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David (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Januar 2018 • 1-3 Tage • Winter
Mondänes Hotel etwas angestaubt, kleine Zimmer
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Das Hotel insgesamt macht einen mondänen aber auch etwas angestaubten Eindruck. Es wurde um die vorletzte Jahrhundertwende erbaut und ist im entsprechenden neoklassizistischen Stil gehalten. Das Gebäude wurde über mehr als 100 Jahre, trotz der Erweiterungsbauten um Schwimmbad und Speisesaal, auch nicht wesentlich verändert. Es hat sein schloßartiges Erscheinungsbild erhalten. Es handelt sich um ein sechststöckiges in grau und weiß gehaltenes Gebäude an der Hauptstraße des Ortes, das in der Mitte zur Hauptstraße hin eine repräsentative Einfahrt durch ein Gartengelände und einen ebenso repräsentativen Eingang aufweist. Die Hotelhalle ist sehr großzügig und auch innen in einem verspielten Neoklassizismus gehalten. Dort finden sich zahlreiche feudale Sitzgruppen mit Ledersesseln, in denen man einen Drink oder Tee genießen kann. Am hinteren Ende der Lobby befindet sich eine Rezeption. Zwei Aufzüge führen in die Etagen mit den Zimmern. Zudem gibt es ein repräsentatives Treppenhaus, in modernen Hotels inzwischen auch eine Seltenheit. Die Flure sind mit Teppichboden ausgelegt und teils mit Mobiliar austaffiert. Alles macht auch hier einen mondänen Eindruck. Das Publikum passt nicht recht zu diesem Haus. Es waren sehr viele Asiaten in dem Hotel, deren Manieren ich hier im Einzelnen lieber nicht beschreiben möchte, namentlich beim Frühstück und Essen. Das Hotel sollte, wie viele Hotels, auf die Auswahl seiner Gäste mehr Wert legen. Auch die Gäste gehören schließlich zum Komfort eines Hotelaufenthaltes.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Mein Zimmer befand sich im zweiten Obergeschoß des Hauses. Es war relativ klein, machte einen schlauchartigen Eindruck. Der Platz vor dem Fenster wurde fast vollständig von dem Doppelbett eingenommen. Anders als die Gänge hatte das Zimmer leider keinen Teppichboden, was es etwas ungemütlich wirken ließ. Es hatte nur einen Laminatboden. Ausgestattet war es dem Stil des Hotels entsprechend mit Stilmöbelimitaten, Schrank, Minibar, im Schrank einen Wasserkocher und Teebeuteln. Auf dem Bett lagen zwei Bademäntel mit Schlappen bereit. Das Doppelbett war komfortabel, je mit zwei Kissen. Decken ok, wenngleich nicht besonders dick. Die Kissen waren zwar bequem, jedoch bin ich nach der ersten Nacht gleichwohl mit Kopfschmerzen aufgewacht. Das Zimmer hatte eine Heizung, die sehr gut heizte, Vorteil des etwas angestaubten Hauses. Es hatte weiter eine Balkontür und einen Balkon davor mit Balkonmöbeln und Blick auf die Berge. Die Balkonflügeltür ließ sich selbstverständlich öffnen. Der Zimmerservice war zeitlich ok, etwas irritierend fand ich, daß kurz vor dem Abend – in besseren Hotels freilich üblich – das schön gemachte Bett wieder aufgeschlagen und die Vorhänge zugezogen wurden. Das mache ich dann doch lieber selbst. Zu rügen war, daß das Zimmer nicht ganz sauber, der Boden mithin ziemlich staubig war. Dort hätte man vor meinem Einzug ruhig staubfegen dürfen. Das Zimmer war weitgehend ruhig, von einigen Geräuschen durch Mitbewohner aus Nebenzimmern abgesehen. Das Bad war ziemlich klein, weiß gekachelt, hatte trotz der Enge aber eine Badewanne. Es war in die Tage gekommen. Die Armaturen waren veraltet und teils schadhaft. Am Waschbecken gab es keinen Mischhebel, so daß sich die Wassertemperatur nur schwer regulieren ließ. In der Badewanne, die durch einen lapprigen Duschvorhang abgetrennt war, war dies noch schlimmer: hier änderte sich die einmal eingestellte Wassertemperatur ständig wieder. Zudem machten die Armaturen einen abgenutzten Eindruck. Der Drehknopf für die Öffnung des Abflusses brach bei Betätigung sogar ab. Auch die Wanne war schadhaft. Hier täte eine Kompletterneuerung Not.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Im Erdgeschoß befanden sich zwei Salons, in einem davon eine Bar. Weiter gab es zwei sehr gute Restaurants in diesem Hotel im Erdgeschoß. Tischreservierungen sollte man an der Rezeption vornehmen. Ebenfalls im Erdgeschoß befand sich der Frühstücksraum, der ein im Preis inkludiertes Frühstücksbuffet offerierte. Es war sehr gut und reichhaltig, etwa mit Lachs, Räucherforelle, Bündner Fleisch, Roastbeef, Käseauswahl, Pancakes, etwas zu weiches Rührei, Speck, eine tolle Obstauswahl, eine reichhaltige Auswahl an Säften sowie besonders auch asiatische Speisen und Nudeln, was wohl dem asiatischen Publikum geschuldet war. Ein Wehrmutstropfen waren hier, wie gesagt, die schmatzenden und schlürfenden Gäste von den Nachbartischen. Schön wäre es gewesen, wenn man Spiegeleier hätte bekommen können. Der Frühstücksraum war im übrigen komfortabel und gemütlich. Man hatte viel Platz und saß auf noblen Sesseln. Die Bedienung war freundlich, sprach mir aber wieder etwas zu voreilig Englisch obgleich in der Deutsch-Schweiz Deutsch zunächst einmal die erste Wahl sein sollte. Die Bediensteten waren keine Einheimischen.


    Service
  • Gut
  • Im übrigen ist der Service im Hotel vorzüglich. Ich wurde freundlich empfangen und es wurden mir an der Rezeption diverse Informationsschriften ausgehändigt. Leider vergaß man den Welcome-Drink. Dies wurde jedoch beim Check-out nach meiner entsprechenden Notiz nachgeholt. Check-in und Check-out waren im übrigen reibungslos, ohne Kreditkarte und Ausweis. Etwas störend waren die Schlüsselbünde, die man an der Rezeption im Prinzip abgeben mußte, wenn man das Haus verließ. Ich habe das aus Bequemlichkeit nicht immer getan. Hier wäre doch mal ein modernes Access-Karten-System wünschenswert.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Das Hotel liegt superzentral in Sichtweite des Bahnhofs Interlaken Ost, Endhaltestelle der ICE-Verbindung Berlin-Interlaken. Der Bahnhof und das Hotel sind daher von Deutschland aus direkt und bequem erreichbar. Wer einen Flughafen benötigt kann wahlweise nach Genf oder Zürich fahren. Der Flughafen Zürich ist mit einmal Umsteigen in Bern oder Luzern in zwei bzw. drei Stunden per Zug recht günstig zu erreichen. Nach Genf fährt man über Bern etwa ebensolang. Vom Bahnhof Interlaken Ost bestehen Bahnverbindungen zum Thuner See und in Richtung Bern, zum Brienzer See und in Richtung Luzern sowie Nach Grindelwald und Lautenbach zu den Skigebieten und Bahnen zur Auffahrt auf das Jungfraujoch. Der Ort bietet sich daher zu tollen Ausflügen in eine äußerst sehenswerte Umgebung an. Nach Grindelwald fährt man von Interlaken Ost mit dem Zug etwa eine halbe Stunde. Vom Bahnhofsvorplatz aus verkehren zudem Busse in verschiedene Richtungen. In den Ort hinein bzw. zum Bahnhof Interlaken West läuft man 15 bis 30 Minuten. Auch in der Umgebung des Hotels gibt es aber zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Ungeachtet der bahnhofsnahen Lage holte einen das Hotel auf Wunsch und telephonischer Voranmeldung hin mit einem Van vom Bahnhof Interlaken Ost ab.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sport

    Im Erdgeschoß, erreichbar über die Lobby oder über eine aus dem ersten Stock nach unten führende Treppe, befand sich ein Fitness- und Spa-Bereich. Es gab zunächst einen Fitnessraum, mit einigen Geräten und einer Liegebank. Vermißt habe ich ein Laufband. Krafttrainingsgeräte gab es ebenfalls nicht. Etwas irritierend fand ich die Rundumverglasung des Fitnessraums zum Hallenbad hin. Ich fühlte mich beim Training hier etwas auf dem Präsentierteller. Daneben befand sich das schon erwähnte Indoor-Schwimmbad, mit einem recht geräumigen Becken und Liegen rundherum. Nach draußen war es ebf. verglast und man konnte die Berge beim Schwimmen oder Liegen sehen, saß aber auch im Schwimmbad, von außen einsichtig, etwas auf dem Präsentierteller. Eine weitere Tür führte in den Saunabereich, in dem es ein Dampfbad und eine Finnsauna gab. Der Bereich war sehr neu und gepflegt. Die Bohlen in der Finnsauna waren neu und unabgenutzt. Es gab ausreichend Tücher im Saunabereich. Er war auch nicht stark frequentiert. Schwimmbad, Fitness und Sauna waren ab 7 Uhr bis 22 Uhr geöffnet.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1-3 Tage im Januar 2018
    Reisegrund:Winter
    Infos zum Bewerter
    Vorname:David
    Alter:46-50
    Bewertungen:690
    Kommentar des Hoteliers

    Lieber Gast es freut uns sehr zu lesen, dass Sie sich während Ihres Aufenthaltes im Linder Grand Hotel Beau Rivage wohlgefühlt haben und wir möchten Ihnen für die gute Bewertung danken. Danke auch für ein so detailliertes beschreiben Ihrer Eindrücke. Sie können sich sicher sein, dass wir Ihre Kritikpunkte ernst nehmen und alles mit den entsprechenden Abteilungsleitern besprechen werden. Wir hoffen das Sie eine angenehme Rückreise hatten und das wir Sie schon bald wieder in Interlaken begrüssen dürfen. Sonnige Grüsse aus Interlaken Dominik Meser Assistant Front Office Manager