Hotel Alexander

Um es vorweg zu nehmen: Dieses Hotel war sicher mal eines der besseren Hotels mit vier Sternen. Wer in seinen Urlaub nicht auf Freizeitgestaltung im Hotel angewiesen ist (wer also gutes Wetter hat) und auf ein hochwertiges Frühstück keinen Wert legt, der fährt hier sicher immer noch sehr gut. Wer sich erst einmal daran gewöhnt hat, dass Österreicher einfach manchmal etwas anders (aber nicht schlechter) ticken als Deutsche und eben hin und wieder einen anderen Humor haben, erlebt das vorhandene Personal durchweg freundlich und hilfsbereit. Leider ist das gute Hotel sichtbar in die Jahre gekommen und leidet an einem Investitionsstau. Bodenfliesen im Nassbereich weisen in unseren zwei Zimmern Risse auf. Die Wand zwischen Bad und Schlaf-/Wohnzimmer in einem der Zimmer muss einen Wasserschaden gehabt haben. Die Fliesen wölben sich großflächig in das Badezimmer hinein und werden von der Stange des Duschvorhangs vor dem Bruch bewahrt. Klopft man gegen die Fliesen, hört man deutlich, dass zwischen Fliesen und Wand ein Hohlraum entstanden ist. Die Holzdecken in den Zimmern sind aufgrund der vielen Löcher und Nägel bzw. Klammern nicht mehr schön. Daran ändert auch der Anstrich nichts! Der Whirlpool im Keller des Hauses ist nicht in Betrieb. Auf Nachfrage war zu erfahren, dass er repariert werden muss. So, wie es aussieht, muss er das aber schon seit längerem! Bezüglich des Essens ist der Kritik vorwegzunehmen, dass die Küche beim täglichen Abendessen regelmäßig beweist, dass hier wirklich sehr gut gekocht wird. DIE KÖNNEN DAS! Morgens beim Frühstück findet man eine Karte für das Abendmenü und kann aus zwei Angeboten eines auswählen. Gutes Angebot, sehr gutes Essen!!! Leider ist das Frühstück kein wirklicher Grund zur Freude. Das liegt aber sicher weniger am Koch, als vielmehr am Einkauf oder den dafür zur Verfügung stehenden Mitteln. Es gibt jeden Tag hart gekochte Eier. Rührei oder Spiegelei oder sonstige Abwechslung ist Mangelware. Das Graubrot ist stets frisch und lecker (wenn man es zum Frühstück mag!). Frische Brötchen aber sind Mangelware. Es gibt zwei Brotkörbe. In einem liegen Wasserbrötchen (Kaiserbrötchen), wie man sie in Süddeutschland kennt. Die scheinen aber regelmäßig mehrere Tage alt zu sein. In den anderen Brotkorb gibt das Personal mehr oder weniger regelmäßig frisch aufgebackene Mini-Brötchen. Nach nur wenigen Minuten ist dieser Brotkorb aber wieder leer, weil darauf alle regelmäßig warten. Auch die Wurst- und Käseplatten sind oft schneller leer, als nachgelegt wird. Überhaupt muss man immer wieder auf irgendwas warten. Das liegt aber nicht daran, dass sich das Personal keine Mühe gibt, sondern daran, dass kaum Personal da ist! Alle vorstehenden Kritikpunkte kann man hinnehmen, wenn man ein günstiges Angebot gebucht hat. Was ich aber auch bei einem günstigen Angebot nicht empfehlen kann, ist All-inclusive! Es ist nicht so, als wäre nicht genug zu essen und zu trinken da. Aber es fehlt an einem gemütlichen Platz, an dem man sein All-inclusive genießen kann. Erlaubt ist der Verzehr auf der Couch in der Rezeption, sowie im Speisesaal und zwar jeder an dem für ihn reservierten Tisch. Ferner stehen den All-inclusive-Gästen sechs oder acht Tische mit je vier harten Metallstühlen auf einer abgegrenzten Terrasse zur Verfügung. Wer da aber nicht direkt vom Abendessen hinausstürzt, um einen der wenigen Tische zu reservieren, der hat halt Pech gehabt. Auf die wesentlich ansprechendere Terrasse mit den gemütlichen Korbstühlen oder in die sehr schön eingerichtete, warm und gemütlich wirkende Bar darf der All-inclusive-Gast nur, wenn er dort seinen Verzehr extra bezahlt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass während meines Aufenthalts Bar und dazu gehörende Terrasse regelmäßig nicht besucht war!

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