Hipotels Playa De Palma Palace

Hotel in zweiter Strandreihe mit einem eigenen 4* Hotel als "Lärmschutz" vor der belebten Strandmeile, absolut ruhig und in weiten Teilen dem angegebenen Sterneniveau entsprechend. Wer Erholung sucht, der wird hier fündig. Wer stilvoll Party machen und danach gepflegt ausschlafen möchte, ebenfalls.

Die Zimmer sind riesig, im Doppelzimmer werden zwei Einzelbetten zu einem King-Size kombiniert, dahinter schließt eine Wohnecke mit Couch und Sessel an. Der lange Tisch an der Wand, auf dem auch ein ziemlich üppig dimensionierter Fernseher Platz findet ist mehr dekorativ als wirklich praktisch, aber man fährt hier auch nicht zum arbeiten hin. Im Flur befindet sich ein Doppelschrank mit Safe, Fächern und Garderobe, direkt dahinter findet sich das Badezimmer. Achtung: Auch hier wurde (wie derzeit in vielen neueren Hotels) wieder eine transparente Scheibe statt einer Wand genutzt um Schlafbereich und Dusche zu trennen. Der/die Duschende kann dabei nicht entscheiden, ob der Blick freigegeben wird, das Rollo für die Privatsphäre wird nämlich von der Bettseite aus bedient. Die Dusche selbst funktioniert prima, warum man aber bei einem so qualitativ hochwertigen Haus den preisgünstigsten Duschkopf von Hans Grohe verbauen musste wird (mir) wohl auf ewig ein Rätsel bleiben. Doppelwaschbecken und Handtuchheizung runden das Zimmer ab. Klimaanlage und "Bitte nicht stören" werden über ein Touchpad am Bett gesteuert, eine vollständige Abschaltung der Lüftung ist nur bei geöffnetem Fenster möglich. Dort befindet sich dann auch ein Balkon mit zwei Stühlen, nicht formschön, aber praktisch.

Die Hotelgastronomie ist exzellent, sie reicht fast in allen Bereichen an das Grupotel Parc Natural & Spa in Muro heran, welches in meinen Augen noch einen ticken exzellenter ist. Aber! das ist klagen auf einem GANZ hohen Niveau. Die Köche zaubern fantastische Abwechslung, die Showgrills bereiten jede Mahlzeit auf den Punkt zu, selbst ein Minutensteak kommt Medium zum Gast, chapeau. Das Galadinner am Donnerstag hat seinen Namen verdient, ansonsten wechseln die Gerichte munter durch, von Fajitas über Sushi bis hin zu iberischen Spezialitäten war alles dabei. Eine Sonne Abzug gibt es u.a. für das Sitzkonzept mit festen Tischen. Ich verstehe die Vorteile, jeder Kellner kennt seine Gäste etc. Aber eine Warteliste für den (zu klein) dimensionierten Außenbereich am Abend geht eigentlich gar nicht. Hat man das Pech und reist so an, dass kein Tisch dort frei ist, kann es einem den gesamten Urlaub über so gehen. Oder man fragt jeden Morgen nach, ob nicht doch Gäste abgereist sind. Das ist dann doch wieder nicht ganz das Niveau, was in der Luxusklasse erwartet werden darf. Den zweiten Abzug in der Haltungsnote fängt sich die Heavenly Rooftop Bar ein. Ein wunderschöner Ort mit Blick auf das Meer und den Megapark (was aber wirklich lustig aussieht als Kontrast) mit leider sehr wechselhaftem Personal. Die Barkeeper wissen immer was sie tun, die Kellner nicht so. Einige sind auf Zack, andere lassen einen so lange links liegen, bis man genug hat und geht. Da ist definitiv noch Potential vorhanden, zumal der zuständige Manager meist lieber am Handy spielt oder telefoniert, als wirklich ein Auge über die Anlage zu haben.

Der Service ist schlicht gesprochen exzellent. Ein Problem am Abend? Sofort kommen dienstbare Geister. Die Rezeption erledigt am kommenden Tag das Follow up. Im Restaurant weiß man ab Tag zwei was und in welcher Reihenfolge der Gast gerne isst und trinkt. Einziger Wehrmutstropfen war die Bademeistern, welche zugleich auch für die Handtuchausgabe zuständig war. Die Dame die bei meinem Aufenthalt da war wirkte stets etwas mürrisch, äußerst unmotiviert und wenig serviceorientiert. Da diese Kräfte aber meist von externen Agenturen kommen, kann ich dem Hotel hier keinen wirklichen Vorwurf machen, anwesend war sie und untergegangen ist auch niemand.

Das Hotel liegt knapp 5km vom Airport Palma entfernt, Transferzeit mit dem Taxi ca. 10 Minuten plus Rush-Hour. Das Hotel ist befindet sich auf dem gleichen Gelände wie das 4* Hipotel Gran Playa, welches als Sichtschutz/Lärmschutz in direkter Achse vor die Schinkenstraße gebaut ist. Diverse Minimärkte und (deutsche) Gastronomie befinden sich im unmittelbaren Umfeld, der nächste echte Supermarkt (Mercadona) ist ungefähr 500 Meter weiter Richtung S'Arenal zu finden. Dort befindet sich auch die Bushaltestelle der Linien 23 und 32, die einen binnen 40 Minuten ins Zentrum von Palma bringen. Achtung: Bei Standardzimmern geht der Blick zu einer viel befahrenen Straße hinaus, wer gern mit offenem Fenster schläft hat also besser Großstadterfahrung oder bucht ein Upgrade auf ein Poolblickzimmer. Da ist es dann tatsächlich 24h am Tag ruhig.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Das Hotel selbst verfügt über einen Außenpool und ein Indoor Spa mit Pool, Whirpool und Textilsauna/Dampfbad. Wie bei Häusern mit deutscher Urlaubermehrheit üblich hängen überall Schilder, die eine Reservierung von Liegen verbieten, wie überall in diesen Szenarien hält sich niemand daran und wie so häufig auch hier kümmert es vom Service niemanden. Meine Vermutung wäre, dass hier die Badeaufsicht zuständig wäre, zu ihrer Motivation hatte ich ja bereits unter "Service" geschrieben :-). Je Doppelliege gibt es einen Schirm, alles funktioniert. Im Spa werden durch eine Fremdfirma Anwendungen angeboten, die Preise entsprechen den Sternen (25 Minuten 50 Euro, 50 Minuten 85 Euro), die Qualität kann leider nicht mit dem restlichen Hotel mithalten, aber alle sind nett und freundlich. Die Anlagen sind alle top gepflegt, man kann an den Animationsangeboten des Nachbarhotels Gran Playa teilnehmen, dort befinden sich nochmals zwei weitere Poolbereiche, welche mitgenutzt werden können. Ein Billardtisch und ein paar einsame Bücher in einem Bücherschrank, dann ist das Angebot auch erschöpft, aber das reicht eigentlich auch. Der Preis für die balinesischen Betten ist schlicht unverschämt, 30 Euro am Tag oder 140 Euro für die Woche mögen dem Hotelier angemessen vorkommen, sind es aber nicht. Abendprogramm gibt es täglich außer Mittwoch und Sonntag, das Angebot ist rein musikalisch in verschiedenen Darbietungsgüten. Die Duos waren sehr gut, Bastian als Wannabee Elton John bekommt hingegen kaum einen Ton gerade heraus, aber gut, Geschmack ist ja verschieden.