Hotel Chopin

Am Ende der ältesten Geschäftspassage von Paris (und damit völlig abgeschieden und ruhig) mit Zugang unmittelbar zum Boulevard Montmartre befindet sich dieses stilvolle kleine Hotel. Die Sauberkeit war für französische Verhältnisse schon geradezu sensationell gut, die Zimmergröße für eine Städtetour absolut o.k., die sanitären Anlagen modern. Die Größe des Bades - na ja, wir wollten ja keinen Wellnessurlaub dort verbringen... Einziger wirklicher Nachteil: Der Fahrstuhl! Bei zwei Personen gibt es schon Probleme, die Koffer mit hinein zu bekommen... und auch ohne Koffer würden selbst drei schlanke Personen auf engster Tuchfühlung stehen.....Das Publikum so international gemischt wie das Multi-Kulti-Leben in Paris generell! Ich hatte meinen Akku-Rasierer mitgenommen, und das war wohl auch gut so! Altes Haus - alte Steckdosen. Ich weiß nicht, ob das funktioniert hätte, und auch mein Adapter hätte mir im Falle eines Falles wohl kaum weiter geholfen, denn die neueren Adapter haben die alten französischen Stromanschlüsse nicht mehr "im Angebot". Ansonsten sei natürlich die fußläufig erreichbare Basilika Sacré Coeur empfohlen. Von dort oben hat man zum Nulltarif einen Ausblick, der fast so gut sein dürfte wie derjenige vom Eiffelturm - ohne teuren Eintritt und ohne stundenlangen Stress in der meist endlosen Warteschlange. Wenn man denn oben auf dem Hügel ist, empfiehlt es sich, nach links abzuschweifen über die Place de Tertre hinaus und dann nochmals nach links abbiegen in eine der etwas weniger belebten Seitengassen. Dort findet man Restaurants mit wirklich noch "ursprünglichem" Ambiente zu einem Super Preis-/Leistungsverhältnis. Sicher gelangen auch dort Touristen hin, aber eben auch Einheimische speisen dort, und das ist immer ein "Qualitätssiegel"! Wer gern gutes Eis schleckt, sollte sich unbedingt auf die kleinere der beiden Seine-Inseln begeben (Ile Saint Louis). Dort gibt es eine ganze Reihe sehr guter Speiseeisanbieter (allerdings keineswegs günstig - aber was ist in Paris schon günstig... außer der Métro). Sehr gut entspannen auf dem Weg von der einen zur nächsten Sehenswürdigkeit kann man sich auf einem der zahlreichen Stühle insbesondere an den Wasseranlagen in den Tuilerien. Wenn man mit dem Flugzeug auf dem Airport Charles de Gaulle ankommt, empfiehlt es sich natürlich, mit der RER (einer Art S-Bahn) ins Zentrum zu fahren. Dieses Ticket gilt dann auch im zentralen Métronetz weiter; man muss also trotz Wechsel des Befördeungsmittels kein neues Ticket lösen!

Wie bereits eingangs gesagt: für eine Städtetour absolut o.k.!

Die sechs Sonnen stehen natürlich unter der Prämisse, dass es im "Chopin" lediglich Frühstück gibt und nur dieses zur Bewertung ansteht. Welcher Gast hätte denn auch schon dort zu Abend gegessen bei dem überquellenden Angebot an Speiserestaurants in Paris.... Absolut fasziniert hat mich das Gerät, mit dem die Gäste allmorgendlich selbst ihren Orangensaft frisch pressen konnten. Unabhängig davon, dass der Saft selbst natürlich schon ein "Highlight" für sich war, hätte ich stundenlang zuschauen können, wie die Orangenhälften wie von Geisterhand erst sauber geteilt und dann ausgepresst wurden. Auch der Rest des Frühstückes war für französische Verhältnisse mehr als o.k.! Natürlich ist man von Urlaubs- und Wellnesshotels hierzulande ein ganz anderes Niveau gewohnt, aber dergleichen kann man in Paris nicht erwarten!

Das Personal ist absolut top - und das kann man in Frankreich im Allgemeinen und Paris im Besonderen kaum hoch genug einschätzen. Zwar wird quasi kein Deutsch gesprochen, wohl aber recht gut Englisch. Ich fand es immer sehr angenehm, wenn ich mich mit der Dame an der Rezeption "bilingual" unterhalten konnte: Ich setzte meine alten Französischkenntnisse ein, was mir enorm Spass bereitete, und sie antwortete auf Englisch, sobald sie merkte, dass ich überfordert war...

Für eine Städtetour nach Paris kann ich mir schlechterdings keine bessere Lage vorstellen. Im Zweifel könnte man selbst bei Regen fast trockenen Fußes in die nächste Métrostation ("Grands Boulevards"/hieß früher "Rue Montmartre") gelangen.

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