Hotel Gardenia

Das Hotel verfügt über 15 Zimmer (alle zur Straße raus, mit Meerblick). Mein Eindruck ist sicher davon geprägt, zum Saisonende als Alleinreisende in einem so kleinen Hotel zu sein. Die ersten Tage war ich der einzige Gast - das war schon etwas beklemmend - dann tröpfelten 2 - 3 Stammgast-Paare ein. Da ich es in vorigen Single-Urlauben immer gewohnt war, andere Alleinreisende kennen zu lernen und etwas gemeinsam zu unternehmen, war dies schon ein echter, aber selbstverschuldeter Dämpfer. Für die Stammgäste ist das Hotel eine Art zweite Heimat (zum Teil reisen sie mehrmals im Jahr hierhin), das Hotel ist auch fest "in deutscher Hand", so dass die beiden Besitzerinnen fließend deutsch sprechen. Ich als Alleinreisende und erstmals in diesem Hotel fühlte mich allerdings schon durch diese Vertrautheit um mich herum umso mehr außen vor. Die Besitzerinnen waren dabei aber auch zu mir freundlich !

Die Zimmer sind entsprechend der 2-Sterne-Landeskategorie zweckgemäß mit in die Jahre gekommenen kunststofffurnierten Pressspanmöbeln eingerichtet. Eine Sitzgelegenheit gibt es - abgesehen von den Balkonstühlen - nicht. Es gibt einen Föhn, eine Dusche mit Vorhang (schmiegt sich leider beim Duschen unangenehm an, bzw. trägt zur Überflutung des kleinen Badezimmers bei, wenn man ihn außerhalb der Duschtassen-Umrandung platziert) und einen Kühlschrank in jedem Zimmer. Das W-Lan funktioniert tadellos. Die Matratze des Boxspringbettes war in Ordnung. Der Schlaf war dennoch gestört: direkt unterhalb der Zimmer war der Küstenschnellweg, der tagsüber von Autoverkehr und bis in die frühen Morgenstunden von knatternden Mopeds mit Fehlzündung frequentiert wurde; man hatte die Wahl, wegen Lärms oder stickiger Luft (wenn man wegen ersterem die Fenster geschlossen hielt) schlecht zu schlafen.

Da es maximal 5 (in der Regel 1 - 3) Gäste zum Abendessen gab, war das Angebot entsprechend schmal. Es gab oft die Gerichte, die die Familie auch für sich gekocht hat. Da ich kein Schweinfleisch mag, habe ich 3x angebratene Riesenchampignons und 3x überbackenen Schafskäse in den 14 Tagen bekommen. Als Vorspeise, um etwas "Frisches" zu essen - habe ich stets Salat bestellt, der im Wesentlichen aus Zwiebeln, Gurken und Tomaten mit einer Scheibe Schafskäse bestand. Zum Frühstück gab es hartgekochte kalte Eier, bzw. 2x Rührei und 2x Waffeln, verschiedene Sorten Frischwurstaufschnitt, Scheibenkäse (Edamer?), Feta, Konfitüren und Nougatcreme. Die Schüssel mit Joghurt und die Kannen mit Fruchtsaftgetränk wurden täglich aufgefüllt. Es gab verschiedene Brotsorten, die man sich allerdings nicht auftoasten konnte. Man konnte noch im Oktober auf der Terrasse sitzen - was schön war, da die Räumlichkeiten innen etwas trostlos wirkten.

Die beiden Hotelführerinnen waren stets sehr freundlich und bemüht, auf Wünsche einzugehen. Eine Rezeption im engeren Sinne gab es nicht: erreichbar waren beide nur zu den Essenszeiten 08:00 und ab 19:00. Die Handtücher wurden auf Wunsch gewechselt, die Zimmer täglich außer Sonntag gereinigt.

Das Hotel liegt auf einer Anhöhe, die letzten steilen 100 Meter erreicht man im 1. Gang, bei einer Spitzkurve kann man froh sein, wenn einem auf der eher einspurigen Straße niemand entgegenkommt. Bushaltestelle und Strand (unbewirtschaftet, keine Bar, keine Toiletten etc,, unmittelbar an der Küstenstrasse...) sind knapp 2 km entfernt. Der Ort Afandou ist eng und geschäftig, insgesamt wenig einladend, sich in eins der spärlich vorhandenen Straßencafés zu setzen. Geschäfte des täglichen Bedarfs vorhanden. Die Sehenswürdigkeiten und schönen Strände sind gut erreichbar - dank der unterhalb der Zimmer verlaufenden Küsten-Schnellstraße.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt einen Pool. Da dieser aber - wie die Zimmer - unmittelbar über der belebten Küstenschnellstraße lag habe ich ihn nicht genutzt. Zusätzliche Freizeitangebote sind aber auch nicht nötig: Rhodos hat genug zu bieten.