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Christian (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • August 2021 • 1-3 Tage • Stadt
Totale Katastrophe, weil komplett überbucht...!!!
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Sehr gerne hätte ich dem Holiday Inn Express Amsterdam North Riverside eine positive Bewertung gegeben. Allerdings kam es im Hotel zur totalen Service-Katastrophe. Das Holiday Inn war am Tag unserer Anreise komplett überbucht. Eine Situation die man vielleicht zur Hauptsaison, an Messetagen oder an einem Ferien-Wochenende erwartet. Aber wir kamen an einem ganz normalen Donnerstag ins Hotel. Vielleicht etwas spät (nach einem 5-Stunden-Flug). Aber die Zeit unserer Ankunft hatten wir dem Hotel extra noch mitgeteilt. In Nachhinein können wir das Problem der Überbuchung durchaus nachvollziehen. Denn die Verkaufsabteilung vom Holiday Inn haut scheinbar planlos sehr günstige Sonderangebote über sämtliche Kanäle raus. Nicht nur auf allen Buchungsseiten, sondern zusätzlich noch durch den Vertrieb von Übernachtungs-Gutscheinen über Plattformen wie Groupon, Secret Escapes oder Travelzoo. Unsere Anreise erfolgte kurz vor Mitternacht. Andere Gäste mussten uns die verschlossene Tür öffnen. Denn die Rezeption war unbesetzt und der einzige Mitarbeiter erschien erst nach zehn Minuten Wartezeit. Wir gaben unsere Pässe ab und bezahlten die Rechnung, sowie eine Kaution über Google-Pay. Danach schaute der Mitarbeiter noch einmal in den Computer, wurde unruhig und sagte uns: "Sorry, da gibt es ein Problem. Wir haben keine freien Zimmer". Natürlich fand sich eine Lösung. Denn das Hotel ist noch neu und nicht alle real existierenden Etagen des Doppel-Hochhauses waren im System eingepflegt. Wir konnten ein Zimmer auf einer solchen Etage bekommen. Jedoch keinen Zimmer-Schlüssel. Dafür hatte der Nacht-Mitarbeiter keine administrativen Rechte. Offiziell waren wir in der Nacht also überhaupt nicht im Hotel. Hätten am nächsten Morgen wieder zur Rezeption zum regulären Check-In gemusst. Der Mitarbeiter führte uns dann zum "Notfall-Zimmer" in der sechsten Etage. Tür auf. Licht an. Doch das Zimmer war besetzt. Die halbnackt im Bett schlafenden Gäste mindestens genau so erschrocken wie wir. Also kurz entschuldigt und wieder zurück zur Rezeption. Draußen vor der verschlossenen Tür des Hotels warteten schon zwei weitere Gäste die einchecken wollten. Und zwar "very fast". In dem Moment fehlten also bereits drei Zimmer. Der Mitarbeiter sichtlich überfordert: "Ich arbeite hier erst zwei Tage. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe auch keine Telefonnummer die ich im Notfall anrufen kann". Geld zurück wäre nicht möglich. Noch nicht einmal das Ausstellen einer Rechnung. Also wurde nach dem nächsten Notfall-Zimmer gesucht. Diesmal auf der ersten Etage. Eigentlich komplett für Gäste gesperrt. Dort war schon der Flur mit den Wäsche-Wagen des gesamten Hotels vollgestellt. Was sich in "unserem" Zimmer dann fortsetzte. Obwohl das Hotel komplett neu war, war das zweite Notfall-Zimmer bereits total kaputt und wurde wohl als eine Art "Zwischenlager" für hunderte oder gar tausende Hotel-Handtücher und Bettdecken genutzt. Ist es rechtlich überhaupt zulässig die Gäste in einem solchen Zimmer schlafen zu lassen...? Gerade in Corona-Zeiten...? Uns bliebt nach einer langen Anreise und mitten in der Nacht (kurz vor 1:00 Uhr) aber kaum eine andere Wahl. Das Zimmer besaß zwei getrennte, schmale Betten (wir hatten ein Doppelbett gebucht). Beide Betten mit blanker Matratze und zwei Kissen. Keine Bettdecke. Kein Bettbezug. Auf einem der Betten stapelten sich zudem massenhaft Handtücher. Wir mussten also gemeinsam in einem Mini-Bett schlafen. Der Mitarbeiter versprach uns noch "in 20 Minuten" eine Bettdecke zu bringen. Danach waren wir ohne Schlüsselkarte mehr oder weniger "gefangen". Denn die Karte war auch zum Bedienen der Aufzüge nötig. Ein kurzer Überblick wie es "sonst" in unserem Zimmer aussah: Die Tür zum Bad aufgebrochen. Die Boxen für Hygiene-Beutel und der Waschgel-Spender in der Dusche abgebrochen. Der Waschgel-Spender am Waschbecken weit geöffnet und leer. Keine Hygiene-Flüssigkeiten. Nur WC-Papier. Der Teppichboden mit dicken Rostflecken. Haartrockner, Bügeleisen und Fernbedienung vom TV fehlten. Das Zimmer-Telefon ohne Funktion. Die auf "eiskalt" eingestellte Klimaanlage lief auf vollen Touren und ließ sich nicht abstellen. Nach "20 Minuten" erschien der Mitarbeiter natürlich nicht. Durch das Fenster im Flur hatte man das Oberlicht der Rezeption im Blickfeld. Und so haben wir gesehen, dass die Rezeption erneut nicht besetzt war. Den Fahrstuhl zur Rezeption konnten wir also (ohne Zimmerkarte) nicht nehmen. Treppenhaus...? Klar. Es gab aber nur eine Rettungstreppe. Die Tür zum Hinterausgang mit Alarm gesichert. Die Tür zur Etage der Rezeption habe ich trotz des Alarm-Hinweises versucht zu öffnen. Sie war abgeschlossen. Oder mit anderen Worten: Wir waren im Hotel gefangen...!!! Also bedienten wir uns bei den Wagen mit der der frischen Wäsche, bezogen wie in der Jugendherberge das Bett. Und versuchten zu zweit in einem Mini-Bett unten einem dicken Stapel aus dünnen Bettlaken zu schlafen (was nicht funktionierte). Gegen drei Uhr in der Nacht ein leises Klopfen an der Tür. Ich zog mir ein T-Shirt über und öffnete. Zwei Bettdecken lagen draußen auf dem Boden. Der Angestellte hatte sich aber (in Windeseile) wieder aus dem Staub gemacht. Gegen fünf Uhr am Morgen war ich immer noch wach. Ich fuhr dann einen (fast leeren) Wäsche-Wagen vom Flur ins Zimmer, packte diesen mit den ganzen Handtüchern vom zweiten Mini-Bett voll und bugsierte den Wagen wieder zurück. So das ich wenigstens die restliche "Nacht" alleine im schmalen Einzelbett verbringen konnte. Gegen 9:00 Uhr wachte ich auf, passte einen mit anderen Gästen gefüllten Fahrstuhl auf unserer Etage ab und beschwerte mich über den Vorgang an der Rezeption. Uns wurde direkt ein neues Zimmer zugeteilt (das vollkommen in Ordnung war). Mit der in einem solchen Fall aber selbstverständlichen Kulanz (Geld zurück) tat man sich hingegen schwer. Zunächst bot man uns ein (karges) Abendessen im Restaurant des Hotels an. Erst nach mehrmaligen Beschwerden und Telefonaten gab es dann einen Teilbetrag der ersten Übernachtung erstattet.


Zimmer
  • Gut
  • Das Zimmer (Nummer 1216) unserer zweiten Nacht im Hotel hatte die moderne und gute "Holiday-Inn-Express" Standard-Ausstattung. Ohne individuelle Besonderheiten und leider auch ohne Blick auf Wasser oder Altstadt. Stattdessen mit Aussicht auf den zweiten, gegenüberliegenden Turm des Hotels. Im Prinzip aber so wie wir es bei der Buchung erwartet hätten. Angenehme Größe. Breite Fensterfront. Teppichboden. Doppelbett mit durchgehender Matratze. Bester Schlafkomfort. Gemeinsame Zudecke. Vier Kopfkissen. Sessel und Tisch. Kofferablage und Hocker. Kein Schrank, sondern nur eine schmale Garderobe mit Kleiderstange und Bügeln. TV-Gerät. Wasserkocher mit Gratis Kaffee/Tee. Bügeleisen und Bügelbrett. Das Badezimmer mit riesigem Spiegel. Waschtisch mit viel Ablagefläche. Der Haartrockner an der Wand befestigt. All-In-One Duschgel/Shampoo im Spender. Geräumige Dusche mit Handbrause. Wasserdruck und Temperatur optimal einstellbar. Zwei Handtücher, zwei Badetücher, ein Tuch für die Füße. Normale Toilette. Sauberkeit gut. Die Klimaanlage (im Gegensatz zum Zimmer der ersten Nacht) sogar regelbar.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Das Frühstück war bereits im Preis der Übernachtung enthalten. Es wurde unmittelbar hinter der Rezeption im Restaurant als Buffet angeboten. Keine Eingangskontrolle. Wir hätten also "ohne Gast zu sein" ins Hotel spazieren und dort frühstücken können. Die Mitarbeiter des Restaurants waren stets damit beschäftigt das Buffet aufzufüllen und zu reinigen. Trotzdem empfanden wir die Situation als absolut chaotisch. Die Gäste liefen durcheinander, immer waren irgendwelche Dinge nicht vorhanden und insgesamt sah es aus wie auf einem Schlachtfeld. Fotos eines vollständigen und einigermaßen schönen Buffets habe ich zu keinem Zeitpunkt machen können. Zudem war der Buffet-Bereich für ein so großes Hotel zu klein und die Anordnung der (im Prinzip vielen) Sitzplätze ließ vor dem Buffet einen Engpass entstehen. Die Zahl unterschiedlicher Speisen überschaubar, aber für diese Preisklasse vollkommen okay. Brötchen, Schoko-Brote und Rosinen-Schnecken. Toastbrot und Vollkornbrot. Butter, Margarine und Frischkäse. Müsli und Cornflakes. Yoghurt und Obstsalat. Rührei, gekochte Eier und Speck. Zwei Sorten Käse, drei Sorten Wurst. Gurken und Tomaten (geschnitten). Würstchen und gekochtes Gemüse. Marmelade, Nutella und Schoko-Streusel. Für Allergiker extra noch abgepackte Spezial-Brotsorten. Kaffee aus mehreren Automaten. Beutel-Tee und drei Sorten "Saft", sowie Wasser aus dem Spender.


    Service
  • Sehr schlecht
  • In der Tag-Schicht waren die Mitarbeiter professionell und hätten (eigentlich) eine positive Bewertung verdient. Trotzdem kam es an der Rezeption immer zu Wartezeiten. Man hat versucht "so gut wie es ging" das entstandene Problem zu lösen. In Punkto Kulanz gegenüber den Gästen gab es von Seiten des Managements aber wohl nur wenig Spielraum. "Der" Nacht-Mitarbeiter beim Check-In war hingegen absolut unprofessionell. Was im Endeffekt auf ein schlechtes Gesamt-Management zurückzuführen ist. Den (neuen) Mitarbeiter ohne konkrete Anweisungen und Notfall-Möglichkeiten alleine an der Rezeption zu lassen ist nicht entschuldbar. Und die fremden Gäste bei denen wir mitten in der Nacht plötzlich im Zimmer standen werden sich bestimmt auch über den "Service" des Hotels gefreut haben.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Sofern man kein Hotel in der (teuren) Altstadt von Amsterdam braucht, ist die Lage vom Holiday-Inn-Express ideal. Es befindet sich schräg gegenüber der Bahnstation "Amsterdam Centraal", allerdings auf der anderen Seite vom "IJ". Einem flußähnlichen Meeresarm, welcher die Altstadt vom nördlichen Amsterdam trennt. Eine Brücke gibt es nicht. Dafür aber eine kostenlose Fähre. So das sich Amsterdam Centraal sehr schnell erreichen lässt. Die fünf Minuten Gehweg zur Fähre (am Wasser entlang) sind spielend zu schaffen. Zumal die Fähre auch bis in die Nacht hinein unterwegs ist. Als Alternative gibt es neben dem A'DAM Lookout noch eine zweite Fähre, welche sich in 15 Minuten zu Fuß erreichen lässt. In direkter Umgebung findet man Restaurants und Supermärkte, sowie einen Yachthafen. Die Gegend ist eher ein Wohngebiet ohne touristische Attraktionen. Mit etwas Glück bekommt man ein Zimmer in den höheren Stockwerken des Hotels mit Blick auf den "IJ" und die Altstadt.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Mehr Bilder(25)
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im August 2021
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Christian
    Alter:46-50
    Bewertungen:527