Hotel Graben

Das Hotel ist immernoch eine Baustelle. Ab 07: 00 soll es mit Krach los gehen. Da wir an einem Sonnabend angereist sind, haben wir von dem Krach erstmal nicht soviel mitbekommen. Das Foto ist eine gelungene optische Täuschung. Direkt vor dem Hotel steht derzeit ein Baukran und Baugerüste, wenn die mal weg sind ist es eine schmale "Fußgängergasse", in die für max. 1 Stunde am Tag die Sonne scheint, da die Häuser rechts und links recht hoch sind. Die einspurige schmale Sackgasse (Parkverbot) endet kurz vor dem Hotel. Der Hoteleingang ist durch das Baugerüst sehr verdeckt. Im innern des Hotels hat alles den Charme der "Vorkriegszeit". Dunkel, verwohnt und ramponiert.

Die Möblierung war wohl noch aus der Vorkriegszeit. Echtholz mit entsprechend ramponierten Furnier und klapprigem Zustand. Die 2 Betten waren zusammengeschobene Einzelbetten, wackelten und quietschten bei jeder Bewegung. Die Matratzen waren ausgelegen, so dass man immer wieder in der Mitte, am tiefsten Punkt zum liegen kam. Der Handtuchheizkörper im Bad war wegen früherer Undichtheiten ein "Kalkskulptur". Die Spühlung in der Toilette brauchte mehrere Anläufe bis sie wieder vollständig schloß. Der Fußbodenteppichbelag war abgenutzt und über die Jahre schon einige Farbtöne dunkler geworden, dadrunter knarrte und quietschte munter eine Holzdielung bei jedem Schritt.

Das Frühstück war eine riesen Enttäuschung. Absolut lieblos und minimalistisch. Der Frühstücksraum dunkel und ungemütlich, die Thermoskaffeekanne hatte ein Leck und bekleckerte beim Eingießen die ganze Tischdecke, 2 Sorten Scheibenkäse, 3 Sorten Wurstaufschnitt, der Schinken zum Rüherei war "gedünsteter Kochschinken", eine Sorte Brötchen und Brot, abgepackte Marmelade und Aufstriche, 2 Sorten Saft. Zwischen diesem Frühstück und dem was wir sonst in Hotels der 4 Sterne Kategorie geboten bekommen liegen Welten.

Dazu können wir nicht allzuviel sagen, da wir nur eine Nacht in dem Haus geblieben sind. Unsere maßiven Beschwerden zum fehlenden Niveau und Komfort eines 4 Sterne Hotels wurden im Gespräch runtergespielt und abgetan. Trotzdem kam man nach ein paar Stunden auf uns zu und bot einen Hotelwechsel ins 200m entfernte Hotel Royal (gleiche Hotelgruppe) an. Nach kurzer Zimmerbesichtigung haben wir dieses Angebot dankend angenommen.

Die Lage als touristische Ausgangsbasis ist absolut Spitze. 100m sind es bis zur U-Bahn, 200m zum Stephansdom, 50m zur Fußgängerzone "Graben" und keine 5 Gehminuten von der Spanischen Hofreitschule und der Wiener Hofburg/Schloss entfernt. Es gibt keine oder nur sehr teure Parkmöglichkeiten in der näheren Umgebung des Hotel. Ein über das Hotel vermittelter Parkplatz in unmittelbarer Nähe soll 29,-€ pro Tag kosten. Wir haben dankend abgelehnt. In Erdberg gibt es P+R Parkhaus mit 3,-€ Parkgebühr pro Tag. Direkt am Parkhaus steigt man in die U3 (1, 70€) ein und nach ein paar Stationen am Stephansdom wieder aus.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Im Hotel ist uns nichts erwähnenswertes aufgefallen. Sein touristisches Programm sollte jeder sich im Vorfeld selbst zusammenstellen. Wir waren in der Spanischen Hofreitschule zur Vorstellung, haben uns Schloss Schönbrunn und das Hundertwasser Haus angesehen, haben im Kaffeehaus Sachertorte genossen und dazu Fiaker und Landmann getrunken, haben Wiener Schnitzel und Wiener Würstchen gegessen und sind eine Runde mit dem Fiaker gefahren. Das absolute Gourmet-Highlight war eine "Currywurst mit Senf" (statt Ketchup wurde Senf genommen und Curry drüber gestreut und die Wurst erinnerte mehr an Krakauer oder Debreziner). Da dreht sich einem Berliner der Magen um.