Kastellatz ist ein familiär geführte kleine Anlage, bestehend aus dem Stammhaus mit Zimmern und einem neuen Bau mit Appartements. Ich denke, es sind etwa 30 Zimmer /Appartements. Wirklich beurteilen kann ich nur die Appartements, in denen wir mehrmals gewohnt haben, sie sind freundlich, hell und großzügig eingerichtet. Der Wellness-Bereich mit bodentiefen Fenstern in Schwimmbad und finnischer Sauna (Blick über das Etsch-Tal!) ist ein absolutes Highlight. Freundlichkeit und Sauberkeit sind tadellos, Sonderwünsche werden freundlich aufgenommen und -wenn irgendwie möglich- erfüllt. Im Standard-Arrangement ist die reichliche Halbpension (Frühstücksbuffet und 4-Gänge-Abendessen mit zusätzlichem Salatbuffet) enthalten. Für den geforderten Preis bekommt man bei uns auf einer Nordsee-Insel (nicht die mondänste von allen) gerade mal ein Zimmer mit Frühstück. Standardsprache ist Deutsch, die meisten Gäste kommen aus Süddeutschland und der Schweiz. Da wir außerhalb der Ferienzeiten reisen, treffen wir hier vorwiegend Leute ohne schulpflichtige Kinder. Anreise mit eigenem Fahrzeug ist angeraten. Wer Mitte Juni da ist, kann die blühenden Almen und die bunten Wiesen erleben. Mittlerweile scheint die gesamte Region für das Handy erschlossen zu sein, unter Sicherheitsaspekten ein Vorteil, wenn auch manche Klingeltöne.... Wandertouren lassen sich je nach Wetterlage planen für den Bereich 2000- 3000 Meter Höhe oder darunter (Beratung durch die Wirtin ist hilfreich). Unbedingt machen: -Waalwanderung, z. B. Edelweißsteig Schluderns oder Waalweg Marling, -Ausstellung "Wasserwosser" ansehen im Vintschger Museum, Schluderns -Schwarze Wand mit Wasserfall zwischen Schliniger Alm und Sesvenna-Hütte ansehen -geführte Wanderung mitmachen, wenn angeboten -Obstbrand kaufen (Waldler!) beim Unterthurner in Marling -Trauttmansdorf´sche Gärten in Meran besuchen und und und...
Ich kann mich nur auf die Appartements beziehen. Sie liegen im neu gebauten Haus, sind also frisch, modern, werden sehr sauber gehalten und sind gut gepflegt. Wir wohnten auf etwa 50 qm, kombinierter Wohnraum mit Küche, Schlafzimmer, großes Bad mit Vollbad und Dusche, Balkon. Wenn man mit Talblick bucht, wird man von der aufgehenden Sonne geweckt und der Blick ins Tal ist der Knaller: Direkt vor dem Haus bunte Wiesen, nachts liegt Mals lichterfunkelnd unter einem, bei Sonnenuntergang ist Alpenglühen inclusive. Den Fernseher im Zimmer braucht man eigentlich gar nicht.
Das Erdgeschoß des Haupthauses besteht im wesentlichen aus dem Speisesaal und der Gaststube. In letzterer trifft man mitunter auch Jäger, Straßenarbeiter, Bauern aus der Umgebung. Der Chef kocht selbst. Die Küche ist eine gutbürgerliche Mischung aus alpenländlichem und italienischem Stil. Wenn im Menue etwas steht, was man nicht mag gibt es immer eine Alternative. Schon die Standardportionen sind so bemessen, dass ein Nachschlag eigentlich nicht mehr geht. Die einzigen Klagen, die ich gehört habe, betrafen die Gewichtsveränderungen der Gäste während des Urlaubs (hätten sie vielleicht mehr wandern müssen?). Wir fühlen uns rundum gut versorgt und das Preis-Leistungsverhältnis ist unschlagbar.
Der Service ist freundlich, unaufgeregt, zuverlässig, Bitten werden prompt erfüllt. Neben Deutsch ist natürlich Italienisch Standard, andere Sprachen haben wir im Kastellatz nicht gehört. Für die Wäsche zwischendurch gibt es Waschmaschine und Trockner. Die Wirtin ist eine ausgesprochen kompetente Wander-Beraterin, deren Tipps bezüglich Touren und Wetterverhältnissen unbedingt einzuholen sind. Zur Familie gehört auch noch ein geprüfter Bergführer, der unentgeltlich geführte Touren mit den Gästen macht. Zweimal wöchentlich kann man Termine bei einer Masseurin buchen, die ins Haus kommt und ein großes Spektrum von Anwendungen anbietet.
Traumhafte Lage mit Blick über das obere Etschtal. Der Ort (Prämajur) besteht nur aus einer Hand voll Häusern. Kein Durchgangsverkehr. Zum Watles-Lift sind es etwa 100 Meter. Von dort (oder von der Bergstation) aus gibt es mehrere Wandermöglichkeiten, z.B. Sesvenna-Gebiet, Watles, Schafberg/Zerzer Tal. In 10 min ist man mit dem Auto in Burgeis, in 15 min in Mals. Von dort aus mit Zug oder Auto nach Meran etwa eine Stunde Fahrzeit. Naionalpark Stilfser Joch, die ummauerte Stadt Glurns, Waalwege, Museen und Burgen des oberen Etschtal sind leicht und schnell erreichbar. Ein Wermutstropfen ist der fehlende öffentliche Nahverkehr für Prämajur, woran aber wohl gearbeitet wird.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Im Untergeschoß nebeneinander, aber voneinander getrennt Schwimmbad mit Whirlpool, Planschbecken und Gegenstrom-Anlage einerseits und Sauna mit Ruhebereich andererseits. Drei unterschiedliche Saunen und eine Infrarotkabine stehen zur Verfügung. Der Bereich ist zum Tal ausgerichtet, bei 80° oder aus dem Schwimmbad durch bodentiefe Fenster über das Etschtal zu schauen ist etwas besonderes. Im Geschoß darüber ein Fitnessraum mit Laufband, Cross-Trainer, Fahrradergometern und einer "Mucki-Maschine", der Raum für die Massagen und eine Bowling-Bahn. Sauber ist alles, hell und freundlich eingerichtet auch. Dass man alles erreichen kann aus beiden Häusern, ohne nach draußen zu müssen ist ein pfiffige Lösung. Für einen kleinen Obolus bekommt man Sauna-Laken und Bademantel vom Haus, das spart Koffervolumen. Wer gerne draußen seinen Cappuccino trinkt, der setzt sich auf die Terrasse vor der Gaststube und genießt den Blick ins Tal aus dem Schatten oder der Sonne, je nach Belieben. Sehr angenehm, dass man trotz der italienischen Anti-Mafia-Gesetze mittlerweile drahtlos ins Internet kann, und das für kleines Geld.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im Juni 2010 |
| Reisegrund: | Wandern und Wellness |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Michael |
| Alter: | 51-55 |
| Bewertungen: | 1 |


