- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das zur AC Hotelgruppe gehörende Palacio del Carmen, hervorgegangen aus einem ehemaligen Kloster, besticht architektonisch durch eine gelungene Komposition aus spanischem Landhausstil, modernen, rustikalen und kleralen Elementen. Alles wirkt sehr neu, stylish, fein und chic. Der Spagat zwischen Coolness und Gemütlichkeit gelingt hier, wie auch in den 75 Zimmern, die sehr ansprechend designed sind. Eine kathedralenartige Halle dient bisweilen als Frühstücksraum, sonst als Ort für Veranstaltungen. Letzteres haben wir schmerzlich erleben dürfen. Es fand ein 2-tägiges Casting für die spanische Version von "Big Brother" statt. Das Hotel glich da zeitweise einem Ameisenhaufen, es herrschten dann für die Gäste unangenehme, chaotische Zustände. Eingangsbereich, Foyer, Gänge, Bar etc. wurden belagert. Die nächste Veranstaltung folgte dann schon am übernächsten Tag mit einem Kongress, offensichtlich mit lokaler Prominenz. Ähnlich voll, kaum ein Durchkommen, reger Verkehr, Parkchaos, Presse, Blitzlicht usw.. Auch hier waren Auf- und Abbauarbeiten sehr präsent, und wieder lagen unzählige Zigarettenkippen und einige Gläser vor dem Hotel herum. Auch lange noch, als keine Leute mehr da waren. Zu lange. Geht gar nicht! Uns hat es schon gewundert, dass derartige Events hier stattfinden. Passt eigentlich nicht zum sonst so beschaulichen, nicht sehr großen Hotel. Insgesamt wirkte jedoch alles überwiegend gepflegt und ordentlich präsentiert, nur mit unserem Zimmer hatten wir zunächst Pech (siehe Rubrik Service). Internationales Publikum. Fazit: Im Palacio del Carmen reicht es in der Summe nur knapp zu unserer Weiterempfehlung. Die 5 Sterne sind zu hoch gegriffen, wir empfanden es als 4-Sterne würdig. Dem entspricht auch der eigentlich faire Preis für die Übernachtung (ca € 100 - 120 / Standardzimmer, ohne Frühstück). Wir hatten sicher Pech mit den Fehlern und Störungen, aber da ist schon sehr viel auf einmal passiert. Sonst ist es nach unserem Geschmack ein wirklich schönes Hotel. Die An-/Abreise erfolgt übrigens am besten mit dem Taxi. Der Einheitspreis vom Flughafen zum Hotel beträgt nur € 18,50 (Stand Juli 2009), die Fahrtzeit ca 20 Min.. Wir waren zum Abendessen auch im "Casa Marcelo". Teuer, aber eine sensationelle (offene) Küche, raffiniert, mit teils experimentellem Einschlag, wirklich Spitze. Von außen völlig unscheinbar. Ebenfalls hervorragend mit sehr gutem Preis-Leistung-Verhältnis fanden wir das Restaurant "ana". Ein Mietwagen lohnt sich, z.B. für Ausflüge an die Atlantikküste.
Wir hatten ein Standard-Doppelzimmer im 2. OG Richtung Park. Modern, chic stylish, wie gesagt. Die geschmackvolle Einrichtung und das Ambiente gefielen uns. Kein Balkon, das Fenster leider nur ausstellbar. Die Klimaanlage war gut regelbar. Ausstattung sehr gut, Minibar gratis. Aber: kein Zimmersafe! Ein No-go im 5 Sterne Haus. Das Bad war ebenfalls sehr chic, aber alles andere als pflegeleicht. Eine Abdeckplatte für den Waschtischbereich aus transparentem grünen Glas und Mosaikfliesen mit tiefen Fugen erfordern höheren Einsatz an das Reinigungspersonal. Was dieses doch eigentlich wissen sollte. Außer unserer anfänglichen Reklamation stellten wir in Fugen stellenweise Schimmel fest. Die Glasabtrennung der Badewanne (keine separate Dusche) hatte Kalkflecken. Dass das Badezimmer mit WC (keine Bürste) nur durch eine gläserne, nicht abschließende und nicht abschließbare Schwingtüre vom Wohnraum getrennt war, gefiel uns nicht. Da ist keine Privatsphäre möglich. Design geht hier eindeutig zu Lasten der Funktionalität.
Das Frühstücksbüffet wird normalerweise in einem kleinen aber gemütlichen Restaurantraum eingenommen. Da wird es leicht etwas zu eng. Das gute Büffetangebot bestand aus lokalen und internationalen Elementen in guter Qualität. Man bemühte sich um Ordnung, die Auffüllung war nicht immer rechtzeitig. Beim Abräumen fiel schon mal das eine oder andere Besteck auf den Boden. Der Service war hier aber insgesamt in Ordnung, das Personal sehr freundlich. Bei unsererem Aufenthalt erhielten wir auf den Frühstückspreis 50% Rabatt. Pro Person werden sonst € 16 berechnet. Wir haben einmal ein Abendmenü im kleinen Hotelrestaurant eingenommen. Es war nur schwach besetzt. Das gewählte Menü war köstlich und gut aufeinander abgestimmt. Die Preise der Speisen und Weine sind 5-Sterne-mäßig, also hoch. Der Service war für unseren Geschmack zwar freundlich, aber zu kumpelhaft. Dafür wurde das Nachschenken des Öfteren vergessen.
Da war Licht und leider auch oft Schatten. Zunächst ist zu betonen: alle waren sehr freundlich, höflich und bemüht. Der Check-in beim jungen Mann, einem Schweizer mit spanischen Wurzeln - daher auf Deutsch - war nett, unkompliziert, angenehm und gut informierend. Er hat später unsere Zimmerreklamation sofort bearbeitet. Unser Gepäck mussten wir selbst auf das Zimmer bringen. Auffällig war sofort, dass unser Zimmer angestaubt war, Flusen und Krümel auf dem Boden lagen, die (übrigens kostenlose) Minibar einen Defekt an der Tür hatte, ein komplette Badgarnitur wie Bademantel, -schuhe, Duschgel, Shampoo usw. fehlten. Das Waschbecken war verschmiert. Da fehlte absolut das Finish. Schade. So kann man ein Zimmer in einem als 5-Sterne Haus ausgewiesenen Hotel nicht anbieten. Die Alternative war Umzug ins Erdgeschoss. Wir entschieden uns zu warten, bis der Zimmerservice mit einem kompletten Housekeeping-Akt alles in Ordnung gebracht hat. Inzwischen nahmen wir einen Drink auf der Terrasse vor dem Hotel (den wir selbst bezahlen mussten!). Dann haben wir dort eine Kleinigkeit essen wollen. Wir mussten viermal um eine Speisekarte bitten, zuletzt an der Rezeption, bis wir eine erhielten (es war nichts los, wir waren die Einzigen). Beim Abservieren der Teller goß die Kellnerin Olivenöl über eine Handtasche und verfehlte den Gast nur knapp mit viel Glück! Bei unseren mitgereisten Verwandten, die ein Zimmer im Erdgeschoss hatten, wurde einmal während des Aufenthaltes vergessen, nach der Zimmerreinigung die Tür zum Garten zu schließen. Ja sie war wirklich offen! Teils verstand das Personal auch in der Gastronomie leider kaum Englisch. Die Rezeption war des öfteren unterbesetzt. Wertsachen konnte man in einem Raum hinter der Rezeption in Einzelsafes einschließen (keine Zimmersafes!). Dort wurde auch Gepäck offen deponiert. Jederman konnte hier unkontrolliert rein und raus. Beim Aus-Checken und der Bezahlung gab's leider auch Probleme. Der Herr an der Rezeption (nicht der bei der Ankunft) hantierte ewig am PC, nuschelte in einem kaum verständlichen Englisch den Rechnungsbetrag. Dann kassierte er, ich zahlte bar in großen Scheinen, er tippte mehrfach in seinen Taschenrechner und gab mir das Wechselgeld. Erst nach dessen Empfang händigte er mir die ausgedruckte Rechnung aus und ich musste feststellen, dass er mir gut 80 Euro zu wenig herausgegeben hatte. Ich reklamierte. Ungläubig tippte er 4 Mal in seinem Taschenrechner herum, bis er seinen Fehler kleinlaut zugestand, und mir endlich den Restbetrag herausgab. Man hat sich immer lieb und nett entschuldigt, aber das alles darf in einem sogenannten 5-Sterne-Haus nicht passieren!
Das Haus liegt sehr ruhig am Ende einer Sackstraße, umgeben von viel Grün. Zum Haus gehört auf der einen Seite eine kleine gepflegte Parkanlage mit terrassenförmig angelegten Beeten. Auf der anderen Seite befindet sich eine Wiese mit abschließender Mauer an einem außerhalb gelegenen Bach. Vor dem Hotel ist ein meist voller Parkplatz (viele Mietwagen) und die Zufahrt zur Tiefgarage. Zum Zentrum (Basilika) gelangt man innerhalb von nur 10-15 Gehminuten. Es regnet auch schon mal. Taxis sind dann schnell zu bekommen und relativ preiswert.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Fitnessbereich, kleine Sauna und ein Mini-Hallenschwimmbad dienen der möglichen Entspannung. Handtücher, einige wenige Liegen (nur innen) und Gratis-Trinkwasser stehen zur Verfügung. Die Kapazitätsgrenze ist allerdings schnell erreicht. Der PC mit DSL-Internetzugang in der Lobby ist stundenweise buchbar (ca € 6). Veralteter Browser. Achtung, bitte unbedingt den Browserverlauf manuell löschen!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Juli 2009 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Gerhard |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 17 |