitzgelegenheiten und Liegen. Schön ist von hier oben das Panorama auf die Stadt, einen weiteren Grund, sich hier aufzuhalten, gibt es eigentlich nicht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Februar 2019 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 547 |