HAIDVOGL KINDERHOTEL Zell am See (Im Umbau/Renovierung)

Der erste Eindruck ist oft entscheidend. Das Haus selbst wirkt so, als ob es ursprünglich für eine wesentlich kleinere Kapazität vorgesehen war, dann für Erweiterungen ständig angebaut wurde, aber nichts wirklich zueinander passt. Die Lobby erinnert an einen Raum in einer Bibliothek. Regale mit nicht immer aufgeräumten Zeitschriften und Büchern stehen als Raumteiler an der Wand. Ein Tisch mit Internetzugang steht quasi mitten im Raum vor der Rezeption, sodass jeder, der vorbei geht zuschauen kann. Die Vorhänge und das Interieur haben ihre besten Zeiten hinter sich. Die Hoffnung, dass sich mit dem neuen Management etwas ändert, ist groß. Da das Hotel ansonsten gutes Potenzial hat, zu einem 4-Sterne Plus-Hotel zu werden, könnte man es noch einmal versuchen.

Unsere Suite war entsprechend groß und mit einer guten Ausstattung, die allerdings wiederum im Detail einige Wünsche offen ließ. Die Möbelierung ist schlicht und edel, teilweise jedoch sehr unpraktisch. Der Kamin befindet sich im Schlafraum (Streichhölzer oder andere Anzünder waren nicht vorhanden). Ein Stoffhocker für den Schreibtisch kann nicht dafür benutzt werden, da die Höhe dafür nicht ausreicht. Die Türen der Wandschränke klemmen und sind teilweise nur mit sehr viel Kraftaufwand zu bewegen. Positiv ist, dass die Zimmer stets in einem sauberen Zustand waren.

Das Abendessen im Haubenrestaurant ist von sehr guter Qualität und schmeckt fast immer hervorragend. Das Personal ist freundlich, weiß jedoch nicht immer, was gerade serviert wird. Gekocht wird oft mit regionalen Produkten, aber auch internationale Gerichte ergeben manchmal eine sehr interessante Kombination. Zum Frühstück erlebt man eher das standardisierte Einerlei, das man von vielen Hotels kennt. Es gibt nichts, was erwähnenswert wäre und was das Prädikat "Highlight" verdienen würde. Zu erwähnen ist noch, dass bei der Bestellung von Cocktails auf das Zimmer von der Bar gefragt wurde, wie sich der Cocktail zusammen setzt. Die auf den Zimmern ausliegende Karte für den Roomservice war offensichtlich nicht bekannt.

Die ersten Erlebnisse hinsichtlich des Services Im Hotel waren katastrophal. Am Empfang wurde uns gesagt, dass wir die Koffer in die Lobby stellen sollen, von dort werden sie dann ins Zimmer gebracht. Das bedeutete, dass das Gepäck zunächst einmal die Treppe zum Eingang hochgeschleppt werden musste. Dann war die Heizung in unserer Suite kaputt (wir kamen an einem kalten und regnerischen Tag an). Nach langem Hin und Her wurden zwei Heizkörper besorgt, die wir allerdings nicht unbeaufsichtigt lassen sollten! Wir erhielten keine Einweisung in die Funktionalitäten der Suite, wie es sonst bei Hotels dieser Kategorie üblich ist. Beim ersten Versuch, am Nachmittag in der (nach kaltem Rauch riechenden) Bar Kaffee zu trinken und vom Buffet uns zu bedienen, wurden wir angefaucht, dass man noch nicht soweit sei, ob wohl die vorgegebene Zeit bereits da war. Nachdem wir 15 Minuten gewartet hatten und noch einmal nachfragten, bekamen wir den Hinweis, es sei doch schon längst fertig! Unsere Beschwerden darüber wurden zwar freundlich, aber ohne erkennbare Wirkung entgegen genommen. Die Lage änderte sich erst, als der neue Hotelmanager (der erst seit zwei Tagen dort im Einsatz war) davon erfuhr. Ab diesem Zeitpunkt gab es tägliche Fortschritte im Service.

Der Ort Zell am See ist ca. 2 km entfernt, d.h. fußläufig in 20 Minuten zu erreichen. Das Hotel selbst liegt im Ortsteil Schütthof, direkt zwischen zwei Eisenbahnlinien. Die Züge hört man zwar, sie werden jedoch nicht als störend empfunden, da ein Schallschutz angebracht ist. Das Hotel ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge, Wanderungen in die Umgebung oder im Winter auch als Unterkunft für einen Skiaufenthalt sicherlich gut geeignet. Für Familien mit Kindern gibt es das angrenzende Kinderhotel, sodass für alle Generationen eine optimale Lösung für einen gemeinsamen Urlaub besteht.

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