- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel ist recht klein und hat nur 38 Zimmer, die hauptsächlich von Gästen aus England und Trinidad bewohnt wurden. Die Altersstruktur begann bei ca. 30 Jahren aufwärts bis Mitte 60 Jahre, wobei es sich bei dem älteren Publikum ausschließlich um Vogelliebhaber handelte, die morgens mit ihren riesigen Ferngläsern schon zum Frühstück kamen. Überhaupt wird das Hotel viel von Tauchern oder Ornithologen gebucht. Zu unserer Zeit hielten sich allerdings nur 27 Gäste im Hotel auf. Alles lief sehr leger ab, Shorts und T-Shirts reichen auch für den Abend aus. Alles andere wäre overdressed. Die Anlage, die ein bißchen an ein typisch amerikanisches Motel erinnerte, besteht aus Doppelzimmern und aus größeren frei stehenden Bungalows. Von den Doppelzimmern hat man einen wunderschönen Blick auf die Bucht, der allerdings durch Bäume gestört sein kann. Man hat das Gefühl, man könne vom Balkon direkt ins Meer springen. Speyside ist für Taucher und Vogelkundler geeignet, die im übrigen ihre Ruhe wollen. Die Tauchplätze um Speyside sind klasse. Sichtweiten mit bis zu 25 m besser als gedacht. Die oft beschriebene Hirnkoralle am Tauchplatz Coral Garden ist tatsächlich riesig. Wer Luxus und gutes Essen sucht, ist hier fehl am Platz. Mietwagen ist unbedingt zu empfehlen, denn von Speyside aus lohnt es sich zur Pirates Bay nach Charlotteville zu fahren oder eine Regenwaldtour zu unternehmen. Das Jemmas Restaurant in Speyside war klasse. Obwohl sie eigentlich schon abends mangels Gästen zu machen wollten, meinten sie, wenn wir Zeit hätten, würden sie uns noch ein Abendessen machen. Das war ein echtes Highlight. Fisch, Reis, Kartoffelauflauf, Salat und Gemüse, da hätten noch mindestens zwei mehr von satt werden können und dies alles in einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Zimmer war ca. 20 qm groß, wobei das Bad recht klein war. Mehr als eine Person passte nicht rein, es sei denn man ging unter die Dusche. Die war wiederum so groß, dass man zu zweit rein passte. Das Bett war riesig und auf dem Balkon standen zwei Rattansessel, von denen man einen wunderschönen Blick auf die Bucht hatte. Fernseher und Kühlschrank sind nicht vorhanden. Die Klimaanlage ist sehr laut, so dass wir sie nachts ausgeschaltet haben. Vom Hotel wird ein Mückenstecker für die Steckdose zur Verfügung gestellt, den wir auch brauchten. Angesichts der unmittelbaren Nähe des Regenwaldes schwirrten leider ein paar Stechmücken auch im Zimmer umher. Handtücher wurden tatsächlich erst gewechselt, wenn man sie auf den Boden warf. Das Bad wurde ganz ordentlich sauber gemacht. Die Putzfrau huschte allerdings nur mit dem Besen über den Boden, so dass sich dort - wie auch im Kleiderschrank (der keine Türen hatte) - immer Sand befand.
Es gibt ein Restaurant für Frühstück und Abendessen, wobei auch draußen bei der Bar gegessen werden konnte. So hatten wir schon beim Frühstück einen traumhaften Blick auf die Bucht und bekam Besuch von kleinen neugierigen Sandpipers (Vögel), die sich allerdings nicht auf die Tische wagten. Das Frühstück wurde leider (vermutlich wegen der geringen Anzahl von Gästen) nicht als Buffet angeboten. Vielmehr wurde a la Carte die Eierspeise wahlweise mit oder ohne Speck angeboten, alternativ salziger Fisch (lokales Frühstück) bzw. French Toast oder Pancakes. Toastbrot, salzige Butter und zwei Sorten nach nichts schmeckende Marmelade wurde an den Tisch gebracht. Nach einer Woche hatte ich keinen Hunger mehr darauf. Dafür war das Abendessen ganz ordentlich. Es gab zwar keine große Auswahl, aber der Catch of the day war stets lecker. Außerdem wurde jeden Tag ein Menü angeboten, was recht ok war. Die Cocktails waren super und mit umgerechnet 5 Euro auch nicht zu teuer. Der Barkeeper machte stets mehr Pina Colada als in ein Glas passte, so dass ich den Rest (meist ein weiteres Glas) immer umsonst bekam.
Zum Check-Inn bekamen wir ein Begrüßungsgetränk, welches wir bei einem drei Sterne Hotel gar nicht erwartet hatten. Beim Check-Out war es kein Problem das Zimmer wie gewünscht noch kostenlos bis 14.00 Uhr zu behalten. Das Personal war sehr freundlich und hat oft herzhaft gelacht. Mit dem Barkeeper haben wir uns abends oft unterhalten (er hatte ja mangels Gästen nicht viel zu tun). Eigentlich wollten wir eine Hose waschen lassen, aber da die Sachen nicht gebügelt werden, haben wir es gelassen. Strandtücher mussten an der Rezeption getauscht werden. Hierfür war es erforderlich zu unterschreiben und zwei mal waren morgens keine sauberen vorhanden. Der "Safe" befindet sich ebenfalls an der Rezeption. Dies war etwas umständlich, da lediglich ein großer DHL-Umschlag mit Klebeband verschlossen und anschließend in den Hotelsafe gelegt wurde. Wollte man an die dort gelagerten Sachen musste erst mühsam das dicke Klebeband entfernt werden.
Wer die Ruhe und Abgeschiedenheit liebt und außerdem tolle Tauchplätze und Natur pur direkt vor der Tür haben möchte, ist hier richtig. Das Hotel liegt außerhalb des kleinen Orts Speyside im Norden Tobagos. Angesichts der sehr kurvigen und bergigen Strecke benötigt man vom Flughafen mit dem Mietwagen zwischen 1 und 1 1/2 Stunden. Wir hatten einen Mietwagen gebucht und waren auch froh darüber, da wir so auch Abends zum Essen nach Speyside gefahren sind (ca. 5 Minuten mit dem Auto, bis zu 30 Minuten zu Fuß). Allerdings hat Speyside nicht viel zu bieten, denn die Restaurants beschränkten sich auf die beiden anderen Hotels (Speyside Inn und Manta Lodge), auf Bird Watchers Restaurant/Bar sowie das bekannteste Restaurant der ganzen Insel, das Jemmas. Obwohl die Woche vor Weihnachten eigentlich die Hauptsaison (unsere Reisezeit) begann, blieben die Gäste weg. So hatte das Jemmas abends auch schon einmal zu, obwohl es eigentlich bis 21.00 Uhr Abendessen geben sollte. Das Angebot in den Minimärkten von Speyside ist sehr gering. Wasser und Cola bekamen wir, Plätzchen beispielsweise nicht. Es ist aber auch mal ein Erlebnis in einen Minimarkt rein zu gehen und fast leere Regale zu sehen. Daher besser unterwegs schon einkaufen und die letzte Tankstelle in Roxborough nehmen, denn Speyside hat keine. Vom Blue Waters Inn starten zwei mal täglich die Touren nach Little Tobago. Diese bestehen aus einer Glasbodenbootfahrt, Vogelgucken auf Little Tobago und Schnorcheln.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Ein Pool ist nicht vorhanden. Einen Tennisplatz mit Flutlicht gibt es und wurde von einer englischen Familie auch jeden Abend genutzt. Des Weiteren gibt es einen TV-Raum, wo überwiegend das Personal Fernsehen geschaut hat, einen kostenlosen Internet-Zugang und eine Bücherei. Hier waren zu meiner Überraschung sehr viele deutsche Bücher. Die Tauchschule ist direkt beim Hotel. Die Ausbildung schien ordentlich zu sein. Nie waren mehr als drei Tauchschüler gleichzeitig in Ausbildung. Anfängern, die gerade ihren OWD haben, würde ich die Tauchbasis allerdings nicht raten, das die Nullzeiten von den Guides teilweise nicht eingehalten wurden. Bei einem Tauchguide funktionierte der Computer wegen leerer Batterie nicht mehr, so dass er sich unter Wasser an meinen Mann orientierte. Für alle anderen Taucher ist die Basis aber absolut ok. Die Guides passten sich unserer langsamen Tauchgeschwindigkeit an und zeigten uns von Seepferdchen bis zu riesigen Krabben alles, was interessant war. Es geht dort gemächlich nach Tobagozeit zu, so dass man statt um 9.30 Uhr auch schon mal erst um 10.00 Uhr zum ersten Tauchgang raus fuhr. Der Strand ist bei Flut recht schmal. Da aber außer den Hotelgästen kaum andere an diesen Strand kommen, hatten wir das Gefühl fast allein zu sein. Durch die Nähe zum Regenwald und der vielen Bäume am Strand kann man ab Mittags allerdings nur noch an ein paar Stellen in der Sonne liegen. Wollten wir Sonne sind wir auf den Bootsteg ausgewichen. Strandliegen gibt es vielleicht fünf Stück. Strandstühle sind ein paar mehr vorhanden, aber viele leider beschädigt. Kajaks liegen am Strand rum und können für umsonst von den Hotelgästen genutzt werden.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Sandra |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 26 |