Hotel Alpenblick

Mein Mann und ich erhielten ein renoviertes Zimmer im Nebengebäude. Es hatte eine sehr niedrige Decke und war vielleicht früher mal ein Stall. Aber es war annehmbar. Dagegen erhielt meine Tochter ein Einzelzimmer im Hauptgebäude, welches man keinem Menschen zumuten kann. Obwohl sie zierlich ist, passte sie kaum hinein. Wenn man die Tür zumacht, bekommt man hier Platzangst. Das Bett war eine Art Gästebett, welches man in diesem Verschlag aufgestellt hatte. Die sanitären Einrichtungen unter aller Kritik. Das Waschbecken befand sich noch mit in diesem Verschlag, während Dusche und Toilette in einem winzigen Raum angebastelt waren und dem Standard von vor 30 Jahren entsprachen. Ich verlangte die sofortige Zuweisung eines anderen Zimmers für unsere Tochter, welches wir auch bekamen, wofür wir aber einen erheblichen Zuschlag bezahlen mußten. Das neue Zimmer war ein wenig größer, aber ansonsten entsprach es dem alten, lieblosen Zustand des ersten Zimmers. Das Hotel verfügt sicher über ein großes Potential und auch über viele Möglichkeiten, jedoch sollte man den Gast mit viel mehr Herz in den Vordergrund stellen. So entsteht leicht das Gefühl, dass man mit preiswerten Mitteln nur zum Zahlen gebracht werden soll. Ich gehöre zu den Gästen, die gerne für Zusatzleistungen zahlen, ich muß aber auch Lust darauf bekommen, indem ich mich entsprechend akzeptiert fühle.

Das Einzelzimmer im Haupthaus war ganz einfach nur gräßlich und ein Schock. Alle weiteren Zimmer, die ich mir im Haupthaus angesehen habe erschienen mir dringend renovierungsbedürftig. Das Mobiliar hatte in meinen Augen überhaupt keinen Wert mehr. Mir erschien es, als versuchte man, die dringend erforderliche Renovierung möglichst hinauszuzögern. Das Zimmer im Nebengebäude war besser, dafür aber auch noch teurer. Es verfügte über getrenntes Bad/WC und war ordentlich und zeitgemäß eingerichtet. Für ein Superior oder Luxuszimmer fehlte aber jegliches Ambiente. Es gab keine Minibar, keine Klimaanlage, Handtücher waren knapp bemessen, die Badewanne war mit einem Duschvorhang versehen, der ständig beim Duschen am Po klebte, es gab keine Bademäntel. Wäschewechsel der Betten wurde einem zugestanden, aber nur auf Verlangen.

Man versucht hier durch ein "Gourmet Restaurant" dem ganzen alten Hotel einen gehobenen Touch zu geben. Das Gourmet Restaurant besteht aus wenigen alten Tischen, teilweise Gartentischen, die durch eine geschickte Dekoration mit einer Tischdecke umfunktioniert werden. Die Dekoration an den Wänden gestaltet sich sehr preiswert. Es fehlt an Ambiente. Der Speisesaal für die Halbpension riß niemenden vom Hocker, war aber ganz ok. Man bekommt zu jedem Halbpensionsmenu vorher eine dicke Weinkarte gereicht, und soll sich unter den Augen der Chefin eine Flasche aussuchen. Das Halbpensionsmenü entspricht den 10,-- Euro, die man vergütet bekommt, wenn man es nicht einnimmt, sondern a la carte ißt. Man bekommt zu den Mahlzeiten Brot gereicht, allerdings ohne Butter oder Schmalz. Es gibt nur dunkles Brot, niemals frisches feines weißes Brot vor oder nach den Mahlzeiten. Auch morgens bekommt man kein frisches Brot, unser Brot war immer tiefgefroren und aufgebacken.

Ein internationales Serviceteam. Oft müssen neue Kräfte angelernt werden. Die Zimmer werden gereinigt, aber lieblos. Wir hatten uns abends eine Flasche Wein mit aufs Zimmer genommen und zwei Gläser, die leere Flasche und die schmutzigen Gläser standen auch noch nach zwei Tagen da. Von alleine macht niemand etwas, allerdings nach Aufforderung funktioniert es.

Es gibt einen Friseur und einen Kiosk in der Nähe. Man erhält eine Gästekarte im Hotel, mit der man kostenlos zum Bahnhof fahren kann. Die Haltestelle ist ca. drei Minuten vom Hotel entfernt, ein Bus fährt regelmäßig, zweimal in der Stunde. Parkmöglichkeiten sind gut.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Die beste Unterhaltung war die Unterhaltung mit anderen Gästen. Andere Möglichkeiten gab es nicht.