- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Grandhotel am Gardasee mit mitleiderregendem Nebengebäude. Aufenthaltsräume im Haupthaus sehr schön, perfekte Terrasse für Restaurant und Bar.
Das Zimmer hatte weder 21 noch 25 qm, 3.OG unter Dach, zur Hauptstrasse hin. Telefon und (installierter) Fön funktionierten nicht. Weder Schreibblock oder Stift noch Nähzeug oder Schuhputzlappen im Zimmer vorhanden. Kaffeelöffel (zur vorhandenen Kaffeemaschine) auf Nachfrage. Hinweisschild, das erfreut darauf hinweist , dass Bienen im Dachstock nisten und daher die Fenster nicht geöffnet werden sollten, Klimaanlage (siehe Bild) ein riesiger Kasten (aus den Achtzigern ?) welcher zwar beeindruckende Geräusche macht, das Zimmer aber bis Abends nur marginal kühlt (lt. Thermometer Anzeige). Durch die Lage zur Hauptstrasse hin starker Strassenlärm bei geschlossenen (alten) Fenstern, zusätzlich durch die Heizung/Warmwasseraufbereitung vermutlich, halbstündlich ein Geräusch, dass 2 Minuten andauert, auch die ganze Nacht hindurch, ähnlich einem lauten Staubsauger. Sollten Sie nach durchwachter Nacht morgens doch noch einschlafen, kommt morgens alle 2 Tage das Müllauto und holt das Altglas, der Behälter wird mit einem Schwung ins Müllauto entleert, spätestens dann steht man auf. Das Waschbecken im Bad war kleiner als das unseres Gästeklos. Schampo /Duschgel in einem Gebinde, markenlos, eher auch eines 2 Sterne Hotels würdig. Nach schlechtem Schlaf kommt der „Kneipp“- Freund beim morgentlichen Duschen auf seine Kosten. Die Dusche wechselt selbstständig zwischen heißem und kaltem Wasser, das macht munter fürs Frühstück (siehe untern). Das Zimmer wurde jedoch jeden Tag tadellos gereinigt, das Bett frisch bezogen, keine Pappkärtchen oder dergleichen, auf denen steht, man müsse es da oder dort hinlegen oder nicht hinlegen um das verschwitzte Laken gewechselt zu bekommen (oft mit einem Hinweis, dass das Bettzeug, ob des bevorstehenden Weltenuntergangs o.ä., sonst nicht gewechselt wird, versehen) Ebenso war der Turndown immer perfekt (nie zu früh, nie geklopft wenn man sich zum Abendessen gerichtet hat), das Zimmermädchen war, im Gegensatz zum Rest des Hotels, eine Perle.
Bei Ankunft, noch bevor wir wussten, „was uns erwartet“, machte uns der Concierge (man muss ihn sich ungefährt so vorstellen, wie Oscar Wilde in „Dorian Grey“ den Impresario den Theaters beschrieben hat, in dem Sybil Vane spielt...) darauf aufmerksam, dass im Fine-Dining Restaurant „Il Fagiano“ nur noch ein Tisch vakant sei, man sollte ihn besser gleich reservieren, was wir auch taten. Als wir gegen 20 Uhr am Ankunftstage im Restaurant eintrafen, waren ungefähr 1/3 der Tische belegt- und mehr wurden es auch nicht. Auf einer Terrasse zum See hin mit phantastischer Aussicht nahmen wir Platz. Für einen Kalbsbries entschied ich mich, kleine zähe Bröckelchen die ich nie als Bries erraten hätte, als Vorspeise und die Gattin (und ja, ich weiß, im Feinschmeckerlokal sind die Portionen klein) eine winzige Portion (nicht mal schlechte) Spaghetti, die jedes magersüchtige Kindchen vom obligatorischen Toilettengang abgehalten hätten. Mein Hauptgericht bestand aus einem sehr keinen, aber äusserst zähen Stück Rindfleisch, belegt mit 2 Karottenscheiben, die Gattin hatte 4 kleine Stückchen lauwarme Taube mit einer ebenfalls zu vernachlässigenden Beilage. Den Nachtisch ersparten wir uns. Der Service war ganz gut, die Wasserflasche stand auf einem Nebentischchen, was einen aufmerksamen Service erfordert, da der Gast nicht selbst nachschenken kann. Einmal, da ich längere Zeit ein leeres Glas hatte, erhob ich mich leicht und holte die Wasserflasche, welche mir dann der Kellner erbost aus der Hand nahm........Das Frühstück ist, und ich urteile hier milde, eher im 4-Sterne- Hotel Bereich. Brotwaren nicht wirklich gut, Prosciutto crudo und restliche Wurstwaren eher auf Kaufhausniveau, Eierspeisenauswahl auch eingeschränkt (Kein Ei Benedikt z.B) . Spiegelei und Omlett klibbrig, Öl schwimmt auf dem Teller. Besteck wird nicht automatisch nachgedeckt, wenn ein Teller abgetragen wird. Bestecksprache wird vom Servicepersonal nicht verstanden oder angewendet, insgesamt eher nachlässiger Service, da wird schon mal eine Getränkebestellung vergessen, die Umsicht fehlt. Dafür wirft der Keller schon mal gelangweilt das leere Tablett zwischen den Tischreihen in die Luft und fängt es wieder...... Als Tipp für ein gutes Restaurant empfehlen wir im naheliegenden Salo „Civico 7“ und die „Osteria dell orologio“.
Wir beschwerten uns ob des Zimmers, über LHW gebucht, wie ein professionelles persisches Klageweib, aber es half alles nichts. Ende September sei alles ausgebucht (??) , wir hatten eine Freinacht über LHW angehängt und für die anderen Nächte annähernd 400€/Zimmer/ Nacht mit Frühstück bezahlt. Das sei unser Zimmer, sagte man uns, wir brauchen auch nicht mehr im Hotel nachfragen, sollte was frei werden, würden sich das Hotel per Mail schon bei mir melden. Aha. Gehört haben wir nichts mehr, auch nicht auf die Drohung hin, vorzeitig abzureisen. LHW tat zwar alles leid, aber machen könne man natürlich auch nichts. Nun gut...... Wir durchwachten unsere Nächte und waren den ganzen Tag weg, daß wir uns möglichst nicht im Zimmer aufhalten mussten.
Schön am See gelegen. Untergebracht waren wir im Nebengebäude, welches mit einem Grandhotel ungefähr so viel zu hat wie ein Maybach 57/62 mit einem aktuellen Mercedes. Dieser Gebäudeteil, euphemistischerweise als „Villa Principe“ bezeichnet, hat nicht einmal die Anmutung eines 2 Sterne Hotels.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Zur Außenanlage: Ein kleines Flecken Rasen würde zur „Villa“ gehören als Liegewiese, sagte man uns, der große Garten des Hotels war per Mauer oder Zaun abgetrennt, es gab aber einen Durchgang zum Aussen- und Innenpool sind doch recht klein, haben ihre besten Zeiten hinter sich, den Aussenpool nutzten auch die im Garten heimischen Enten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im September 2021 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 5 |