HL Sahara Playa

Um uns vor unliebsamen Überraschungen zu schützen, hatten wir bereits lange vor der Buchung Stellungnahmen zu diesem Hotel beobachtet und von verschiedenen Bewertern per PN die eine oder andere Auskunft erhalten. Nach viereinhalbstündigem Flug landete unsere Boeing 737-800 ebenso pünktlich auf dem Flughafen von Las Palma wie auf dem Rückflug in Nürnberg. Entgegen einiger kritischen Aussagen erlebten wir den Flug mit CORENDON außerordentlich entspannt. Nach dem pünktlichen Start in einer sauberen Maschine informierte uns der gleiche Pilot auf der An- und Abreise wiederholt über die aktuellen Lokalitäten und den weiteren Streckenverlauf. Am Zielort angelangt hatte Alltours einen Privattransfer für uns gebucht, der uns, im Gegensatz zu anderen Veranstaltern, in etwa 30 Minuten direkt vor den Eingang des Hotels chauffierte. Auch beim Rückflug wurden wir auf die gleiche Weise abgeholt, während Urlauber anderer Veranstalter mit ihrem Gepäck mühsam den Berg hoch zu einer Abholstation keuchen mussten. Nach freundlicher Begrüßung erklärte uns Guayasent, der junge Rezeptionist, die örtlichen Gegebenheiten und wies uns kurz in die Gepflogenheiten des Hauses ein. Für 10 € Kaution pro Person erhielten wir die erbetenen Strandtücher und die Berechtigungskärtchen für einen zweimaligen Tausch pro Woche.

In unserem gebuchten, großzügig geschnittenen Apartment Nummer 20 im Erdgeschoss des zweiten Nebengebäudes nutzten wir weder die in der Kitchenette bereitgestellte Kaffeemaschine noch das Geschirr und Besteck. Sehr gerne aber hielten wir täglich unsere Wasserflaschen für zwischendurch im Kühlschrank frisch, da das Leitungswasser lediglich zum Zähneputzen, jedoch nicht zum Trinken geeignet ist. Der Esstisch und die zwei dazugehörigen Stühle dienten uns lediglich zur Dekoration. Auf dem großen Flachbildfernseher über einem Sideboard konnten wir im angegliederten Wohnraum aus einer Vielzahl von Programmen das uns passende auswählen und blieben so immer am Puls der Zeit. Ein kleiner Tisch mit drei Stühlen bot auf dem eingebauten Balkon die Möglichkeit, einen Blick auf die Terrasse Salmòn zu werfen oder einfach abzuhängen. Unsere Kleider konnten wir im Schlafzimmer im großen Spiegelschrank mit zwei Schiebetüren auf ausreichend vielen Bügeln aufhängen, bzw. in vier Fächern ablegen, den dort deponierten Safe hatten wir nicht gebucht. Auf den getrennten Matratzen im breiten Doppelbett schliefen wir gut und freuten uns auch über die einzelnen Zudecken. Wer allerdings sportliche oder sonstige Aktivitäten ins Auge fasst, sollte beachten, dass eines der Betten zwar fest verankert, beim zweiten jedoch Rollen möglichweise gründliches Putzen auch unter dem Bett erleichtern sollen. Eine kostenlose Rundfahrt durch das Zimmer ist durch den räumlichen Schnitt zwar nicht zu befürchten, doch auch ein denkbarer Sturz durch die Ritze kann durchaus schmerzhaft sein. Obwohl das Bad etwas altbacken wirkte, störte uns dies nicht, zumal wir uns in der ebenerdigen gläsernen Kabine problemlos duschen konnten und in einem großen Spiegel auch hier unsere Falten begutachten und, wo wir dies für nötig hielten, korrigieren konnten.

Wenn man nicht mit utopischen Vorstellungen oder irrealen Ansprüchen anreist, lässt das Verpflegungsangebot hier sowohl im Essens- als auch im Getränkebereich keine Wünsche offen. Beim Frühstück konnten wir verschiedene knusprige Brötchen und frische Brote mit verschiedenen Wurst- und Käsesorten belegen und diese mit Gurken- oder Tomatenscheiben bzw. Paprikastreifen garnieren. An der warmen Station warteten gekochte Eier, Rühr- und Spiegeleier und gebratener Speck. Müslifreunde kamen hier genauso auf ihre Kosten und auch Leckermäulchen hatten die Qual der Wahl bei den verlockenden Marmeladensorten und den leckeren Naschereien. Frischen Kaffee konnte man entweder an mehreren Automaten auswählen oder man holte sich einfach eine Tasse aus dem großen Behälter. Für Teefreunde standen diverse Sorten und heißes Wasser zur Verfügung. Vier Karaffen mit unterschiedlichen Säften ermöglichten den notwendigen Vitaminschub für den Tag ebenso wie diverse Obstsorten, nicht nur Morgenmuffel brachten ihren Kreislauf mit einem Glas Sekt in Schwung. Nach einer täglich wechselnden Suppe hatte man beim Abendessen die Qual der Wahl aus unterschiedlichen Fleisch- und Fischspeisen mit passenden Beilagen. Liebhaber asiatischer Speise suchten in der speziellen Ecke ihre Spezialitäten aus, auch die Freunde frisch gebratener Fleisch- und Fischgerichte kamen an einer eigenen Theke zum Zug. Vervollständigen konnte man dies alles mit Salaten nach eigener Wahl mit unterschiedlichen Dressings. Reizvolle Gebäckstückchen verleiteten abschließend ebenso zum Sündigen wie mehrere Eissorten, während Gesundheitsbewusste am Obstbüffet die Qual der Wahl hatten. Damit das Essen nicht im Hals stecken bleibt, konnte man sich selbst an Automaten mit dem passenden Getränk versorgen. Mittagessen haben wir niemals eingenommen, können es also auch nicht bewerten. Im Rahmen des ALL-IN konnte man der Beachbar von 10:00 Uhr bis 22:30 Uhr neben Bier, Wein und Softgetränken auch mehrere Longdrinks ordern. Cocktails hingegen waren nur teilweise inclusive, was uns selbst jedoch nicht störte.

Während der zwei Wochen erlebten wir alle Angestellten von der Bar über das Restaurant und die Rezeption bis zum Zimmerservice als absolut freundlich und stets mit einem Lächeln im Gesicht. Daher verbietet es sich für uns, einzelne dieser Personen namentlich hervorzuheben. Wahrscheinlich liegt dies an der Person des relativ jungen (neuen?) Hoteldirektors, Herrn Stefan. Bei seinen täglichen Besuchen im Restaurant war er sich nicht zu schade, benutztes Geschirr abzuräumen, wenn gerade kein Bediensteter in der Nähe war und suchte regelmäßig das Gespräch mit den Gästen. Sehr dankbar griff er dabei deren Anregungen zur Verbesserung des Arbeitsablaufs auf, wie z.B. das Aufstellen von kleinen Abfallbehältern auf den Tischen, die nicht nur zur Entlastung des Personals beim Abräumen beitragen würden.

Wir entschieden uns für diesen Ort, weil wir bei angenehmen Temperaturen gerne ausgiebig im warmen Sand am Meer entlangschlendern und einfach die Seele baumeln lassen möchten. Vermutlich reizte nicht nur uns die geniale Lage unmittelbar am kilometerlangen Sandstrand zur Buchung dieser Unterkunft. Ob dies allerdings der Hauptgrund dafür war, dass wir als „Best Ager“ hier auf sehr viele Gleichaltrige trafen, bleibt reine Spekulation. Ab 10 Uhr konnten wir auf dem Weg zum Strand an der vorgelagerten Beachbar einen Drink – To – Go ergattern und uns nach wenigen Metern über den Anexoplatz unter dem Sonnenschirm auf den Liegen ausbreiten. Von Vorbesuchern wussten wir, dass die 2,50 € pro Liege und Schirm ausschließlich mit der Kreditkarte bezahlt werden können. Abends schlängelten wir uns entweder durch die beiden angrenzenden Einkaufsmeilen Anexo I und II oder wir warfen in den naheliegenden Shopping-Centern Cita und Yumbo einen Blick auf die angepriesenen Artikel. Sehr gerne bummelten wir auf der erhöhten Strandpromenade bis zu der Playa las Burras in San Agustin. In der Gegenrichtung motivierte uns auf dem Weg oberhalb des Hard Rock Café, vorbei an den Santa Monica Suites bis zum Hotel RIU Palace Maspalomas besonders der Blick in und über die meterhohen Dünen bis zum Meer zur einen oder anderen Fotoaufnahme. Auf der kleinen Außenterrasse vor der Strandbar ließen wir den Tag bei dem einen oder anderen kühlen Drink in Ruhe ausklingen und wunderten uns dabei immer wieder über das Verhalten mancher Miturlauber, zumal wir bis dato davon ausgingen, dass jedem Menschen ein gewisses Schamgefühl angeboren ist. Insgesamt wissen wir jetzt, dass Playa del Ingles für unsere Vorstellung von Urlaub der absolut passende Ort ist, auch wenn uns bewusst ist, dass die täglichen Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad bei nahezu wolkenlosem Himmel, wie erlebt, nicht immer gewährleistet sind. Da wir hier auf Anhieb das richtige Hotel gewählt haben, steht es auch für künftige Buchungen der Kanaren ganz oben auf unserer Liste.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

An der laut Aushang angebotenen Animation nahmen wir nicht teil. Den kleinen Pool auf der Terraza Salmón passierten wir mehrmals täglich, den zweiten auf der Terraza Nudista begutachteten wir nur, zogen jedoch das naheliegende Meer vor.