Hotel Let's Sea Hua Hin Al Fresco Resort

Schweren Herzens gebe ich hier einen Daumen runter, weil es eigentlich ein sehr nettes und originelles Hotel ist. Aber ich kann einfach nicht viele gute Gründe finden, dieses Hotel zu empfehlen. Das fängt schon bei Hua Hin an. Wenn Du nicht zum Beispiel wegen bestimmter Sehenswürdigkeiten (z.B. Phraya Nakon Cave) nach Hua Hin willst, dann solltest Du Dich wahrscheinlich fragen, ob Du wirklich nach Hua Hin willst. Der Aufbau der Hotelanlage ist erstmal erfrischend anders, aber im Endeffekt dann doch teilweise undurchdacht und nachteilig.

Es gibt zwei Zimmerkategorien, die im Parterre und die im ersten Stock, die ich leider beide nicht uneingeschränkt empfehlen kann. Die unteren "Pool Access" Zimmer würde ich gar nicht empfehlen, die haben keine Privatsphäre. Die Balkone sind mitten am Pool bzw. fast in den Pool hineingebaut, da sitzt man voll auf dem Präsentierteller. Sichtschutz null. Der Poolzugang von den Balkonen aus ist auch nicht besonders schön gelöst, es geht quasi einfach offen mitten in den Pool rein. Andere Hotels haben das schöner gestaltet, dass es sich ein bisschen wie der "eigene" Pool anfühlt. Die Balkone haben auch keine "eigenen" Liegen, sondern nur eine Holzbank mit angeflanschtem "Beistelltisch", das sieht nicht sehr bequem aus. Jeweils zwischen zwei Zimmern stehen zwei Liegen, wo man nicht genau kapiert, ob die jemand "gehören" oder für alle da sind. Dahinter geht der Weg durch, d.h. man hat Parteiverkehr vorne im Pool und hinten am Weg. Ich hatte das Zimmer im ersten Stock mit Dachterasse und Jacuzzi. Das kann ich schon eher empfehlen, aber auch nur bedingt. Zunächst einmal: die Zimmer sind super geräumig, wunderschön und geschmackvoll gestaltet. Ziemlich modern aber nicht "kühl". In der Minibar ist alles gratis außer Spirituosen, also auch Bier, Nüsse und Oreo. Auch das Badezimmer ist super schön gemacht. Die riesige Walk-In-Dusche hatte eine Regendusche mit ordentlich Power dahinter, die Handbrause komischerweise nur ein mickriges Rinnsal und damit nutzlos. Aber das ist ja egal. Schlechter ist, dass die Temperatur nicht konstant und schwer einzustellen ist. Badewanne leider nicht benutzt, aber sah sehr gut aus. Die Klima ist ein Fiasko, pfeffert voll aufs Bett und einfach nicht zu bändigen. Selbst auf kleinster Stufe und 26 Grad war sie unerträglich, da hättest Du am Morgen Sturmfrisur, steifen Nacken und vermutlich einen Katarrh. Ich habe sie dann für die Nacht ausgemacht und von der Bettdecke nur den Überzug genommen. So haben es mir die Leute vom Housekeeping dann für die nächste Nacht auch wieder hergerichtet - vorbildlich. Hab ich schon oft erlebt, dass sie einem bei jeder Zimmerreinigung die viel zu warme Decke erneut aufziehen. Die Dachterasse ist sehr schön mit Pflanzenhecken eingefriedet und bietet viel Privatsphäre. Der Zugang erfolgt über ein "Turm"artiges Treppenhaus. Die Wendeltreppe ist ziemlich steil und eng. Der "Turm" ist natürlich ein Gewächshaus, der heizt sich durch die Sonneneinstrahlung extrem auf und die Klima unten kann daran rein gar nichts ändern. Hier hätte ein Ventilator viel geholfen. Wie jedes doppelstöckige Zimmer nervt der Aufstieg irgendwann sehr. Du fluchst dann, wenn Du oben bist und wieder das Wasser, das Buch etc. vergessen hast. Die Stauhitze im Turm macht das nicht besser. Zu beachten ist, dass die Sonnenliege nur so ein aufklappbares "Verdeck" hat, d.h. je nach Sonnenstand hast Du überhaupt keinen Sonnenschutz. Für die Nebensaison ist das Zimmer völlig ungeeignet, weil Du Dich dann draußen gar nicht aufhalten könntest. Es gibt keinen Schutz vor Regen, und die Sonnenliege wird auch bei Sonnenschein dauerhaft durchnässt sein.

Die Gastronomie ist schon gut, aber vielleicht ein ganz kleines bisschen mehr schein als sein. Die Speisekarte ist aufgebläht, Du brauchst ewig, um sie durchzugehen. Ich hatte einmal Abendessen, das war alles gut, aber irgendwie hat es mich doch nicht vom Hocker gehauen. Insgesamt wirkt das Restaurant doch nicht so raffiniert und speziell, wie es die aufwendig gestaltete Karte vermuten lässt. Frühstück ist tip top, da kann man gar nichts sagen. Es wird von der Karte bestellt. Die Auswahl ist groß und alles ist sehr pompös, auch Schampus gibts dazu. Die Käse waren allerdings nicht besonders, die klangen gut (Mozarella, Greyerzer), aber waren Scheibenware. Frühstück geht eine halbe Stunde länger als üblich (bis elf). Du kannst durchaus um zehn vor elf anrücken, das hat dann auch den Vorteil, dass sie das Zeug ein bisschen zügiger bringen. Nichtraucher können sich freuen, denn hier darf man wirklich überhaupt nirgends rauchen. Ich habe beim Abendessen gefragt, wo ich denn rauchen dürfe, dann hat mich die Gute quer durch die Anlage geführt, bis zur Grundstücksgrenze, wo ich mich dann auf ein Betonmäuerchen setzen durfte mit Blick auf die Schotterpiste. Auf dem Weg waren mehrere völlig nutzlose Sitzgruppen, die man bestens als Rauchereck hätte umwidmen können. Also das ist eine unnötige Demütigung. Die auf der Website groß angekündigte Bar ist ein Stiefkind, macht nach der Happy Hour im Prinzip gleich wieder dicht und ist auch nicht gut besucht. Hätte dafür auch zu wenig Platz.

Von Bangkok ca. 3 bis 4 Stunden mit dem Auto. Ich bin von Bangkok Zentrum mit dem Taxi gefahren für 80 Euro, vom Flughafen dürfte das günstiger sein. Der Taxifahrer war extrem nett und hat mir die Fahrt mit gekühltem Wasser, Pinkelpausen etc. versüßt. Das Hotel ist zu weit weg, um ins Zentrum zu Fuß zu gehen (eine Stunde). Auch mit dem Taxi kann es etwas dauern, da Verkehr. Dafür ist allerdings der Strand hier deutlich sauberer als auf Höhe vom Zentrum (aber auch etwas voller). Zu Fuß braucht man leider immer mindestens 15 Minuten, um an die Hauptstraße zu kommen, weil dazwischen einige große Hotelgelände und Parkplätze liegen, durch die man einfach nicht durchkommt. Dann gibt es aber das meiste, was man braucht, Minimärkte, Wäschereien, Massagen und Bar-Restaurants mit Live-Musik, die aber höchstens bis 23:30 auf haben, also kein richtiges Nachtleben. Auf dem Weg sind zwei große Märkte (5 bis 10 Gehminuten). Die fand ich aber beide etwas steril und sie sind eindeutig auf den Geschmack der Leute aus Bangkok ausgelegt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Leider wirkt die Planung der Hotelanlage so, als ob man wenig Wert darauf gelegt hat, wirklich als Strandhotel gelten zu können. Die Beachfront ist komplett vom Restaurant eingenommen, durch das man nicht durchgehen kann. Dahinter kommt dann noch die meist geschlossene Bar, dann die Zimmer. Ich vermute, dass nichtmal die vordersten im ersten Stock Meerblick haben. Da ein möglicher Durchgang zum Strand komplett durch das Restaurant verbaut ist, muss man auf dem Weg zum Strand die Anlage vorher durch einen Seiteneingang verlassen, und über eine öffentliche, wenig barfußfreundliche Schotterpiste an den Strand gehen. Dort ist dann noch vom Hotel ein Bereich mit Strandliegen, der liebloser kaum gestaltet sein könnte. Das ist nur ein rechteckiges, ca. 1 Meter hohes Betonpdest mit ein paar Liegen drauf. Der Zugang erfolgt wie gesagt nicht vom Hotel aus, sondern vom Strand über eine wackelig angekippte Holztreppe, die wie das meiste andere um ca. 17:30 Uhr (sprich: wenn die Temperatur etwas angenehmer wird) abgeräumt wird, danach muss man hinaufklettern, hat dann aber eh kein Polster mehr auf der Liege. Insgesamt ist der Eindruck, dass das Hotel die Leute einfach lieber im Restaurant hat, als am Strand. Die Muckibude sah klein aber nett aus, habe ich aber nicht benutzt. Ich habe über das Hotel eine Tour gebucht, Phraya Nakon Cave und Flussfahrt mit Mangroven. Der Anbieter und die Tour waren super, das kannst Du wirklich unbesehen buchen. Auf dem Programm standen noch ein paar "unnötige" Stops wie "Ananasplantage", aber das waren wirklich nur 10-minütige "Raucherpausen", die sowieso auf dem Weg lagen und somit nicht geschadet haben. Achtung, der Aufstieg zur Höhle ist extrem anstrengend, wenn Du nicht trainiert bist. Für ältere / gebrechliche Leute ist das nichts, und auch mit Kindern würde ich es mir gut überlegen.