Hotel Gran Belveder

Die Lage des Hotels ist sehr gut, direkt am Strand und mit direktem Zugang vom Hotel zu der angrenzenden Ostseetherme. Jedes Sportangebot in der Therme kann mitgenutzt werden und jeden Morgen ist die Saunalandschaft für eine Stunde nur für die Hotelgäste reserviert. Das Gebäude ist gut in Schuss und ansprechend, von außen wie von innen. Die Einrichtung der Zimmer ist angemessen, wenn auch nicht hochwertig. Die Sauberkeit des öffentlichen Bereiches ist gut. Auf den Zimmern machen sich aber Mängel bemerkbar. So waren auf unserem Balkon recht viele Spinnweben und die Gardine war dreckig. Im Frühstücksbereich stößt man auf Gläser und Vasen mit scharfkantigen Sprüngen und die frisch aufgezogene Tischdecke weist Löcher auf. Es mögen Details sein, die uns aufgefallen sind, aber das Haus gibt sich Hochklassig und bezeichnet sich als "Gran Hotel". Da erwartet man natürlich keine Löcher in Tischdecken oder dreckige Balkone. Da die Altersstruktur aber sehr alt ist, fällt es vielen vielleicht auch gar nicht auf. Es gibt eine Tiefgarage, welche jedoch kostenpflichtig ist. Bei Anreise wurde nicht auf diese Kosten hingewiesen. Als ich dies bei Abreise bemängelte, wurde ich nur darauf hingewiesen, dass es in den Hotelnutzungsbedingungen stehen würde. Ich empfehle also alles kleingedruckte genauestens zu lesen bevor gebucht wird. Generell bekommt man den Eindruck, dass so viel wie möglich kassiert wird in diesem Haus. Man trifft auf Schilder, auf denen steht was alles berechnet wird (z.B. Handtücher) und im Foyer steht Deko-Kitsch mit Preisschildern zum Verkauf. Hier wird sicherlich darauf gehofft, dass die Alten nochmal zugreifen. Ein einziger Tipp: ein anderes Hotel buchen!

Bei unserer Anreise bekamen wir zunächst ein Zimmer mit behindertengerechtem Badezimmer zugewiesen. Wir sind beide 28 Jahre alt, was auch aus den Buchungsdaten hervorgeht. Wer solche Badezimmer aus Seniorenheimen oder ähnlichem kennt, weiß, dass die einen ganz eigenen Charme versprühen. Ohne Frage einen unpassenden und sogar unangenehmen für ein junges Paar. Auf Anfrage ob das Zimmer gewechselt werden könnte wurde mir mitgeteilt, dass es zum Zeitpunkt meiner Buchung nur noch zwei freie Zimmer gab und beide eben behindertengerecht seien. Hierzu ist zu sagen, dass in meiner Buchungsbestätigung kein Wort darüber stand. Ich kam mir reingelegt und abgezockt vor. Später am Tage tat sich dann wundersamerweise doch noch ein anderes Zimmer auf, angeblich weil jemand kurzfristig storniert hatte. Wir hatten jedoch auch zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass das Hotel auch nur annähernd ausgebucht war. Das Doppelzimmer an sich war geräumig und ansprechend eingerichtet. Die Gardine war jedoch dreckig und auf dem Balkon befanden sich deutlich sichtbare Spinnweben in hoher Anzahl. Ein großer schwarzer Strich befand sich mitten an der Decke (wie der dorthin kam?). Ebenfalls fehlten Sitzkissen für die Balkonstühle. Das Doppelbett bestand auf zwei zusammengeschobenen Einzelbetten die gegen ein separates Kopfteil geschoben waren. Bettgestell und Kopfteil waren nicht verschraubt oder ähnliches. Es sah sehr improvisiert aus und eines Gran Hotels nicht angemessen. Auch vermissten wir eine Senderliste für den Fernseher.

Das Frühstückbuffet ist reichhaltig, es gibt eine Station mit frischen Omelettes und verschiedene Säfte, frisch gepresst wie auch von Granini. Eine Auswahl an verschiedenen Brötchen und Brot sowie Toast steht genauso zur Verfügung wie auch verschiedene Käse und Auflagen. Jeden Tag gibt es ein neues Abendmenü für 32,00 Euro welches uns jedoch in der Zeit unseres Aufenthaltes nicht angesprochen hat.

Bei Anreise herrschte leichtes Chaos, da durch einen technischen Defekt keine Zimmerkarten kodiert werden konnten. Es musste also immer jemand aus dem Personal mit einem Hauptschlüssel die Gäste auf ihre Zimmer bringen. Leider wurde hier versäumt uns mitzuteilen, dass man eine Zimmerkarte benötigt um das Licht im Badezimmer anzuschalten. Nach einer längeren Autofahrt musste ich also erst wieder an der Rezeption nachfragen ob es denn eine Möglichkeit gäbe eine unkodierte Zimmerkarte zu bekommen, damit man die Toilette bei Licht benutzen kann. Als ich dann vor der Rezeotion stand war die Tür zum Hinterzimmer offen und man konnte beobachten wie eine Dame auf dem Personal gerade eine Sahnetorte aß. Unpassend! Der Nachtportier sitzt zwar am Empfangstresen surf aber dabei im Internet. Wie schon oben erwähnt ist dauert es recht lange bis die Tische im Frühstückssaal neu eingedeckt werden. Man muss sich schon wartend vor einen dreckigen Tisch stellen oder das Personal darauf aufmerksam machen. Das Schlimmste Erlebnis hatten wir jedoch in der Bar des Hauses. Ich hatte meine Freundin einen Heiratsantrag gemacht, welchen sie auch annahm. Voller Freude beschlossen wir noch ein Getränk in der Hausbar zu nehmen. Als wir ankamen gingen wir an die Bar und lösen erstmal unseren Willkommensgutschein für zwei Prosecco ein. Meine Verlobte erwähnte dann dem Personal gegenüber, dass sie gerade einen Antrag bekommen hat und streckte den Ring hervor. Der Kommentar des Personals war lediglich: Dann kann der junge Herr (als ich) ja auch noch eine Flasche Champagner ausgeben! Keinen Glückwunsch, gar nichts! Es geht wohl nur darum etwas zu verkaufen! Sowas ist eine riesige Unverschämtheit und solches Personal zu beschäftigen ist für ein Gran Hotel peinlich. In jedem Hostel hätte man nich eine Aufmerksamkeit des Hauses bekommen, sicherlich aber auf jeden Fall einen Glückwunsch. Im Gran Hotel Belveder gibt es jedoch nichts!

Die Lage ist schön, direkt am Strand zwischen Scharbeutz und Timmendorfer Strand. Freizeitmöglichkeiten und Restaurants sind als gut zu bewerten, die Preise als angemessen. Als Gast des Hotels bekommt man eine Ostseecard, die vielerorts für Ermäßigungen sorgt. Was man jedoch genau alles mit der Ostseecard anfangen kann wurde uns bei Aushändigung bei Anreise nicht erläutert! Dies herauszufinden war eigene Sache.

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