Vorab ein paar grundsätzliche Worte zu dieser Bewertung: Vor 3 1/2 Jahren waren wir das erste Mal in dem Hotel und es hatte uns insgesamt sehr gut gefallen, trotz der auch damals schon vorhandenen Schwächen. Die haben zwischenzeitlich noch etwas zugenommen, aber trotzdem lässt sich unter dem Strich dort ein erholsamer Urlaub verbringen - allerdings vorausgesetzt man legt nicht die Maßstäbe an, die man eigentlich bei einer Kategorie *****L verwenden müsste! Aber ich fand unter dem Strich das PLV noch ganz ok, weshalb ich es tatsächlich weiter empfehlen kann. Und schließlich muss das, was ich als Schwächen ansehe von jemand anderem nicht gleich negativ gesehen werden! Das Hotel ist von seiner Bauart einzigartig und es gehört ganz sicher zu den interessantesten Hotels auf den Kanaren! Einem kanarischen Dorf nachempfunden und mit vielen liebevollen Details umgesetzt hat es keinerlei Bettenburg Charakter, sondern ganz im Gegenteil, wenn man zu seinem Zimmer geht hat man das Gefühl eine Wohnung in einem kleinen kanarischen Häuschen angemietet zu haben. Weithin sichtbares Markenzeichen des Hotels ist der Vulkan, das ist ein großer Kegel mit Lavasteinen bedeckt. Ursprünglich soll der auch nachts beleuchtet sein, das sieht man an den roten Lichterkettchen die aus der Nähe auf den schwarzen Steinen sichtbar sind und sicher einen interessanten Lichteffekt ergeben würden – so sie denn intakt wären. Aber so ist der Vulkan des Nachts leider erloschen! In seinem Inneren befinden sich über eine Höhe von 5 Stockwerken Rezeption, Lobby, Bar, Geschäfte und das alles im Umfeld eines hohen Wasserfalls der umrankt von sehr viel Grün schon sehr an ein liebevoll angelegtes Tropenhaus erinnert, allerdings ohne die dort üblichen Temperaturen, es ist natürlich alles gut klimatisiert; schwer vorstellbar, dass dies jemand nicht beeindruckend findet! Auch was ganz Besonderes ist schon der Eingang zum Hotel: Eine alte kanarische Kirche, zunächst recht unscheinbar, aber wenn man durch die automatischen Glasschiebetüren tritt befindet man sich sozusagen in einer Kirchenhalle, zwar ohne Bänke und Heiligenfiguren, jedoch mit 4 großen Eisenständern auf denen abends jeweils zahlreiche Kerzen entzündet sind, die in Verbindung mit den stets leise eingespielten gregorianischen Gesängen eine tolle Atmosphäre ergeben. Die Anlage ist insgesamt in einem guten und sauberen Zustand, sieht man mal von der erbärmlich quietschenden Südeingangstür ab - am 5. Tag unseres Aufenthalts muss die Haustechnik dann aber ein Ölkännchen aufgetrieben haben und hat das abgestellt... Das überwiegend 50+ Publikum ist grundsätzlich international, freilich ein Großteil dürften Spanier sein, wir trafen aber auch andere Deutsche, Holländer, Engländer, sogar Liechtensteiner. Gebucht hatten wir ÜF, aber natürlich ist auch HP möglich, darüber später mehr. Lanzarote ist unsere kanarische Lieblingsinsel, wir hatten den Baedeker Reiseführer, den wir auch empfehlen, besser kann man die Insel u. e. eigentlich nicht erklären. Die 3 Restaurants die wir am Marina Rubicon besucht haben sind prinzipiell alle empfehlenswert. Lani‘s Restaurant kann als so eine Art Platzhirsch bezeichnet werden, er bietet eine große Vielfalt an Speisen, von Steak über frischen Fisch, frisch gegrillte Hähnchen bis hin zu Pizza, PLV ist OK, man sitzt schön mit Blick auf den Hafen, allerdings sind die Tische zu hoch (vielleicht auch die Stühle zu niedrig) man fühlt sich ein wenig in seine Kindheit zurückversetzt. Eine ganz schöne Atmosphäre im Freien bietet „Little Italy“, das ganz groß Werbung mit seinen Prominenten macht, die dort schon gespeist haben. Die beim ersten Mal verzehrten Tagliatelle und die scharfe Pizza waren richtig gut. Abraten muss ich allerdings von den gebratenen Sardinen, die haben so viele Gräten und sind so fuddelig zu essen, dass man sie absolut nicht empfehlen kann! Das Lokal ist auch relativ teuer, die „italienischen Momente“ sind, dass man schließlich neben den üblichen 5% MWSt. auch noch 5% Bedienungsgeld drauf kriegt, handschriftlich auf die Karte gemogelt die man am Tisch bekommt, im Aushang ist davon keine Rede. Das dritte Restaurant ist schließlich „El Mano“, Qualität und PLV ok, allerdings kann man da nicht draußen sitzen, die haben so eine Art verglasten Balkon. Ein richtig heißer Tipp: Schnäppchen lassen sich in den zahlreichen Parfümerien machen, die alle seriös sein sollen. Ich kann das von der namens „Sabina“ bestätigen, direkt am Yachthafen. Dort habe ich mir eine Sonnenbrille des Typs Ray Ban Aviator P (Standard Ausrüstung der Lufthansa Piloten) für € 92,-- gekauft, Ladenpreis in D ist € 185,--! Solche Angebote gibt’s auch reichlich in Markenparfüms. Gewarnt wird durch die Reiseleitungen vor Ort hingegen vor den Elektronikgeschäften, hinter deren extrem günstigen Preisen schon mal häufiger Tricksereien stecken sollen, auch die Zahlung mit Kreditkarten soll hier nicht sicher sein, habe selber aber damit keine Erfahrungen gemacht.
Wir hatten ein Standardzimmer mit Meerblick und waren damit sehr zufrieden. Das Zimmer ist zwar etwas langgestreckt, aber doch ausreichend breit. Tritt man ein befinden sich rechts die eingebauten Schränke, beleuchtet, einschl. eines einfach zu bedienenden Tresors. Dann folgt das Badezimmer mit 2 Waschbecken und einem separaten WC. Bad ist funktional, Dusche ist in Badewanne integriert aber war auch ganz ok. Danach kommt nochmal eine Tür durch die man das eigentliche Zimmer betritt, rechts zunächst das riesige Bett, ca. 2,50 m breit. Es ist schön hart, so wie wir es gerne mögen. Geboten wird auf Wunsch eine Kissenauswahl, aber uns war das vorhandene schmale und lange Teil ganz angenehm. Nie gewöhnen werden wir uns aber an das eine Leintuch für 2 Personen und der ebensolche Teppich, der auch noch so dünn war, dass wir in der letzten Nacht, die etwas kühler war, sogar etwas gefroren haben. Sicher hätten wir auf Wunsch einen zusätzlichen oder dickeren bekommen. Es gibt im Zimmer dann noch einen großen, in einem Schrank integrierten Röhrenfernseher, die bereits erwähnte Minibar, Tisch, 2 bequeme Sessel und eine ebenfalls bequeme Zweiercouch, so dass man sich in dem Zimmer gut aufhalten kann. Ganz schön ist auch der Balkon, der hälftig überdacht ist, möbliert mit 2 bequemen Stühlen und einem Tischchen. Etwas schlecht ist, dass man die Lampe nicht selbst steuern kann, sie ist bis 24:00h an, vermutlich um das nächtliche Gesamterscheinungsbild des Hotels zu verbessern. Der Bodenbelag im Zimmer besteht aus sehr schönen Fliesen mit einem aufgemalten Muster im kanarischen Stil. Wir haben uns in dem Zimmer wohl gefühlt.
Eigentlich soll es in dem Hotel 4 Restaurants geben, geöffnet waren nach unserer Kenntnis 2, nämlich das Hauptrestaurant für Frühstück und Abendessen und dann gibt es noch ein japanisches Restaurant, das vermutlich verpachtet ist. Wir hatten ja ÜF und da kann von 5 Sternen nun wirklich keine Rede sein! Effektiv 4-Sterne-Durchschnit, üppiger Touristenmampf, kein Fisch (z. B. Räucherlachs, für mich ab 4 Sterne Standard), kein frischgepresster Orangensaft, Ananas aus der Dose, kein Quark, keine harten Eier (ja, wirklich!), 2 Tage fehlte Orangenmarmelade. Aber gut war die Brotauswahl, Eierspeisen werden frisch zubereitet, sofern es einem gelingt dem Koch klarzumachen was man will, klasse war der kross gebratene Speck, das Rührei hingegen unterer Durchschnitt.
Das Rezeptionsteam ist ausgesprochen freundlich und spricht auch deutsch, ansonsten ist es aber dringend anzuraten, dass man als Gast englisch kann. Die Minibar im Zimmer ist leer (sagen wir normalerweise, bei unserer Ankunft waren darin vom Vorgänger noch eine jeweils halbvolle Milchtüte und Cola Dose), man kann sie aber nach Wunsch auffüllen lassen, es gibt einen entsprechenden Bestellzettel. Aber ich glaube kaum, dass davon sehr viel Gebrauch gemacht wird, denn in den Supermärkten kriegt man seine Getränke zu ca. einem Viertel des Hotelpreises - somit ist die leere Minibar eigentlich eine pragmatische und durchaus gastfreundliche Lösung. Ansonsten war die Zimmerreinigung aber OK, vielleicht war das mit der Milch sogar gut gemeint ;-). Ein skurriler Vorfall führte dazu, dass wir uns beschwert haben: In der zweiten Nacht hörten wir beide ein mehr oder minder rhythmisches Klopfen, das wir zunächst gar nicht richtig lokalisieren konnten, es hörte auch nicht auf und unsere Nachtruhe war - gelinde gesagt - sehr unruhig. Morgens um 04.00 zogen wir uns dann sogar an und inspizierten die Umgebung unseres Zimmers, fanden dann auch den "Terroristen": Es war ein Sonnenschirm auf der Terrasse des Nachbarappartements. Starker Wind zerrte an dem geschlossenen Schirm, der dann den wackeligen Betonständer immer wieder etwas anhob und auf die Fließen klatschen ließ! Wir haben's am nächsten Tag der Rezeption gleich gemeldet und man hat den Schirm einfach raus gemacht. Dauerhafte Problemlösung wäre allerdings ein kunststoffüberzogener und vor allem planer Ständer. Während unseres Aufenthalts ist das Problem aber nicht wieder aufgetreten.
Die Lage ist einfach top, direkt am sehr neuen und gepflegten Yachthafen Marina Rubicon mit vielen schönen Geschäften und ordentlichen Restaurants. Wer zum Badestrand will muss allerdings rund 15 Minuten Fußmarsch über die wirklich schöne und saubere Strandpromenade in Kauf nehmen. Runde 30 Minuten marschiert man dann zum eigentlichen Hafen, von wo die Fähre nach Fuerteventura ablegt und wo viele andere Ausflugsmöglichkeiten starten. Dort gibt es auch wieder viele Geschäfte in einer sogar recht großen Fußgängerzone und direkt an der Strandpromenade, überwiegend aber leider das gewohnte Touristenallerlei. Es gibt in Marina Rubicon selbst 2 Supermärkte mit vernünftigen Preisen und einem guten Sortiment.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Der Salzwasserpool ist riesig und wunderschön wie ein See in die Anlage integriert, ein Teil des Restaurants ist auf Holzpfählen in diesen Pool hinein gebaut. Allerdings weil nicht beheizt im November nur noch für recht harte Jungs und Mädels zum Schwimmen geeignet. Man hat auch ein Fitnesscenter und einen schönen SPA-Bereich, es werden auch Aktivitäten wie z. B. Wassergymnastik angeboten. Das Angebot hier ist insgesamt ok!
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im November 2009 |
| Reisegrund: | Wandern und Wellness |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Harald |
| Alter: | 56-60 |
| Bewertungen: | 119 |


