Hotel Cretan Garden

Dieses Haus wird zweifellos nur noch auf Verschleiß gefahren. Also minimaler Aufwand für Service und Verpflegung und gar kein Aufwand für Instandhaltung. Die Rezeption verdient den Namen nicht, weil sie nur sporadisch besetzt ist und in der Nacht ist gar niemand zu erreichen, mal abgesehen von einem zerknautschten Zettel mit englischem Text, im Falle der Gefahr die oder die Telefonnummer anzurufen. An der Bar ist immer irgend etwas nicht verfügbar und oft dauert es dann seine Zeit, bis man jemanden findet, der das regelt, und nicht immer fühlt man sich mit seiner Bitte verstanden. Die Zimmerreinigung fanden wir zwar ausreichend, aber Anklopfen gehört nicht zu den Dingen, die das Zimmermädchen beherrscht. Ebenso wenig merkte sie, wann Toilettenpapier nachgereicht werden muss, da kann der Gast sich selbst drum kümmern. Die Zimmer bekommen von uns das Prädikat "benutzbar", weil es keine gravierenden hygienischen und sicherheitstechnische Mängel gab und die Betten soweit in Ordnung waren. Aber ansonsten grinst auch hier aus jeder Ecke Verschleiß und Improvisation. Die Schränke waren wohl eher aus dem Sperrmüll besorgt und aufgestemmte Türschlösser an der Tagesordnung. Ob der Kühlschrank diesen Sommer überlebt ist zu bezweifeln, der lief rund um die Uhr, unten kam das Wasser raus und die Tür war schon recht angerostet. Das sogenannte All Inclusive Programm besticht vor allem durch ein eintöniges und nicht immer wohlschmeckendes Essensangebot. Das ist weder internationale noch griechische Küche, sondern eher Fastfood aus dem Supermarkt, und das könnten wir zu Hause auch noch besser auf den Tisch bringen. Eine absolute Katastrophe war das "Salatbüffet", in den 4 Schüsseln befanden sich in der Regel grüner Salat, Weißkraut, Tsatsiki und ein gemischter Salat. Obst war fast totale Fehlanzeige oder man musste unter den ersten sein, die das "Buffet" sehr zeitig besuchen. Was sowieso zu empfehlen war. Denn aufgefüllt wurde kaum wieder. So etwas haben wir in Griechenland nun wirklich noch nicht erlebt. Mehr als zweimal habe ich nicht behaupten können "es hat geschmeckt". Die Getränkeversorgung war in Selbstbedienung, da haben wir kein Problem damit. Aber wahrscheinlich haben die armen Besitzer kein Geld, die "lokalen alkoholischen Getränke" in Originalflaschen zu kaufen. Für den Raki stand zwei Wochen lang eine Ouzo-Flasche da, auf der das Etikett mit einem Zettel mit Filzstiftbeschriftung überklebt war. Wer weiß, was die da reingefüllt haben. Ein paar sonstige Versprechungen aus dem Katalog von Neckermann waren auch Fehlanzeigen. Von "ruhiger Lage" kann keine Rede sein, wenn in ca. 500 m Entfernung eine Hotelbaustelle 7 Tage in der Woche von 6: 30 - 17: 00 Uhr betrieben wird. Der "Minimarkt" war nicht vorhanden und die "TV-Ecke" an der Poolbar nur eine Attrappe. "Sat-TV" im Zimmer bestand aus einem deutsche Sender und ca. 20 griechischen Programmen. Auch die einmal pro Woche angegebene "Abendunterhaltung" ist wohl dem Sparplan der Besitzer zum Opfer gefallen. In der zweiten Woche unseres Aufenthaltes erlebten wir vermutlich infolge des Ferienbeginns dann, dass eine Vollbelegung dieses Hotels ziemlich katastrophale Folgen hat. Wir waren froh, wieder zu Hause zu sein.

Beliebte Aktivitäten

• Strand