- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Tja, ich bin hin- und hergerissen. Das Hotel ist gut. Zumindest für Familien mit kleinen Kindern. Wie bewertet man ein Hotel, dessen Manschaft gefühlt halbiert worden ist? Ich versuche eine möglichst objektive Bewertung abzugeben, die die aktuellen Pandemie-Umstände berücksichtigt und hoffe, dass dies dem einen oder anderen Reisewilligen eine Hilfe ist.
2 Schlaf- und Badezimmer, ein Wohnzimmer mit kleiner Küche, Esstisch und zusätzlicher Schlafcouch, ein riesiger Balkon. Sehr hell und wirklich großzügig mit reichlich Schrankplatz. Nicht wirklich hellhörig (für spanische Hotelverhältnisse). Die zwei Klimaanlagen waren sehr leise. Das Zimmer war ausstattungsmäßig und von der Einrichtung bis jetzt das Beste, was wir im Familienurlaub erlebt haben.
Wenn man die Gastronomie mit anderen 4-Sterne-Hotels vergleicht, dann fällt einem auf, dass in der Küche und im Abräum-Service offenbar nur die halbe Manschaft vertreten war und ist. Den Köchen hat man die Anspannung förmlich angesehen. Insofern fällt es mir wirklich nicht leicht, eine halbwegs neutrale Bewertung der Situation abzugeben, weil man auch gemerkt hat, dass sich die Angestellten in der Küche und dem Service den Allerwertesten aufgerissen haben. Da man als Familie allerdings auch nicht wenig für den Urlaub bezahlt, sind ein paar Grundvoraussetzungen aber nun mal zwingend gegeben. Fangen wir mit dem Kinderbuffett an - Morgens hat man an manchen Tagen in den 4 Auslagen folgende Auswahl: Bohnen in Tomantensoße, Rührei, gegrillte Mini-Würstchen, gegrillten Speck. Dahinter dann fiese Kuchen-Süßigkeiten. Bei aller Liebe, das geht gar nicht. Des Weiteren sollte das Kinderbuffet auch als solches gekennzeichnet sein. Die Höhe des Buffetts ist für viele Gäste offensichtlich kein Hinweis. Allein ein Bild vom Club-Makottchen "Bamse" oder "Käpt'n T" könnte dabei schon Abhilfe schaffen. Das würde die alkoholisierten Gäste, die tagsüber ordentlich zugeschlagen haben, abends zumindest schon mal davon abhalten, die Kinder vom Buffett zu drängen oder die Pizza weg zu essen. Es ist ja schließlich ein Familienhotel mit starker Fokussierung auf Kinder. So habe ich das zumindest verstanden. Ein ganz wichtiger Punkt noch: Das Eis bzw. der Eisstand. Vielleicht sollte sich mal ein Hotel-Manager abends dort hinstellen und die Szenerie beobachten. Meine Kinder sind zwischen 5 und 6 Jahre alt. Die sind natürlich stolz wie Oskar gewesen, als wir ihnen gesagt haben, dass sie sich das Eis selbst holen können. Zunächst steht das Eis in einer Art Kühlbox am Buffett für Erwachsene. Da müssen sich die Kinder schon mal richtig lang machen, um überhaupt an das Eis zu kommen. Ist das Eis alle, was sehr schnell geht, wird es relativ schnell durch neues erstetzt. Wenn vorher Schoko und Vanille dort standen, wird das dann durch Pistazie und Nougat ersetzt, was dann bei den Kindern für ziemlich lange Gesichter sorgt. Zusätzlich ist das Eis dann bretthart. Da muss dann immer für die nächste halbe Stunde ein Erwachsener mitgehen, um da überhaupt eine Kugel rauszukratzen. Rechts davon steht dann die Streusel-Auswahl. Genau dort, wo auch immer die Schlange ist. D.h., man hangelt sich durch die Schlange der ungeduldigen Kinder und Erwachsenen, um ein paar Streusel aufs Eis zu kippen (geht nicht ohne Erwachsene, weil zu hoch). Dann stehen links vom Eis-Behälter die Soßen. Es ist teilweise ein völliges Durcheinander. Das Eis gehört meiner Meinung nach ans Kinder-Buffett. Die Streusel und die Soße in kindgerechter Höhe daneben. Eigentlich ganz einfach. Essen für Erwachsene - war in Ordnung. Als Fisch-Liebhaber konnte man immer frischen Fisch grillen lassen. Wer dann noch Rosenkohl, Schwarzwurzel und Blumenkohl (alles ohne Soße) mag, ist dort genau richtig. Zum Fleisch kann ich nichts sagen, da ich Vegetarier bin. Für mich noch ein Punkt, den ich für verbesserungswürdig halte: Es gibt zum Mittag und Abendessen kein alkoholfreies Bier. Natürlich kann man sich das anschließend von der Pool-Bar holen, aber optimal ist es nicht. Und jetzt zu den positiven Dingen: Als Familie mit Kleinkindern ist man dort genau richtig. Keiner zuckt mit der Wimper, wenn mal ein Teller runterfällt oder ein Kind vor dem Buffett eines seiner vielen Phasen auslebt. Auch das Schlachtfeld auf und unter dem Tisch wird durch die Abräum-Crew mit einem Lächeln quittiert. Das ist tatsächlich entspannend, weil man sich nicht so unter Beobachtung fühlt. Schließlich sind dort nur Familien mit Kleinkindern (überwiegend) und alle sitzen im selben Boot. Egal welcher Nationalität.
Freundliche Angestellte, immer hilfreich.
Die Fahrt zum Hotel dauert zwischen 60 - 90 Minuten. Je nach dem, wie die weiteren Hotels angefahren werden. Mit kleinen Kindern schon mal eine ziemlich lange Zeit. In Cala Bona gab es so einige Hotels, die geschlossen und mit Bauzäunen umstellt waren. Des Weiteren viele Läden, die nicht geöffnet hatten. Wenig Menschen in den Straßen. Irgendwie deprimierend, aber es sind ja auch keine normalen touristischen Zeiten. Einen Strand, der den Namen auch wirklich verdient, gibt es in der Umgebung nicht. Am Hotel grenzt ein Stein-Strand, dem ein traurig aussehender Steg den Zugang zum Meer gewährt. Meistens war dieser voll mit See-Tang oder anderem Zeug. Nicht wirklich einladend und vertrauenserweckend. Wer mit der Familie anreist, dem sollte deshalb ein reiner Pool-Urlaub nichts ausmachen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt drei Pools. Ein Haupt-Pool (mit abgetrennten Kleinkinder-Becken), an dem die eigentliche Musik spielt, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Pool mit Whirpool-Einbuchtungen und ein Rutschen-Pool. Der Rutschen-Pool ist toll und schön für die Kinder, allerdings mit einer geschätzten Entfernung von 200 m ziemlich weit weg vom Haupt-Pool (dazwischen kann entweder eine Unterführung benutzt werden oder die Straße mit Zebra-Streifen). Die ersten 3 Tage machen die Kinder den Umzug noch mit, danach lässt die Lust stark nach. Das hat zur Folge, dass sich alles auf den großen Haupt-Pool konzentriert. Bei Voll-Auslastung möchte ich nicht wissen, wie voll das dann ist. Es gibt ständig Animation für die Kinder und auch der Erwachsenen durch ein wirklich hochmotiviertes Animations-Team! Dafür ein dickes Lob! Auch vorbildlich fand ich die Safe-Guards, die den Pool ständig umrunden und besonders nachmittags, wenn die Aufmerksamkeit einiger Eltern vielleicht etwas nachlassen sollte (Stichwort "All in"), aufpassen wie die Adler. Abends gibt es ein tolles Animationsprogramm für Groß und Klein. Wirklich toll! Das macht Spaß mitzumachen und auch den Kindern beim Toben zuzusehen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt in Bezug auf das Thema Leihwagen: Man kann diese bei den Damen vom Tui-Team bestellen und am nächsten Tag beim Verleiher direkt im Hotel abholen. Allerdings wurden bei uns die Versicherungen für Glas- und Reifenschäden raus genommen. Ob das jetzt eine neue Masche ist, um noch zusätzlich den einen oder anderen Euro zu machen, wer weiß. Angeblich war das nicht mit Absicht. In der jetzigen Zeit sollte man also verstärkt auf kleine Flüchtigkeitsfehler, bei welchem Anbieter auch immer, achten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im August 2021 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Henry |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 2 |