Hotel Kremstalerhof

In diese Gesamtbewertung fließt zu je einem Drittel das Zimmer inkl. Sanitärbereich, das im Preis beinhaltete Frühstück inkl. Ambiente und der Service bzw. das Personal ein. Während das Zimmer mit 5 von 6 Punkten sehr gut zu bewerten ist, wertet leider sowohl das Frühstück, das 1 von 6 Punkten erhält und der Service, den wir mit 2 von 6 Punkten bewerten, das Gesamtergebnis deutlich ab. Wer nur ein relativ hochpreisiges schönes Designzimmer sucht und auf Service und Gastronomie ansonsten verzichten kann, der mag mit diesem Haus die richtige Wahl für sich treffen.

Unser gebuchtes Designzimmer befand sich im Neubau des Gebäudekomplexes und war wirklich sehr modern, stylish und geschmackvoll eingerichtet. Es verfügte über einen ansprechend gestalteten Sanitärbereich mit großzügig dimensionierter Duschkabine und separater Toilette. Es ist sowohl ein Einbauradio im Badbereich als auch ein großdimensionierter Flatscreen-TV mit schwenkbarer VESA-Wandhalterung vorhanden. Im Zimmer ist auch kostenloser WLAN-Empfang vorhanden, allerdings schien der WLAN-Hub ziemlich weit von unserem Zimmer entfernt gewesen zu sein, da die Signalqualität dürftig war. Einzig die Funktionalität ging teilweise ggf. dem Design geschuldet etwas verloren. So gibt es keine Minibar, also auch keine Kühlung von Getränken, allerdings ist ungekühltes Wasser, sowohl mit als auch ohne Kohlensäure, im Zimmer vorhanden. Bade- bzw. Hausschuhe muß man selbst mitbringen, da keine vorhanden sind (ein Manko bei dieser Zimmerkategorie und dem Preis) und die Beleuchtung im Badezimmer, die zwar stylish ist, ist zum Rasieren oder Schminken eher ungenügend.

Wir können hier nur das Frühstück bewerten, da wir aufgrund unseres Entsetzens diesbezüglich nicht auf die Idee gekommen wären ggf. uns weiteren Bereichen der Gastronomie des Hauses auszusetzen. Zum Frühstück: Einfach entsetzlich! Wir erlebten sozusagen einen Kulturschock, als wir am ersten Morgen aus dem Neubaubereich - in dem sich das von uns gebuchte Designzimmer zum Preis von 140€ pro Nacht inkl. Frühstück befand - in den Bereich des Hauses gelangten in welchem sich der Frühstücksbereich befindet. Nicht nur, daß es nach kaltem Zigarettenrauch roch, die Frühstücksräumlichkeiten - von denen einer gar nicht verfügbar war, da er für eine Gesellschaft eingedeckt wurde - vermittelten das nicht gerade wohlige Ambiente einer Wärmehalle am Bahnhof bzw. einer verräucherten Dorfkneipe. Das Buffet, das vom Angebot her sehr überschaubar war und in einem fensterlosen Innenraum angerichtet war, bestand u.a. aus Schnittkäse dessen Ränder bereits verhärtet waren, Schnittwurst auf der sich schon eine unappetitliche Schweißschicht gebildet hatte und aber auch einer sehr vollen Schüssel mit Obstsalat, in dem die Bananen schon bräunlich waren und die Konsistenz der anderen Obstanteile bereits optisch keinen Appetit vermittelten. Gekrönt wurde dies durch einen gereichten Kaffee, der die Farbe und den Geschmack von Autobahnraststättenkaffee hatte, in welchen die Kaffeekanne stundenlang auf der Heizplatte steht. Fazit: Frühstück in inakzeptabler Atmosphäre und ungeniessbar!

Da wir an einem Sonntag anreisten und Sonntags die Rezeption nicht besetzt ist, wurde uns im Vorfeld mitgeteilt, daß wir unsere Schlüsselkarte in einem Aussensafe, der mit einem Code zu öffnen ist, vorfinden würden. Bei unserer Ankunft fanden wir aber den Safe nicht gleich und betraten - eigentlich versehentlich - das Haus durch den Eingang der Rezeption. Ein Hotelmitarbeiter an der Rezeption erklärte uns daraufhin, er habe versehentlich die Tür offengelassen und beschrieb uns, wo wir den Aussensafe finden könnten. Auf die Idee uns ggf. einzuchecken kam der Herr nicht. Darüberhinaus durften wir am zweiten Tag unseres Aufenthaltes ein besondere Facette dessen erleben, was in diesem Haus unter Service zu verstehen ist: Bei unserer späten Ankunft am Abend stellten wir fest, daß wir den Nachteingang nicht mit unserer Schlüsselkarte öffnen konnten und betraten das Haus durch die Rezeption. Der Herr den wir von unserer Ankunft am Sonntag schon kannten und eine Dame grüßten uns, als wir an Ihnen vorbei zu unserem Zimmer gingen. Dort angelangt mußten wir allerdings feststellen, daß wir mit unserer Karte auch die Zimmertür nicht mehr öffnen konnten. Als ich hierauf - meine Frau mußte vor der verschlossenen Türe warten - der Rezeption dies mitteilte, wurde ich damit überrascht, daß man unsere Karte absichtlich gesperrt hatte, um uns dazu zu bewegen, an die Rezeption zu kommen und den Meldeschein auszufüllen, da wir ja am Sonntag angereist waren! Auf die Idee, uns das einfach zu sagen oder alternativ ggf. eine Nachricht in unser Zimmer zu legen war offenbar Niemand im Haus gekommen, sondern es scheint Praxis zu sein, hier lieber Gäste zu nötigen als Ihnen Service zu bieten. Ein inakzeptables Vorgehen, das sicher auf keiner Hotelfachschuile vermittelt wird, sondern die Handschrift von erklärten Selfmade-Hoteliers trägt, die leider den Unterschied zwischen dem Betreiben eines Dorfgasthauses und eines Hotelbetriebs mit Niveau noch nicht verinnerlicht haben. Dies machte sich auch darin deutlich, wie die Dame hinter der Rezeption - sie stellte sich mir nicht einmal vor, könnte aber ggf. ein Mitglied der Eigentümerfamilie gewesen sein - auf meine Reklamation hinsichtlich dieses Vorgehens reagierte ... nämlich mit schlichtem Unverständnis.

Die Lage ist an einer vielbefahrenen mehrspurigen Strasse gelegen eher als ungünstig zu bewerten. Darüberhinaus weil befand sich auch während unseres Aufenthaltes, auf einem freien Platz, rund vierzig bis fünfzig Meter vom Balkon unseres Zimmers entfernt, ein Wanderzirkus der früh am Morgen mit lautstarken Tätigkeiten uns als Wecker diente. Die rund um den Hotelkomplex vorhandenen Parkplatzmöglichkeiten reichen offensichtlich nicht immer aus, so war es uns bei einer relativ späten Ankunft am zweiten Tag nur mir Mühe möglich noch einen freien Parkplatz zu finden.

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