Alle Bewertungen anzeigen
Kirsten und Thorsten (26-30)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juni 2008 • 2 Wochen • Strand
Wer selbst putzt, kann hier schönen Urlaub machen
3,1 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Der Außenbereich ist traumhaft schön. Es gibt einen Garten mit - mittelmäßig gut gepflegtem - Rasen und verschiedenen Bäumen, als Herzstück einem wunderbaren Pool, der groß genug ist um Bahnen zu schwimmen und drum herum mehrere hübsche fest installierte Holz-Sonnenschirme mit je zwei Liegen drunter. Leider waren allerdings nicht alle Liegen heil. Auf der einen Seite des Pools liegt die Bar, die gleichzeitig auch Rezeption und Frühstücksraum ist. Man kann dort drinnen oder draußen ganz gut sitzen. Wir hatten allerdings Selbstverpflegung gebucht und daher nur am Tag der Anreise dort gefrühstückt. Das Gebäude ist von außen sehr hübsch, in kräftigen Farben bemalt. Es hat drei Stockwerke mit je 8 Appartements / Studios, die im Erdgeschoss jeweils Terrassen zum Garten hin haben. Im 1. und 2. Stock verbinden schmale Balkone / Galerien jeweils 4 Wohnungen miteinander. Da das Gelände abschüssig ist, ist das 1. Stockwerk auf der Rückseite (Eingang) ebenerdig. Zum Erdgeschoss geht man dementsprechend entweder eine Treppe hinunter oder von der anderen Seite durch den Garten. Auf der Seite der Eingänge gibt es einen Parkplatz für die Mietwagen, der manchmal ziemlich voll stand (wenn viele Gäste Autos gemietet hatten). Sehr schmuck ist es auf der Seite nicht (eher Schotter als Asphalt), aber das hat uns nicht weiter gestört. Die Zimmer dagegen sind leider ziemlich schlecht, siehe unten. Für Gehbehinderte ist weder das Hotel noch der Ort geeignet! Wir waren in der Vorsaison dort, da waren Gäste zwischen 20 und 70 Jahren, vereinzelt auch Familien mit Kleinkindern. Viele, aber nicht alle kamen aus Deutschland. Es gab aber auch Holländer und Tschechen. Es gibt in Liapades keinen einzigen Geldautomaten. Darum unbedingt genügend Bargeld mitnehmen, wenn man nicht immer mit Kreditkarte bezahlen möchte! Die Autovermietungen sind alle sehr eigenwillig. Wir hatten einmal eine, bei der man das Auto eigentlich nur ca. von 09: 00 - 19: 00 Uhr haben durfte. Abends sollte man es auf dem Parkplatz am Hotel abstellen, Schlüssel im Auto deponieren und es wurde dann abgeholt. Allerdings kam der Abholer erst am nächsten Tag abends! Sowas war da keine Seltenheit, darum sollte man die Vertragsdetails genau hinterfragen und im Zweifel auch gegen Abend noch mal anrufen, ob sie das Auto wirklich holen, ehe man übereilt nach Hause fährt. Am besten wäre es wohl, gleich für mehrere Tage zu mieten, vielleicht gibt es ja andere Urlaubsgäste, mit denen man sich gut genug versteht um zu teilen. Dann gibt's auch Rabatt. Auf Korfu darf man kein Papier ins WC werfen, weil sonst die Kanalisation verstopft. Damit ist tatsächlich das Toilettenpapier gemeint! Man wirft es in einen Eimer, der neben der Toilette steht. Die klingt für Deutsche erst mal sehr eklig, aber man kann sich damit abfinden (da man ihn ja nicht selbst ausleeren muss). Im Adriolos allerdings hatte dieser Eimer noch nicht einmal eine Plastiktüte. Zum Glück bekommt man im Supermarkt immer genügend Tüten, die wir dann immer in den Eimer gesteckt haben, nachdem er ausgeleert worden war. Also, hier noch mal unsere Checkliste zum Einpacken: Bargeld, Handtücher (aber keine weißen!!!), Badeschuhe, Putzmittel, Lappen / Schwamm, evtl. etwas Geschirr, Geschirrtücher, Spülmittel, feste Schuhe


Zimmer
  • Sehr schlecht
  • Wir hatten ein Studio für 2 Personen gebucht. Dies bestand aus einem winzigen Vorraum namens Küche, einem Duschbad, einem Wohn-/Schlafraum und einem Stück des oben beschriebenen Galerie-Balkons. Das Bad war in einem katastrophalen Zustand. Die Dusche hatte keinen Vorhang oder sonst eine Abtrennung, sodass zwangsläufig das ganze Bad unter Wasser gesetzt wird, jedenfall wenn ein Mann duscht. Da das Wasser auch nicht schnell genug wieder abgelaufen ist, kam immer jede Menge Schaum aus dem Abflussloch im Boden wieder hoch, sodass man hinterher das ganze Bad wischen musste. Neben der Dusche war die Toilette und der unten beschriebene Eimer mit Deckel. Über dem Waschbecken hing ein Alibert-Schrank aus dem 16. Jahrhundert. Dass Luxusgegenstände wie Seife oder Fön nicht vorhanden waren, bedarf wohl keiner Erwähnung. Die Küche fing direkt nach der Eingangstür an und war exakt so breit wie ein Kühlschrank und eine Spüle zusammen. Auf dem Kühlschrank stand ein kleiner Elektrobackofen mit 2 Kochplatten. Dieser hatte einen Rost und ein Backblech drin und funktionierte sogar (wenn auch langsam). Das alles war bei unseren Nachbarn nicht selbstverständlich. Wir sind uns nicht mehr ganz einig, ob es einen Wasserkocher gab. Wir haben ihn jedenfalls nicht benutzt. Im Schrank waren: 1 Blechtopf, 1 verbeulte Pfanne, 1 kleines Holzbrett, 1 Nudelsieb, 2 flache Teller, 2 tiefe Teller, 2 Gläser, 1 Becher, 1 Tasse, 2 Untertassen, 2 Messer, 2 Gabeln, 2 Esslöffel, 3 Teelöffel, 1 Suppenkelle, 1 Gemüsemesser, 1 Brotmesser, 1 Plastikkörbchen, 1 antiker Dosenöffner, 1 Korkenzieher aus der Steinzeit. Möglicherweise haben wir etwas vergessen, aber sicher nichts Wesentliches. Der Kühlschrank hat funktioniert und hatte sogar ein Eiswürfelfach mit knapp unter Null Grad. Im "Wohnzimmer" standen ein Wandschrank, eine kleine Kommode (Tischchen mit 2 Schubladen), ein völlig überflüssiger klappriger Hocker, ein gigantischer und ebenso überflüssiger alter Sessel, ein Spiegel und ein Bild an der Wand, ein Nachttischchen und zwei einzeln stehende Betten, mit denen wir Erfahrungen der dritten Art machen durften: Am ersten Abend ist eines von ihnen zusammengebrochen, als ich mich draufgesetzt habe. Ich bin zugegebenermaßen ziemlich schwer, aber daran wird's wohl kaum gelegen haben. Bei der Gelegenheit haben wir nämlich entdeckt, dass der Lattenrost aus mehreren einzelnen Brettern bestand, die lose auf zwei Holzleisten lagen, welche mit Heftklammern am Bettrahmen festgetackert waren. Der Besitzer hat das Bett dann auf unsere Reklamation hin sofort ausgetauscht gegen genauso ein Bett (wo hat der plötzlich so viele gleiche Modelle her?). Dieses hat aber genauso geknarrt uns war außerdem zu kurz, sodass wir uns nach wenigen Tagen entschieden haben, lieber auf dem Boden zu schlafen. Die Matratzen haben wir dann immer nur wieder in die Bettgestelle gelegt, wenn Mamma zum "Saubermachen" gekommen ist. Die hat sich zwar gewundert, dass wir den ganzen Raum komplett umgebaut hatten, aber fand das anscheinend nicht weiter schlimm. Es gab in der Wohnung keinen Fernseher, kein Telefon, keinen Safe (auch in der Rezeption nicht) und auch keinen Esstisch. Ein Plastiktisch mit zwei Plastikstühlen stand auf dem Balkon, wo wir auch sowieso viel lieber gesessen haben. Ein Pluspunkt waren die für Südeuropa typischen Fensterläden, mit denen man den Eingang vom Balkon aus von innen verriegeln konnte und damit zwar frische Luft, aber keine Sonne und ungebetene Gäste eingelassen hat.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Wir haben nur am Anreisetag einmal in der Poolbar gefrühstückt. Das war günstig und OK, aber nicht umwerfend. In anderen Bewertungen stand ja, dass man bei Pauschalbuchung jeden Tag dasselbe Frühstück bekommen hat. Das hätte uns nicht gefallen. Ansonsten haben wir uns regelmäßig an der Eistruhe bedient. Eis und Getränke gab es zu verhältnismäßig günstigen Preisen, wie fast überall in Liapades. Die Cocktails waren allerdings in anderen Bars (z. B. Medusa Bar - sehr empfehlenswert!) besser, wenn auch teurer.


    Service
  • Schlecht
  • Die Reinigung war leider extrem schlecht. Genau genommen waren wir froh über jeden Tag, an dem die Putzfrau nicht gekommen ist, denn sie hat eigentlich nichts weiter hinterlassen als ein komplett überflutetes Zimmer, das nicht sauberer war als vorher. Das Bad wurde nur grob abgespült und der Boden mit einem uralten Feudel ausgewischt. Als wir angereist sind, waren Zahnpastaflecken auf dem ollen Spiegelschrank und die Dusche war auch ziemlich dreckig. Nachdem wir im Supermarkt Schwämme und Chlorreiniger gekauft und einmal gründlich geschrubbt hatten, aber wir uns aber wohl gefühlt und wieder ohne Badelatschen duschen können. Die Handtücher haben eher Brettern geglichen und waren wohl von den in der Familie verstorbenen Personen des kompletten letzten Jahrhunderts zusammengesammelt. Jedenfalls hatten wir nie zwei, die zusammengepasst hätten. Das gleiche galt übrigens für das Inventar unseres Studios. Unser eigenes weißes Handtuch hat Mamma mal aus Versehen mitgewaschen und wir haben es nie wieder gesehen. Die Anlage wird von einem jungen Mann geführt, der zwar kommt, wenn man um Hilfe bittet, aber ansonsten immer ein Grinsen aufgesetzt hat. Er spricht Englisch und natürlich Griechisch. Eine der zwei Putzfrauen ist seine Mamma, die spricht sogar ein bisschen Deutsch, was für uns aber eher anstrengend als hilfreich war. Bei der Anreise hatten wir übrigens Glück, dass unser Zimmer morgens um neun schon so gut wie bezugsfertig war. Manche andere Gäste mussten bis mittags warten, was ja auch normal ist.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das Hotel liegt direkt zwischen dem Ortskern von Liapades und dem Strand. Die Wege in beide Richtungen sind nicht besonders weit, aber sehr steil, sodass es bei der Hitze schon etwas anstrengend war, vom Strand zurück zu kommen. In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es zwei Supermärkte (der etwas weiter oben ist besser und freundlicher!), einen Roller- und einen Autoverleih und mehrere Tavernen und Bars. Wunderbare Aussicht auf die Berge. Das Meer sieht man nicht direkt. Wer nicht gut zu Fuß ist, sollte trotzdem unbedingt ein Auto oder einen Roller mieten, denn öffentliche Verkehrmittel gibt es kaum. Ein Bus fährt wohl zu unchristlichen Zeiten einmal am Tag nach Korfu-Stadt, ansonsten muss man zur Bushaltestelle am Ortsrand pilgern (ca. 2-3 km). Liapades ist ein kleines Dorf, das außer den üblichen Touristen-Supermärkten und einer Apotheke nur Restaurants und Bars zu bieten hat. Die nächste Stadt, Paleokastritsa, ist durch eine mittellange Wanderung an einer vielbefahrenen Straße erreichbar. Es soll auch ein Boot geben, das vom Strand in Liapades nach Paleokastritsa fährt, aber das war irgendwie nie da, wenn wir damit fahren wollten. Wer gut zu Fuß ist, sollte unbedingt den Weg am Meer lang nehmen, damit spart man sich einen Teil der Straße. Allerdings ist der wirklich sehr steil und man muss sogar ein Stückchen klettern. Also auf jeden Fall feste Schuhe anziehen. Korfu-Stadt ist ca. 20 km entfernt und mit dem Auto schnell zu erreichen. Ein Besuch dort lohnt sich auf jeden Fall: Es gibt unheimlich schöne Lädchen in der Altstadt und die Küste mit ihren zwei Festungen und dem Hafen ist auch sehr schön. Die Umgebung von Liapades ist vor allem geprägt durch Olivenwälder und phantastisch zum Wandern. Die Bucht ist romantisch-kitschig mit Felsenhöhlen an beiden Seiten und lädt zum Schnorcheln ein. Auf jeden Fall sollte man Badeschuhe anziehen, da der Strand aus Kies und Steinen unterschiedlicher Größen besteht.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Der Pool war absolut klasse, wie wir oben schon geschrieben haben. Für Kinder gab es aber nur eine kleine Planschecke, keine Rutsche oder ähnliche Spieleinrichtungen. Ansonsten gab es keine Sportangebote. Ebensowenig Unterhaltungsprogramm (außer Fußball-EM gucken an der Bar).


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Juni 2008
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Kirsten und Thorsten
    Alter:26-30
    Bewertungen:1