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Jürgen (61-65)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Juni 2007 • 2 Wochen • Strand
Nicht für jeden und nicht für alles geeignet
3,6 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Das Ressort ist kein Hotel im üblichen Sinne sondern ein an einem Hang gelegener Park (frühere Kokosnussplantage) mit einem großen Gästehaus und verstreut liegenden Bure (Bungalows). Es empfiehlt sich mindestens Halbpension zu buchen, da sich in nächster Nähe keine weiteren Restaurants befinden. Die Bure werden einmal täglich sorgfältig gereinigt sowie Handtücher gewechselt, Bettwäsche-Wechsel ca. alle 3 Tage. Der Park und die Wege sind nicht so gepflegt. Oft liegt runtergefallenes Laub und Zweige lange auf den Holztreppen und Holzstegen, was bei Regen zu Rutschgefahr führt. Eine ständige und weitaus erheblichere Gefahr stellen jedoch die Kokosnussbäume dar, deren Früchte in bis zu 20 m Höhe auch direkt über den schmalen Wegen, Treppen und Stegen hängen. Da helfen die Warnschilder „Beware of falling coconuts“ nichts. Schließlich haben die Gäste keine Ausweichmöglichkeit auf ihrem Weg von und nach ihrer Bure. Hier ist die Verkehrssicherungspflicht des Betreibers gefragt, der an diesen Stellen die Bäume, zumindest jedoch die Kokosnüsse dringend und ständig entfernen müsste. Wer wie ich einmal Zeuge eines tödlichen Unfalls durch eine herabfallende Kokosnuss war, wird mich verstehen. Das Ressort kann aufgrund seiner Lage, seiner Gestaltung und seiner Sicherheitsmängel nicht als familienfreundlich und schon gar nicht als behindertengerecht bezeichnet werden. Die Gäste waren während meines Aufenthaltes so gut wie ausschließlich amerikanische und australische Honeymoon-Pärchen im Alter von 25 bis 35 Jahren. Nur einmal während meines Urlaubs habe ich an zwei Tagen eine Familie mit Kindern gesehen. Einzelreisende gab es außer mir nicht. Ich war im Maravu Ressort nicht glücklich. Das lag jedoch zugegebenermaßen nicht nur an den in der Beurteilung beschriebenen Mängeln, sondern in gleichem Maße am Wetter (die Hälfte der Zeit hat es nur geregnet) und in meiner eigenen Person. Ich habe dort wirklich nicht hingepasst. Ich war Alleinreisender, über 60 Jahre alt und Deutscher. Damit war ich in dreifacher Hinsicht ein Exot im Vergleich mit den übrigen Gästen. Empfehlen kann ich das Ressort deshalb auch nur amerikanischen oder australischen Honeymoon-Pärchen im Alter bis maximal 35 Jahren. Andere Gäste laufen Gefahr, sich dort nicht wohl zu fühlen. Leuten wie mir würde ich ein größeres, gehobenes Hotel-Ressort in Thailand oder – noch besser – auf Bali empfehlen. Das Maravu Ressort – Taveuni-Island überhaupt – ist mehr etwas für junge Paare mit geringeren Qualitätsansprüchen an Unterkunft und Verpflegung. Welches die beste Reisezeit ist, lässt sich schwer sagen, nachdem Taveuni die regenreichste Insel der Fijis ist, was ich trotz meines Aufenthaltes in der sog. Trockenzeit heftig zu spüren bekam. Als Destination für einen reinen Badeurlaub ist Taveuni jedenfalls nicht geeignet, auch nicht als Urlaubsziel für ältere Menschen überhaupt.


Zimmer
  • Gut
  • Alle Bure haben umlaufende Balkone und liegen 5 bis 10 Gehminuten vom Gästehaus entfernt, welches über diverse Wege, Stege und Brücken erreicht werden kann. Die Außenwände der Bure sind mit Bambusrohren verkleidet, welche leider tagsüber auch als Unterschlupf für zahlreiche wespenartige Insekten dienen. Die Eternit- (bzw. auch Wellblech-)Dächer sind aus kosmetischen Gründen mit Palmreet überdeckt, welches jedoch schon ziemlich ausgedünnt, grau und ausgefranst ist und damit erneuerungsbedürftig wirkt. Meine Bure: Die Eingangstür hängt klapprig in den Angeln, die Fenster bestehen aus zahlreichen wagerechten Lamellenscheiben, die mittels einer Mechanik in Vierergruppen auf- und zugeklappt werden können – soweit die Mechanik funktioniert. Einige Lamellen sind aus ihrer Führung gesprungen, so dass sie sich nicht mehr ganz schließen lassen. (Zweimal fiel nachts mit großem Getöse eine Glasscheibe ganz aus ihrem Rahmen; mit Wundpflaster habe ich sie notdürftig wieder fixiert.) Da einige der an allen Fenstern vorgehängten Fliegengitter Löcher aufweisen, finden immer wieder Insekten Zugang, von der ständig durchziehenden feuchtheißen Außenluft ganz zu schweigen. Einzige Abhilfe ist, Van und Aircondition ständig in Betrieb zu halten. Ausstattung meiner Bure: sehr geräumig und reichhaltig mit Van, Klimaanlage, Kingsizebett, 2 Nachttische, Schreibtisch, Stuhl, Couchtisch, 2 Sessel, CD-Kompaktanlage, Sideboard, Hausbar, Waschtisch, Fön, Innendusche, Außendusche und Whirlpool (!), Hängematte und 2 Liegestühle. Was es nicht gibt sind Fernseher, Safe und Telefon. Meine Kleiderablage war ärmlich: eine Mauernische mit einer eingelassenen ca. 1 m langen Stange mit ein paar Kleiderbügeln und einem darunter festgemachten Brett. Noch ein Mangel: die Matratze in meinem Bett hatte ihre besten Tage wohl schon hinter sich. Sie war schon recht durchgelegen mit spürbaren einzelnen Sprungfedern. Als Single halte ich ein Haustelefon für wünschenswert, um in Notfällen (vor allem nachts) die Ressortleitung informieren zu können.


    Restaurant & Bars

    Das Gästehaus (Restaurant, Bar, Lobby, Rezeption, Souvenirshop) ist in offener fijianischer Bauweise errichtet. Es fügt sich harmonisch in den Park der alten Kokosnussplantage ein. Allerdings scheint das Gebäude seit seiner Herstellung (ca. 1982) nicht mehr groß renoviert worden zu sein. So hängt die Deckeninnenverkleidung – bestehend aus einer Art Strohmattengeflecht – grau und verstaubt und an vielen Stellen reichlich zerfetzt herunter und macht einen unschönen Eindruck. Auch die Einrichtung der Bar ruft nach Erneuerung. Die Möblierung passt sich dem Gebäudestil wohltuend an. Die Atmosphäre bei den Mahlzeiten und auch an der Bar ist sehr gemütlich und familiär. Die Preise bewegen sich durchaus auf deutschem Mittelklasse-Hotel-Niveau. Die Essensqualität und -Vielfalt objektiv zu beurteilen ist mir unmöglich, schließlich sind die Gewohnheiten, Erwartungen und insbesondere die Geschmäcker der einzelnen Gäste verschieden. Folgendes gibt also nur meinen subjektiven Eindruck wieder, wobei zu berücksichtigen ist, dass ich ein ausgesprochener Gourmet bin. Frühstück. Es wird ein Glas Fruchtsaft und wahlweise Kaffee (hervorragend!) oder Tee gereicht. Alles andere besorgt man sich am Buffet selbst. Das Buffet allerdings ist nicht sonderlich üppig: Eier (nach Wunsch zubereitet), Früchte, Würstchen/Speck, Pfannkuchen, Brot, Toast, Muffins, Cornflakes, unbekannter marmeladenartiger Brotaufstrich, manchmal Kuchen. Zuviel Süß, insbesondere weil auch jegliches Brot aus süßem Teig gefertigt ist, auch das Beilagenbrot zum Lunch und Dinner. Was mich nachdrücklich störte, war der ressorteigene Hund, welcher jeden Tag beim Frühstück bettelnd von Tisch zu Tisch zog, vom Personal absolut geduldet. Mittag- und Abendessen. Bereits beim Frühstück trifft jeder Gast die Wahl, ob und was er zum Lunch und/oder Dinner haben möchte. Dabei stehen täglich jeweils zwei Vorspeisen, zwei Fleisch-/Fischgerichte und ein vegetarisches Gericht sowie zwei Desserts zur Auswahl, eine wirklich lobenswerte Vielfalt. Die Qualität des Essens empfand ich allerdings als mittelmäßig bis schlecht. Fisch, Fleisch, Gemüse und andere Beilagen wurden offensichtlich nur in heißem Wasser gedünstet, ohne merklichen Zusatz von Salz und ohne irgendwelche Gewürze. Dies sollte dann wohl dadurch kompensiert werden, dass jeder Mahlzeit eine ziemlich fettige Soße beigegeben wurde, die zwar farblich variierte, leider jedoch nicht geschmacklich. Außerdem waren sowohl Fleisch wie Fisch oft von zäher Konsistenz. Ich empfand das Essen absolut nicht „mediterran“, wie in der Ressort-Beschreibung angegeben. Vielleicht war es eben lediglich den bekanntermaßen bescheidenen amerikanisch-australischen Geschmäckern angepasst.


    Service
  • Schlecht
  • Die Staff spricht außer fijianisch lediglich englisch. Der Check-In verläuft nicht gerade professionell, dafür aber in sehr freundlicher und familiärer Atmosphäre. Soweit es den gastronomischen Service betrifft, gibt es nichts zu beklagen. Das Essen wird schnell und freundlich serviert. Auch der Bar-Service stimmt. Die Tische sind immer sauber, korrekt und liebevoll eingedeckt. Im administrativen Bereich jedoch gibt’s ordentlich Probleme. Das liegt daran, dass der (deutsche) Eigner und Betreiber oder seine Ehefrau äußerst selten mal im Ressort anzutreffen sind, verständlich, da sie nicht einmal auf Taveuni wohnen. Damit fehlt ein geordnetes Management. Die Folge ist, dass sich jeder der ausschließlich fijianischen Staff für alles zuständig fühlt, in Wirklichkeit jedoch keiner für nichts zuständig ist. Hinzu kommt, dass die Fijianer nicht gerade die arbeitsamsten Menschen und leider auch nicht das freundlichste Volk auf Erden sind. Da sind ihnen die Asiaten (Thailänder, Balinesen, Filipinos) um einiges voraus. Das sicherlich herzliche „Bula“, welches einem ständig zugerufen wird, ersetzt eben nicht soziale und schon gar nicht fachliche Kompetenz. Das Büropersonal (Rezeption) beherrschte nicht einmal einfache Bürotätigkeiten, wie z. Bp. mir eine Telefonverbindung nach Deutschland herzustellen (nachdem kein Handy-Netz besteht) oder Briefmarken zu besorgen. Da mein Zubringerflug von Taveuni nach Nadi vom Ressort falsch gebucht war, musste dieser sowie meine Unterbringung in Nadi nachträglich von der Rezeption umgebucht werden. Dazu brauchten die Damen geschlagene drei Tage, weil sie sich diese Aufgabe laufend gegenseitig zuschoben anstatt sie zu erledigen. Ich musste wirklich ultimativen Druck ausüben, um die Sache auf die Reihe zu bringen. Insofern befürchte ich, dass das Personal wohl nicht in der Lage wäre, größere und schwierigere (Not-)Fälle bei Gästen zu managen. Es gibt eine Wäscherei, einen Shuttle-Bus (nur für Airport-Transfer und Touren), jedoch keine Kinderbetreuung, keine Sanitätsstation und keinen Arzt.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das Ressort ist nur über einen lokalen Flugdienst (kleine zweimotorige Propeller-Maschinen) vom internationalen Flughafen der Hauptinsel (Bp. Nadi) aus erreichbar. Täglich gibt es mehrere Flüge hin und zurück, die relativ teuer sind. Das Ressort ist ca. 5 Autominuten vom Taveuni-Airport entfernt und liegt oberhalb des Strandes und der Hauptstraße. Die Bure sind in der Anlage weit verstreut, so dass gegenseitige Störungen ausgeschlossen sind. Spaziert man den Hang ganz nach oben zum „Hill Top“ kann man eine fantastische Aussicht über das Meer genießen. Je nach Lage haben auch einzelne Bure Meerblick. Obwohl unterhalb des Ressorts die Hauptstraße verläuft, herrscht doch insgesamt eine erfreuliche Ruhe. Der Strand ist zu Fuß erreichbar, je nach Lage des Bure in 5 bis 10 Gehminuten. Andere Restaurants, Bistros oder Cafés sucht man vergeblich. Es gibt keine, bzw. sie waren während meines Aufenthaltes geschlossen. Der nächste akzeptable Supermarkt liegt ca. 10 Autominuten entfernt, zu erreichen nur zu Fuß oder per Taxi. Sehenswürdigkeiten, die einen Europäer beeindrucken könnten, gibt es keine. Auch sind die vom Ressort angebotenen Touren für Alleinreisende überteuert. Singles müssen nämlich den doppelten Preis bezahlen, da sie die seltsame Forderung nach der Anmeldung von mindestens zwei Personen (also eines Partners) nicht erfüllen können. Da ist es preiswerter, sich privat ein Taxi zu nehmen, welches zudem eine individuellere Tour erlaubt.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Das Ressort bietet im sportlichen Bereich kostenlos die Benutzung eines kleinen Fitness-Studios, Pferde, Mountainbikes und Seekajaks an. Außerdem gibt es eine kleine Bibliothek (auch deutschsprachige Bücher), ein großes Boden-Schachfeld und freien Internetzugang. Einmal pro Woche gibt es ein Dinner im Freien aus dem Erdofen. Und jeden Abend spielt die ressorteigene Hausband zur Unterhaltung. Weitere Animationen finden nicht statt. Gegen Bezahlung werden eine größer Anzahl von Halb- und Ganztagestouren angeboten. Diese kann ich nicht beurteilen, da ich aus dem schon erwähnten Grund an keiner teilgenommen habe. Weiterhin werden diverse Massagen (spa-Betrieb) angeboten. Der Hotelstrand ist vom Ressortgelände durch eine Straße getrennt . Er ist ca. 100 m lang und hat eine Breite (Straße – Waterline) von ca. 40 m, je nach Gezeitenstand. Er ist jedoch lediglich auf einer Breite von ca. 25 m ansehnlich. Dahinter, in Richtung Straße, findet sich hinter und unter Sträuchern, Büschen und Bäumen allerlei Sperrmüll wie ausrangiertes Sitzmobiliar, Autoreifen, Bauschutt u.ä. Es gibt weder Toilette noch Duschgelegenheit und die ressorteigene Strandbar war während meines Aufenthaltes nur an einem Nachmittag geöffnet. Liegestühle und Sonneschirme sind vorhanden. Die Wasserqualität ist einwandfrei. Jedoch ist der Beach nicht sonderlich zum Schwimmen und Schnorcheln geeignet. Einen ausreichend hohen Wasserstand gibt es nämlich nur ein bis zwei Stunden vor und nach High Tide. Und selbst dann bedeuten die zahlreichen sich nur wenige cm unter der Wasseroberfläche befindlichen Korallenfelsen bei Wellengang eine latende Verletzungsgefahr. Schwimmen und Schnorcheln sind dann mehr Konzentrationsübungen als ein Vergnügen. Ein direkt am Strand liegendes Tauch-Ressort (unter schweizerischer Leitung) bietet umfangreiche Tauch-Kurse und –Ausflüge an. Überhaupt gilt Taveuni als Taucher-Paradies und es sollen von Taveuni aus herrliche Tauchgründe erreichbar sein. Mehr kann ich allerdings nicht darüber sagen, weil ich diese Freizeitmöglichkeit aus gesundheitlichen Gründen leider nicht in Anspruch nehmen konnte.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:2 Wochen im Juni 2007
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Jürgen
    Alter:61-65
    Bewertungen:3