Der Hotel Komplex ist über Jahrzehnte gewachsen. Sehr ansprechende und geschmackvolle Inneneinrichtung im Landhausstil; an frischem Blumenschmuck wird nicht gespart; die Gartenanlage bietet viel Verweilmöglichkeiten und wirkt sehr gepflegt. Das Hotel wird überwiegend von älteren Stammgästen besucht. Mögliche Seminarteilnehmer stören die Hotelatmosphäre ebenso wenig wie einige ausländische Besucher. Das Preis-/Leistungsverhältnis dieses 4 Sterne Hotels überzeugt und ist offensichtlich Garant für viele Stammgäste, denen wohl etwas mehr Nähe zum Hotelbetreiber zuteil wird
Wir hatten ein Komfort DZ im Stammhaus gebucht, wobei das Attribut "Komfort" wohl erst nach der Renovierung des Mobiliars annähernd erreicht wurde. Ein insgesamt kleines und verwinkeltes DZ, das nicht den Eindruck eines großzügig geschnittenen Komfortzimmers vermitteln konnte.
Beim reichhaltigen Frühstücksbüffet im imposanten Park-Saal dürfte kein Wunsch offen bleiben. Alternativ gibt es mehrere behaglich, stilvoll ausgestattete Stuben. Das Abendmenü haben wir im Restaurant eingenommen, sofern dies nicht als Büffetform gereicht wurde. Ein so genanntes Candlelight Dinner hatte sich nur vom "normalen" 4Gang-Menü darin unterschieden, dass man für das Hauptgericht keine Auswahlmöglichkeit bekam. Die regionalen und internationalen Speisen waren in der Regel so gereicht, wie man es von einem 4 Sterne Hotel erwarten durfte. Von dem tot-gebratenen Lummerstück mal abgesehen, das ein saftiges Schweinesteak "Schweizer Art" sein sollte, oder von dem Barbe, dessen penetranter Fischgeruch eines ausgewiesenen Fischspezialitätenhauses nicht würdig war.
An der Rezeption sind wir nicht unbedingt als willkommene Gäste empfangen worden. Da wir vor der regulären Check-in Zeit (ab 14 Uhr) angereist kamen, wurden wir wieder weg geschickt mit dem Tipp, man könne sich ja erst mal die Hotelanlage von außen ansehen. Nach Ausgabe der elektr. Kartenschlüssel sollten wir unser Zimmer dann schließlich selbst irgendwo in der ersten Etage suchen. Auf Anfrage nach einer Wanderkarte wollte man uns dann noch ein offensichtlich Uralt Exemplar für € 2,00 verkaufen, in dem die Aktualisierungen handschriftlich (aber ausdrücklich ohne Gewähr!) vorgenommen werden mußten - und für das andere Neu-Ankömmlinge vor uns nur € 0,50 zu zahlen hatten. Die alltäglichen Begrüßungszeremonien an der Rezeption beschränkten sich in der Regel auf die verbale Grußformel, wobei jedoch jedweder Blickkontakt tunlichst vermieden wurde. Alternativ war auch der fluchtartige Rückzug ins rückwärtige Büro sehr beliebt. Das Personal im Restaurant und Speisesaal war im allgemeinen sehr aufmerksam, freundlich und hilfsbereit. Beim ersten Abendmenü ist jedoch der Hinweis auf den Standort des Käsebrettes unterlassen worden. Eine Anfrage hatte sich schon erübrigt, nachdem der Tisch inkl. Servietten bereits abgeräumt worden war. Die Zimmer wurden täglich gesaugt, Hand- u Badetücher ständig gewechselt. Ein Staubtuch scheint jedoch leider nicht zum Arbeitsmittel des Zimmerpersonals zu gehören. Auf dem Fuß der Stehlampe, dem Wandspiegelrahmen, oder gar auf den Deckel des Papierrollenhalters konnte man seinen Namen schreiben. Unter die ansonst bequemen Betten haben wir lieber nicht nachsehen wollen, da der tiefe Bettrahmen das Staubsagen wohl ohnehin unmöglich macht. Der Hinweis auf den in einem "Komfort"-Zimmer fehlenden Kosmetikspiegel, wurde mit der Bemerkung "das ist noch nie beanstandet worden" quittiert und unterstellt, daß Leute großen Wert auf Ausstattung legen, die sie dann letztlich eh' nicht nutzen! Das Check-out verlief dann erwartungsgemäß ebenso unpersönlich. Offensichtlich bestand kein Interesse mündlich zu erfahren, ob oder wie zufrieden man mit dem Aufenthalt war. Dafür gibt es doch kleine Smiley Kärtchen, allerdings mit sehr wenig Platz für nähere Hinweise.
Der Ort bietet wenig bis keine Abwechslung. Wer vom Hotel aus wandern möchte, hat allerdings einige gute Möglichkeiten. An der Rezeption erhält man Wanderhinweise des Touristikverbandes. An Wochenenden beliebtes näheres Wanderziel: Hohe Wart. Sehr gute Einkaufsmöglichkeiten hat man im 10km entfernten Leidersbach (Mode, Trachten, Outdoor), oder in den 144 Boutiquen in "Wertheim Village" (BAB Abfahrt Wertheim) . Versäumen sollte man nicht Schloß Mespelbrunn, Wertheim, Miltenberg, Lohr mit ihren historischen Altstädten.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Das Hotel verfügt über ein fast unvergleichlich großes Hallenbad, in dem es aber leider nur eine Dusche gibt. Die Wärmebank kann als "Warteschleife" benutzt werden. Ein Außenwhirlpool und (eine etwas kleine) Blocksauna mit Dusche oder Naturtretbecken im angrenzenden Bachlauf der Elsava sind ein weiteres highlight, ebenso der Wellnessbereich, der einen guten Standard bietet.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 3-5 Tage im März 2010 |
| Reisegrund: | Wandern und Wellness |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Ralf |
| Alter: | 56-60 |
| Bewertungen: | 40 |

