Hoposa Costa D'or

Wir haben uns bewusst für ein Hotel und eine Gegend jenseits der üblichen Mallorca-Klischees entschieden und waren begeistert - von der Gegend und vom Hotel. Das Hotel liegt in unmittelbarer Nähe eines sehr kleinen Ortes (Lluc Alcari, besteht aus etwa 10 Häusern, keine weiteren Restaurants oder Sonstiges) ca. zwei Kilometer vor dem kleinen aber belebteren Deia (wenn man von Sóller kommt). Das Hotel hat eine einmalige Lage: Es liegt im Hang ca. 100 Meter über dem Meer mit fantastischem Meerblick. Man kann bei wolkenlosem Himmel jeden Abend den Sonnernuntergang beobachten. Über einen Wanderweg ist in ca. 15 Minuten auch das Meer zu erreichen, allerdings, wie in dieser Gegend der Insel üblich, kein Sandstrand. Wir raten zu Badeschuhen und etwas Abenteuerlust, dann kann man mit größter Freude auch im Meer baden. Ansonsten steht im Hotel auch ein Pool (Meerblick) zur Verfügung. Das Hotel ist hervorragend geeignet für Personen, die Ruhe und Stille suchen und ist eine ideale Ausgangslage für Wanderer. Kein Unterhaltungsprogramm, keine anderen Restaurants oder anderes in unmittelbarer Nähe. Für Familien mit Kindern jenseits des Säuglingsalters scheint es allerdings sicher ungeeignet. Ein Auto ist absolut notwendig, wenn man nicht die ganze Zeit im Hotel verbringen möchte, denn auch der Nachbarort Deia ist nur per Auto (oder Bus - eine Bushaltestelle findet sich unweit des Hotels an der Straße (steiler Fußweg ca. 10 Minuten)) zu erreichen, wenn man nicht zu Fuß über Serpentinen gehen möchte. Die Anfahrt mit dem Auto erfolgt ab Sóller über relativ enge Serpentinen, was aber bei entsprechend umsichtigem Fahrveralten kein Problem ist (zwei Autos können auf jeden Fall aneinander vorbeifahren). Die Abfahrt zum Hotel ist dann allerdings enger, aber da dort kein starker Verkehr ist, hat man das nach zweimaligem Abfahren der Strecke auch raus. Wir hatteb das Zimmer 125, und es war übrigens völlig in Ordnung. Es hat zwar (wie andere Zimmer auch) keinen Balkon (Zimmer mit Balkon und Meerblick gibt es, sind allerdings teurer) und ein recht kleines Fenster (was ein Segen bei Hitze ist), im Vergleich zu anderen Zimmern (in die wir tlw. kurz hineinschauen konnten) aber sogar wesentlich mehr Charme, da es eine sehr hohe Decke mit charmanten Deckenbalken hat, außerdem schöne alte Fliesen. Das Fenster geht, wie bei einigen anderen Zimmern auch, in Richtung Restaurant raus, weswegen es abends länger belebt sein kann. Deswegen die Empfehlung (die eigentlich für jedes Hotel auf der Welt gilt), Ohrstöpsel mitzunehmen. Das Frühstücksbüffet und das Abendessen (à la carte) sowie die Weinkarte sind vom Feinsten und sehr abwechslungsreich. Der Zimmerservice ließ zwar zu wünschen übrig, so wurde die Seife nicht aufgefüllt oder benutzte Gläser nicht ausgetauscht, aber das waren Kleinigkeiten. Deutsche (FAZ, SZ) und internationale Presse lagen täglich (tagesaktuell) aus. Für Spanien sind die vier Sterne sicher angemessen.

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