- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das unbedingt familienfreundliche, wie behindertengerechte (Viele "Rollis"), in U-Form angelegte Gebäude ist kein echtes all-inclusive-Haus, da nur für Deutsche Urlauber in dieser Form buchbar. Es verfügt über 365 Zimmer und hat seine besten Zeiten bereits hinter sich. Zu unserer Zeit teilten es sich knapp 80% wirklich nette Briten/Iren mit knapp 20% Deutschen und einigen Holländern, Italienern, Schweden und Belgiern. Wir entschieden uns für dieses Haus anläßlich eines Besuchs der Empfangshalle bei unserem letzten Aufenthalt im Februar d.J. Entscheidend waren auch die gute Lage sowie kurze Wege zu Stränden/Badebuchten, Bummeln gehen und das Flair dieser Gegend. Seit annähernd 20 Jahren all-inclusive-Reisende fällt ein Fazit schwer. Da wir das Haus trotzalledem irgendwie mögen: Vielleicht sollte sich das Management für das Eine oder Andere Modell entscheiden und sich von der Zweigleisigkeit verabschieden. Dazu noch ein akzeptabler Schallschutz, das kann doch nicht so schwer sein! Bis dahin kommt für uns kein weiterer Aufenthalt in dem mehr ansprechenden als qualitativ tatsächlich guten Haus in Frage. Übrigens: all-inclusive heißt nicht gefangen! Und darum können wir das Erkunden der Insel, des Nightlife, Atemberaubende Sonnenuntergänge kennen lernen und vieles mehr außerhalb des Hauses und zumeist in der Nähe gelegen, nur empfehlen!
Eine Aussage über das schönste Zimmer fällt aufgrund der Hellhörigkeit an dieser Stelle schwer. So ist die Möglichkeit des Nachtschlafes zwingend abhängig von der Schnarchintensität des jeweiligen Nachbarn. Während der Morgentoilette (220V) gab es interessante Gespräche mit meinem Gegenüber, eine Spitzenleistung des damaligen Architekten, dass wir uns dabei nicht sehen konnten! Werden eher technisch vorgegebene Standards wie Klimaanlage weniger berücksichtigt, sondern die inakzeptable Hellhörigkeit des Hauses mitbewertet (Ist der Nachbar Brite, hat man es mit dem Verstehen von deutschen TV-Nachrichten schwer), so bleibt ein „fast ungenügend“ für alle Zimmer übrig. Da fallen abgewohntes Inventar, wie ersatzwürdige Badewannen, gar nicht mehr ins Gewicht. Positiv erwähnenswert sind die zeitgemäßen, dem Stand der Technik entsprechenden, selbstreinigenden Duschköpfe. Während der letzten 30 Jahre hatten wir im Urlaub selten eine so perfekt funktionierende Dusche. Schade nur, dass das Rauchverbot aufgrund Rauchmeldern in den Zimmern wenigstens „Flügelweise“ nicht auch auf die Balkone ausgedehnt wird. So bahnen sich die Schwaden, abhängig von den ersten Quarzern, ab ca. 6:00 Uhr in der Frühe ihre Bahnen durch die Zimmer.
Herausragend, weil unerwartet, die Küche! Auf dem Grill vor der Nase zubereitete Rinder- wie Schweinesteaks, die auf den Punkt vom Feuer genommen wurden, Fisch, Meeresfrüchtespieße oder Gemüse (weiter Leckereien bitte selbst probieren), frische Kopf- und andere Salate am Buffet; morgens, mittags und abends Obst. Es ließ sich sogar Trennkost bewerkstelligen, lediglich der Wunsch nach frischen Säften, wie z.B. Orangensaft blieb offen, aber für die lächerliche Summe von 3,20 Euro, an welcher Bar auch immer, ohne weiters erhältlich. Das Buffet bot nochmals komplette Gerichte, Salate und vieles mehr. Darüber hinaus sorgten diverse Themenabende für reichlich Abwechslung. Übrigens erlebten wir das erste Mal ein Klientel, das nicht als erstes die Garnelen von der herrlichen Paella stibitzte, auch davon waren eben immer genug am Buffet oder Im Showcooking- bereich vorhanden. Dazu eine Flasche Wein von der auf dem Tisch stehenden Karte: Sie ahnen es sicher schon, auch hier gilt: Nicht all-inclusive! Nur offener Weiß-, Rosé-, oder Rotwein.
Der Zimmerservice war sehr aufmerksam, wie angenehm zurückhaltend; dem Wunsch nach einem zweiten Kissen wurde unverzüglich entsprochen. Die differenzierten Angebote der um die Poollandschaft angeordneten drei Bars zu den unterschiedlichsten Zeiten zu erlernen bedarf freilich eines längeren Aufenthaltes. Vom fast schon beängstigend gut deutsch wie englisch sprechenden Personal erhält man zwar die Auskunft, dass es das eine oder andere Getränk nicht gibt, den möglichen Hinweis auf eine Bar, die zu dieser Zeit genau das gesuchte ausschenkt verkneift man sich höflich. Was sollen wir davon halten? Also gut, dann einen Cappuccino; Sie ahnen es sicher schon, auch hier gilt: Nicht all-inclusive! Da die Worte nicht immer zu den Taten Passen, wirkt die Verbindlichkeit des Personals einschließlich der Managerin eher Aufgesetzt. Insgesamt stellte sich durch diese Erlebnisse bei uns das Gefühl ein, da keine "Barzahler", Gäste der zweiten Wahl in diesem Hause zu sein.
Nach einer etwa 20-minütigen Fahrzeit vom Flughafen trafen wir im Hotel mit einigen Zimmern zur Straße hin ein. Das Haus befindet sich in eher ruhiger Lage inmitten eines relativ neuen Stadtteils mit angenehmem Flair, mehr in Richtung Los Christianos hin. Zum Hafen (Fähre nach La Gomera) geht man etwa eine halbe Stunde, nicht viel weiter entfernt liegt das im Vergleich zu den Vorjahren etwas quirliger gewordene Örtchen Los Christianos. Ansprechende Bummelmeilen befinden sich in unmittelbarer Nähe. Die unterschiedlichsten, eher dunkelsandigen Strandabschnitte und Badebuchten (werden fast täglich gereinigt) sind in ein paar Gehminuten bequem zu erreichen. An allen Stränden und Strandabschnitten gibt’s Liegen gegen Gebühr (zwischen 7,00 bis 9,00 Euro/Tag), Duschen findet man häufig. WC's stehen nur am Strand „Las Vistas“ (Container, eher ungepflegter Zustand) ausreichend zur Verfügung. Bushaltestellen liegen in unmittelbarer Nähe, auch Taxen gibt's genügend (Etwa 1,00 Euro/Km).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Da wir viel unterwegs waren, frequentierten wir die gelungene Außenanlage eher selten. Die Anzahl der Liegen ist etwas knapp bemessen. Darum trifft man auch hier morgens vor der sich um 8:00 Uhr öffnenden Tür zum Poolbereich die Gilde der "Reservierer" zum kollektiven Schlangestehen. Diese Unsitte stirbt wohl nie aus. Meistens bleiben aber noch Liegen für Spätaufsteher übrig. Die Anzahl Schirme erscheint zunächst etwas knapp, jedoch werden aufgrund vieler schattiger Plätzchen auch nicht wirklich mehr benötigt. Das Abendprogramm (Auch hier empfanden wir eine klare Bevorzugung der zahlenden Gäste) sollte eher Nachtprogramm heißen (ab 22:30), der Sandmann für die Kleinen kommt mit 20:00 Uhr etwas früher. Das völlig indiskret im Weg stehende Internetterminal mit drei in einer Reihe nebeneinander angeordneten Plätzen ermöglicht unter den Augen der vorbeischlendernden Personen, weil ungewollt hervorragend einsehbar, für eine Euromünze wenige Minuten Zugang zum Internet, viel Spaß!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im November 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Volker |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 7 |