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Dr. Christoph (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Februar 2006 • 1 Woche • Stadt
Kleine Freunde in trostloser Bruchbude
2,1 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Beim Hotel Biba handelt es sich um ein Stadthotel mit 48 Zimmern, die sich auf vier Stockwerke verteilen. Das Hotel ist eines der ersten in Hurghada - was man auch deutlich merkt (dazu später mehr). Angeboten wird Übernachtung mit Frühstück oder Halbpension. Vornehmlich Einzelreisende und Pärchen mittleren Alters, in erster Linie aus Russland (90 Prozent), und einige wenige Skandinavier, Briten und Deutsche steigen im Hotel Biba ab. Dieses Hotel ist nur hartgesottenen und erfahrenen Besuchern arabischer Länder zu empfehlen. Das Einzelzimmer kostet zwölf Euro, das Doppelzimmer 18 Euro. Für eine trostlose Bruchbude definitiv zu viel. Ich werde dort in meinem ganzen Leben nicht mehr absteigen. Zumal zu befürchten ist, dass das Hotel Biba in ein bis zwei Jahren hoffnungslos verschabt und endgültig verkommen ist. Lieber 50 oder 100 Euro pro Woche mehr ausgeben - es lohnt sich wirklich!


Zimmer
  • Schlecht
  • Die Zimmer sind ein trauriges Kapitel für sich. Fangen wir beim Guten an: Der Duschvorhang ist zwar viel zu kurz (Überschwemmung des Bades programmiert) und klebt ständig am Rücken - doch wenigstens ist er nicht verschimmelt. Die Zimmer haben alle eigene Toilette und Waschbecken - in arabischen Hotels auch nicht selbstverständlich. Es gibt einen Kühlschrank und einen Fernseher mit RTL. Ebenfalls dubios: Ein Pornokanal ist inklusive und kann kostenlos benutzt werden. Das passt prima zu der rot blinkenden Leuchtreklame vor dem Hotel. Und zu den Russenmädels, die sich leicht bekleidet abends im Hotelcafe versammeln. Da verdient sich der gute Yassir offensichtlich ein paar Pfund durch stundenweises Vermieten der kargen Räumlichkeiten dazu . . . Was am meisten gestört hat, war der tägliche Besuch von Kakerlaken. Für arabische Verhältnisse relativ wenig: Im Tagesdurchschnitt haben wir pro Zimmer ein bis zwei Kakerlaken erlegt, die meisten davon noch Jungtiere und entsprechend langsam. Trotzdem ist es alles andere als schön wenn man sich auf die Toilette setzen möchte, und vorher schnell noch eine Jungschabe unter den Deckel flitzt. Lärm ist bei einem Stadthotel dieser Art hinzunehmen - die vielen Minibusse hupen um die Wette, und das zieht sich bis spät in die Nacht hin. Bettwäsche wurde übrigens kein einziges Mal gewechselt - das ging dem Vorbewohner offensichtlich auch so - denn bei meiner Ankunft befanden sich schon Haare auf dem Bettlaken.


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Wer sich in arabischen Ländern auf ein Zwei-Sterne-Hotel einlässt, muss vorher genau wissen, was er tut. Viele wissen es nicht. Deshalb hier am Beispiel des Frühstückes das, was den Gast erwartet: Fladenbrot in beliebiger Menge (Brötchen, anderes Brot oder gar Kuchen absolute Fehlanzeige). Dazu gibt es noch ein abgepacktes Mini-Schälchen mit Feigenmarmelade, abgepackte Butter, ein Mini-Stück Schmelzkäse und ein kleines Stück Weißkäse. Ach ja: Ein Ei und entweder abgezählte Gurkenstücke oder Tomatenecken werden auch noch gebracht. Die eine Tasse Tee soll auch nicht unterschlagen werden. Das alles wird an den Tisch gebracht - ein Buffet ist nicht vorhanden. Wer also nach der äußerst spartanischen Frühstücksportion noch Hunger verspürt, hat Pech gehabt. Keine Cerealien (Cornflakes und Konsorten), keine Wurst, kein gelber Käse - nichts. Kaffee gehört natürlich auch nicht zum Frühstück und muss extra bezahlt werden - und eine zweite Tasse Tee wird gern gegen einen Aufpreis von 2,50 Pfund serviert. Das ganze Szenario findet übrigens im "Partykeller" statt - so zieht zumindest der Speisesaal aus: Die rot-blaue Farbe der Wände, Reste eines Karnesvalsdekoration an der Decke, dazu noch (zum Großteil kaputte) Spiegel an den Wänden erinnern an einen Partykeller aus den 70er Jahren. Da fehlt nur noch die Disko-Kugel an der Decke - doch dafür sorgen die Kippel-Tische für Bewegung, die sich auch durch Unterlegen von Servietten nicht zur Ruhe bringen lassen.


    Service
  • Eher schlecht
  • Der Chef der Bruchbude, ist ganz nett und hilft einem gern, wenn man wissen will, wo günstig Malventee gekauft werden kann oder wie man am besten zu einem bestimmten Ort hinkommt. Mit Englisch kommt man prima zurecht - mit Deutsch leider nicht. Die Zimmerreinigung ist bemüht, aber ineffektiv: Die Kerle (weibliches Reinigungspersonal gibt es nicht) haben vermutlich noch nie in ihrem Leben einen Staubsauger gesehen; der ganze Dreck (und davon gibt es reichlich, siehe unter "Zimmer") wird einfach mit einem Besen auf die Schnelle zusammengefegt - mit der Folge, dass der Boden mit Schamhaaren, Wimpen, Staubflocken und anderen unerfreulichen Dingen überzogen ist. Beschwerden werden zwar freundlich entgegen genommen. Gemacht wird daraufhin allerdings nichts. Beispiel: Das Telefon auf dem Zimmer (War ein Wählscheibentelefon aus dem Jahr 1980 aus dem Hotel "Heliopolis" in Kairo und wurde offensichtlich auf irgendeinem Basar vertickert) funktionierte nicht und wurde auch auf die im Orient übliche zweifache Wiederholung des Wunsches auf Austausch nicht von seiner klebrigen Stelle entfernt.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Wenn man keinen Wert auf Strand legt, ist die Lage des Biba Hotels als sehr gut bis optimal zu bezeichnen. Es liegt an der Sheraton Road im Ortsteil Sekalla und damit mitten drin im Geschehen. Wenn man das Hotel verlässt, ist man genau in der Mitte der belebten Straße, und sowohl nach links und rechts gehend findet der Hotelgast eine Fülle von Restaurants, Imbissbuden, Shops, Wechselstuben, Supermärkten und allem, was man so braucht. Die Minibusse halten gleich vor der Tür und kosten pro Person 1 Pfund (Vorsicht, nicht bescheissen lassen - die Araber versuchen auf Biegen und Brechen, den Neuling zu übervorteilen. Da mutiert das Sammeltaxi plötzlich ungefragt zum normalen Taxi und es werden 20 statt ein Pfund verlangt. Immer passendes Geld bereit halten und nur einsteigen, wenn schon drei andere im Wagen sitzen. Dann klappt es meistens relativ stressfrei). Die Transferzeit beträgt nur 15 Minuten - voraussgesetzt, es werden nicht noch mehrer andere Hotels angesteuert, dann kann es über eine Stunde dauern.


    Aktivitäten
  • Sehr schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Da gibt es nichts, was zu bewerten wäre: Die Sonnenterrasse, die noch auf dem Schild vor dem Aufzug angepriesen wird, entpuppt sich als Rumpelkammer allererster Güte: Wo vor vielen Jahren einmal eine Art Pergola mit Sitzgelegenheiten und einem Getränkeausschank gewesen sein muss, herrscht heute blankes Chaos: Mindestens 500 Kilogramm leere Bierflaschen, kaputte Möbel, Kartoffelreste, Kabelstränge und ähnlicher Müll sind dort deponiert worden. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine solche Bruchbude gesehen - und ich bin schon in vielen auch Billigabsteigen in Syrien, dem Libanon, Jordanien etc. gewesen. Internetzugang? Wie denn, wenn noch nicht mal das Telefon funktioniert? Hallenbad, Boutiquen, Wellness - das alles existiert im Hotel Biba nur in der Fantasie seiner Gäste.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1 Woche im Februar 2006
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Dr. Christoph
    Alter:41-45
    Bewertungen:10