Hotel Cava Dòro

Man muss klar unterscheiden Cava D'oro und Nebengebäude Atha. Wir buchten mittels L'tur Hotel Cava D'oro und Atha mit Frühstück für eine Woche. Nur im Hotelteil Cava D'oro bekommt der L'tur-Kunde grundsätzlich kein Zimmer, da nach Aussage der Eigentümerin sie diese Zimmer ausschließlich für "normal" zahlende Gäste aufhebt. Eine Woche für 650€ pro Person in der ersten Juniwoche halte ich nicht für übertrieben billig. Cava D'oro wäre tatsächlich einem Mittelklasse-Hotel entsprechend. Auch der dort lokalisierte Frühstücksinnenhof entspricht Mittelklasse-Niveau. Das Nebengebäude Atha ist schlicht eine Absteige. Es gibt noch nicht einmal einen Halter für die Handbrause. Die Gästestruktur ist international und die Altersstruktur eher gesetzt. Kinder sahen wir gar keine. Wer sicher im Cava D'oro statt Atha unterkommt, trifft es sicher nicht schlecht, aber das Atha ist unter keinen Umständen empfehlenswert. Die Besitzerin war zu 80% mürrisch. Egal ob zu uns oder anderen Gästen, ebenso zu Menschen, die an der Rezeption nach einem Zimmer fragten. Die halbe Stunde Frühstück war leider des öfteren ein echtes Schauspiel des Abkanzelns gleich in mehreren Sprachen... Um die Ecke war ein öffentliches Telefon, welches mit griechischer OTE Telefonkarte funktioniert. Eine sehr günstige Möglichkeit sich zu Hause mal zu melden. Der Fährhafen ist gleich hinter dem Hotel. Der Yachthafen Mandraki ist ca. 10 Gehminuten entfernt. Gleich neben Mandraki ist auch der "Busbahnhof". Mit dem Bus kommt man gut über die Insel. Leihwagen braucht man nicht unbedingt. Die Tickets sind günstig und die Busse klimatisiert. Bspw. bis Lindos 3€. Noch eine Restaurantempfehlung: Ta Kioynia, Telefon 22410 30192; auf der Sokratous Straße gibt es eine Kreuzung mit einem rießigen Baum. Gegenüber des Baumes der Straße um die Ecke folgen und den Berg ca. 100-150m hoch. Rote Tomaten sind das Logo des Restarants. Die Vorspeisen werden auf einen Tablett vorgeführt und man zeigt einfach was man haben möchte. Alles frisch hausgemacht und sehr lecker. Das Hauptgericht bestellt man am Besten erst, wenn man von den Vorspeisen nicht schon satt wurde. Wir waren dort, obwohl mitten in der Altstadt, meist nur von Griechen umringt. Der Besitzer spricht sehr gut Englisch. Reservierung ist empfehlenswert.

In Zimmer des Cava D'oro konnte wir nur hineinlinsen, aber das genügte. Von gleicher Einrichtung und Grundausstattung zu sprechen, wenn im Cava D'oro vollständige Marmorbäder und zu meist Himmelbetten Standard sind, während es im Atha im Bad noch nicht einmal einen Halter für die Brause gibt, ist purer Hohn für den Gast. Die Atha-Doppelbetten sind einfach Holzkonstruktionen vom Mass ~140x190, kein Tisch, nur ein Wandboard (~20 cm tief), Klimaanlage, TV (ZDF sonst nur Griech.). Der Schrank ist von Pressspann-Qualität auf die kreativ rohe, dunklgestichene Holzbretter gezimmert wurden, um etwas Mittelalter-Flair zu erzeugen. Das erste Zimmer (Nr. 7) war so klein, dass noch nicht einmal das Handgepäck vor dem Bett zur Kofferablage durchgerollt werden konnte. Das Bad hatte nur eine Klapp-Lüftung zum Treppenhaus und war schlicht gammelig. Das zweite Zimmer (Nr. 8) bekamen wir nur durch mehrfache Nachfrage, wobei eben auch mitgeteilt wurde, dass L'tur-Kunden nur im Atha unterkommen würden und dort auch nur in den einfachsten Zimmern, da die anderen für "normale" Gäste bestimmt seien. Nr. 8 war etwas größer und das Bad hatte ein kleines Fenster, so dass durch bessere Lüftung auch weniger Gammel vorhanden war. Zum Umzug hatten wir massenweise Ameisen im neuen Zimmer, die mittels chemischer Keule vertrieben wurden. Kommentar der Besitzerin, damit müsse man halt rechnen. Die Vornutzer der Zimmers hätten wohl etwas auf dem Zimmer gegessen, und sowas ginge natürlich gar nicht.

Das Frühstück ist wiederum nicht Mittelklasse, was an der Qualität der Produkte lag und nicht an der Quantität, denn es waren einfachste verpackte Marmelade (viel Zucker, wenig Geschmack) und Butter, 2 Sorten Cornflakes, verwässerte dünne Milch und noch dünnerer Kaffee, zwei einfachste, fettige Wurstsorten und eine Sorte Schnittkäse. Griechisch ergänzt durch Jogurt und Honig, mal gehackte Dosen-Pfirsiche, mal Feta oder Schmelzkäseeckchen und Oliven. Mal gab es wässigen O-Saft. Positiv muss erwähnt werden, dass es 2x auch frische Orangen gab. 2x haben wir es einfach komplett ausfallen lassen, weil uns nichts hinzog, obwohl (oder gerade wegen) wir gerne gemütlich Frühstücken.

Die heimlichen Geister des Hotels Atha waren sehr aktiv, da sie sich der Besitzerin absolut unterordnen mussten. Mir taten die Mädels nur noch leid... Das Zimmer im Atha wurde ordentlich sauber gemacht, aber wo eine Renovierung notwendig wäre, kann der beste Putzlappen nichts mehr ausrichten. Fremdsprachenkenntnisse waren außer bei der Besitzerin keine vorhanden, aber halfen uns mit non-verbaler Kommunikation. Zu zusätzlicher Serviceleistung: Die Fluggesellschaft schickte die Bestätigung, dass ein Koffer beschädigt wurde per Fax. Daraufhin beschwerte sich die Besitzerin, dass sie das Fax 100m über die Straße bringen musste. Uns hätte es beim nächsten Frühstück auch gereicht... Positiv ist zu bemerken, dass als wir beim Telefonieren einmal Hilfe benötigten, das Gespräch für uns auf griechisch geführt wurde.

Für einen Kurzurlaub in der Altstadt von Rhodos wegen seiner Lage durchaus geeignet, wenn man sich den ganzen Tag die Altstadt betrachten möchte und nichts außer Unterkunft zum Schlafen und nur ein einfaches Frühstück sucht.

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