Grupotel Tamariscos

Die Appartementanlage ist zum größten Teil renoviert, dreigeschossig und aufgelockert um zwei schöne Poolanlagen gebaut. Zum Glück kein klotziger Kasten, wie an Spaniens Küsten oft üblich. Der überwiegende Teil der Appartements hat direkten Blick auf die wunderschöne Bucht von Cala'n Bosch. Zimmer, Außenanlagen, Pools und Restaurants sind sauber und gepflegt. Das Hotel wird ohne Verpflegung oder mit HP angeboten. Vor Ort sind Verpflegungsleistungen nachbuchbar (allerdings dann etwas teurer). Zu den Hoteleinrichtungen zählen der Solino-Kinderclub, eine etwas brachliegende Minigolfanlage, Tischtennis- und Billardtisch sowie ein Fahrradverleih. Die Hotelgäste waren im September fast ausschließlich junge Familien mit Babys und Kleinkindern bis etwa 6 Jahre, der überwiegende Teil deutscher Nationalität, einige Skandinavier darunter. Das Tamariscos ist ausgesprochen kinderfreundlich, was bei der Ausrichtung des Hotels auch kein Wunder ist. Im Grunde dreht sich hier alles um die lieben Kleinen, weshalb das Tamariscos Singles oder älteren Ehepaaren nicht gerade anzuraten ist. Das Tamariscos ist bedingt behindertengerecht. Restaurants/Bar sind im Erdgeschoss, die Appartements sind per Fahrstuhl zu erreichen. Nur beim Abstieg zum Strand von der Hotelanlage aus dürfte es Schwierigkeiten geben, die bröckelnde, steile Steintreppe zu überwinden. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist moderat. Preise wie in Deutschland. Strandliegen und Schirme am Strand zu mieten ist allerdings teuer. Besser einen Schirm kaufen (9 Euro). Wir hatten im September schönes warmes Wetter (30 Grad), bis auf zwei kühlere Sturmtage. Pauschalangebote für Leihwagen sind günstig (80 Euro für drei Tage) und durchaus lohnenswert, um die Sehenswürdigkeiten der Insel zu erreichen. Busverbindungen gibt es von Cala'n Bosch aus nur nach Ciutadella, nicht in die Hauptstadt Mahon. Die Ortschaft Cala'n Bosch ist fest in der Hand von Familien mit Kleinkindern. Über Ort und Strand hängt ein ständiger Geräuschpegel an Kindergeschrei und Gequengel. Abends sind am Jachthafen ganze Geschwader von Kinderwagen und Buggys unterwegs, um die Restaurants zu bevölkern. Ein Rummel, der nicht nur Kindermuffeln auf den Geist gehen kann.

Die Lage der Zimmer ist wie berichtet toll, fast alle mit direktem Blick aufs Meer. Wir hatten ein Appartement im 1. Stock des A Blocks mit direktem Blick auf die Bucht. Toll! Es gibt keine Klimaanlage, im dritten Geschoss kann es etwas heiß werden im Sommer. Die Zimmer sind großzügig, zweckmäßig und sauber eingerichtet. Alle mit TV. Leider ist die Anlage etwas hellhörig. Das Möbelrücken im Geschoss obendrüber ist nicht zu überhören. Die neu renovierten Zimmer haben ein modernes Bad mit Wanne und Duschabtrennung. Handtücher in top-Zustand und ausreichend. Man muss allerdings darauf achten, dass man in gebührendem Abstand zum Aminationsbereich eincheckt. Hier wird es abends laut, zum Teil schrecklich nervtötende Erwachsenenanimation bis 22.30 Uhr. Da hilft auch kein Fensterschließen mehr. Der Schlaf von kleinen Kindern wird mit Sicherheit gestört. Das Hotel sollte sich auf seine Stärken besinnen und lieber auf die natürlichen Attraktionen setzen - die direkte Nähe zum Meer. Warum nicht eine schöne Bar mit dezenter Musik und gepflegten Cocktails vorne am Meer? Das würde sicher vielen besser gefallen als die drittklassige Animation in dröhnender Lautstärke.

Das Essen ist für ein Drei-Sterne-Haus ausgesprochen gut, auch wenn es natürlich immer Nörgler gibt, die etwas anderes behaupten. Das große kalt/warme Buffetangebot zeichnet sich durch viel Frische, Abwechslung und europäische sowie menorquinische Gerichte aus. Täglich gibt's leckeren Fisch in wechselnden Rezepturen, wer hier noch Fritten mit Ketchup wählt, ist selber schuld. Zweimal wöchentlich Gala-Menü bzw. menorquinisches Spezialitäten-Buffet mit Gerichten wie Paella (super mit reichlich Langusten und Gambas), Tintenfisch, Kaninchen, menorquinischer Wurst und Käse usw. Die Getränkepreise im Speisesaal sind moderat. Mittags am Pool gibt's nur kleine Snacks. Das Frühstück ist mit Wurst, Käse, Kuchen, Eiern, Müsli, Yoghurt etwas eintönig, aber was soll man auch bieten... Für die Kinder wird sogar ein spezieller Kids-Dinner geboten, wo sie von den engagierten und super-netten Animateurinnen Claudi und Claudi betreut werden. Alles könnte so schön sein, wenn nicht der Geräuschpegel im Speiserestaurant eine einzige Katastrophe wäre. Schreiende Babys, umhertobende Kleinkinder, Eltern, die dem ganzen Chaos tatenlos zusehen - das sorgt nicht gerade für Wohlfühl-Ambiente. Wir sind bereits um 18.30 Uhr zum Essen gegangen, um bis zum großen Ansturm, der ab 19.15 Uhr einsetzte, fertig zu sein. Singles und alleinreisende Ehepaare sollten deshalb lieber auf HP verzichten.

Das Personal im Gastronomiebereich ist freundlich, aufmerksam, schnell und trägt stets adrette Berufsbekleidung. Der äußere Eindruck ist sauber und gepflegt. Die Sprachkenntnisse (auch englisch) lassen zu wünschen übrig, aber man ist sehr bemüht. Die Mitarbeiter am Check-In sind zum Teil recht unfreundlich, aber auch hier gab es lobenswerte Ausnahmen. Bei einer Beschwerde war man sehr bemüht, schnelle Abhilfe zu schaffen, fragte nach einigen Tagen sogar noch einmal nach, ob nun alles okay sei. Der Reinigungsservice ist schnell und sauber, kommt allerdings oft um Uhrzeiten, die Familien mit Kleinkindern eher störend finden, etwa gegen 14 Uhr, wenn die Kids Mittagsschlaf halten sollen. Die Kinderbetreuung ist absolut super. Hier könnten sich Erzieherinnen in hiesigen Kitas mal eine Scheibe abschneiden. Täglich wechselndes, abwechslungsreiches Programm vormittags und nachmittags, plus abends Mini-Disco, da kam keine Langeweile auf.

Schöner kann es im Grunde gar nicht sein! Direkt an der Bucht gelegen, den Blick aufs Meer allenfalls durch ein paar Palmen gestört - das hat man selten. Dazu keinerlei Straßen- bzw. Autolärm, nur das Meeresrauschen ist nachts zu hören. Zum kleinen, weißen Sandbucht mit türkisfarbenem Wasser sind es je nach Lage des Appartements nur ein paar Schritte. Die kleine Ortschaft Cala n'Bosch mit dem schönen Jachthafen ist ebenfalls in ein paar Fußminuten erreicht. Kleine Supermärkte sind indirekter Nähe, auch kleine Spaziergänge zur nächsten Strandbucht bieten sich auf einem Trampelpfad über die Klippen an. Obwohl die Ortschaft Touristenbetten in Hülle und Fülle zu bieten hat, ist dennoch alles ruhig und beschaulich. Dennoch gibt es Restaurants, Bars und Einkaufsmöglichkeiten in genügend Zahl, vorwiegend für den deutschen und britischen Geschmack. Seitlich hinter dem Tamariscos befindet sich ein etwas klotziges Vier-Sterne-Hotel, das der Animation zufolge vorwiegend von Engländern besucht wird. In direkter Nähe eine Bushaltestelle, von dort fahren alle 30 Minuten Busse für kleines Geld ins 10 km entferne Ciutadella. Die heimlichen Hauptstadt Menorcas hat einen schönen Jachthafen und eine verwinkelte Altstadt zu bieten, die zum Shopping einlädt. Der Flughafen ist mit dem Bus in etwa 1 Stunde erreichbar.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animation für Erwachsene hält sich in Grenzen. Für die Kleinen wird dagegen allerhand geboten. Indianer- und Piratenschmuck-Basteln, Schatzsuche am Strand, Wasser- und Strandolympiade, Masken basteln und T-Shirts-bemalen, Laternen basteln und nächtlicher Laternenumzug, Mini-Disco, Malwettbewerbe usw. Dafür ein Riesen-Lob an die beiden Animateurinnen Claudia und Claudia, die keine Langeweile aufkommen ließen! Allerdings muss man als Elternteil wissen, dass die Animation häufig aufeinander aufbaut. Sprich: Vormittags Piratenschmuck basteln, nachmittags Schatzsuche am Strand, abends Preisverleihung bei der Disco. Die Zielrichtung ist klar: Kinder und Eltern sollen so weit wie möglich an das Hotel gebunden werden. Was letztlich auch bei uns gelang: Wir waren nur etwa 4 mal am Strand, da Eltern von kleineren Kindern während der Betreuungszeiten ja erreichbar sein müssen... Zum Glück sind die beiden Pools (mit Baby- bzw. Nichtschwimmer-Bereich) sehr schön. Liegen ausreichend vorhanden, und auch Schirme in ausreichender Zahl. Kinderspielsplatz ebenfalls vorhanden.