- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel allgemein ist auf den ersten Blick sauber und ordentlich geführt. Dass es 86 Wohneinheiten bietet nimmt man eigentlich gar nicht wahr. Die Rezeption war gerade neu gebaut worden und ist für Kuba Top-modern! Essen hatten wir Halbpension gebucht, die Mahlzeiten nahmen wir fast ausschliesslich im grossen Speisesaal ein. Dazu komme ich aber später.... Handy-Erreichbarkeit ist gut - ich hatte jedenfalls kein Probleme. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist in Ordnung. Am Kulinarischen müssen sie noch ganz hart arbeiten - aber eben, ist halt ein staatliches Hotel. Da sagen höhere Mächte, was der Gast zu essen kriegt und was nicht... Fazit: Ruhe, Erholung und sehr schöne Tauchgänge sind garantiert - zunehmen wird man mit sicherheit nicht. Und das ist für einmal ja auch nicht schlecht, oder? :-)
Unser Zimmer (Meersicht, älter als die andern, aber dafür direkt "unter" den Palmen am traumhaften Sandstrand) war gerade gross genug für uns 2 Taucherinnen. Wenn man die Zeit nicht im Zimmer verbringt - und wer tut das schon, wenn er um die halbe Welt in die Karibik verreist?? - ist es absolut ausreichend. Es ist alles vorhanden: kleiner Kühlschrank, Safe, Telefon, TV (keine Ahnung ob er funktionierte, wir haben ihn nicht gebraucht), für 2 Personen gerade ausreichend Platz im Schrank und auch Ablageflächen sind vorhanden. Meine Matratze wahr allerdings - so vermute ich - von Wanzen verseucht, denn jeden Morgen hatte ich viele, viele neue Stiche und auch einige der typischen Wanzen-Stichstrassen, vor allem am Rücken!
Das Hauptrestaurand ist gross und wie in tropischen Gebieten üblich immer viel zu stark auf "Kühlschrank" eingestellt - nichts Gemütliches und auch nicht ausserordentlich Sauber. Die Tischdecken wurden - so glaube ich - in den 2 Wochen kein einziges Mal gewechselt. Zu Essen gab's hauptsächlich Reis und Huhn, Huhn und Reis und dann noch Reis und Huhn. Manchmal war der Grillmeister persönlich vor Ort und es gab schon mal ein Rindfleisch frisch gebraten. Das non-plus-ultra aber war das Hackfleisch, das wohl 3 Tage lang aufgetischt wurde und von dem ich mir höchstwahrscheinlich die beschriebene, leichte Lebensmittelvergiftung holte. Einmal war eine grosse Gruppe Amerikaner für ein paar Tage im Hotel - da gab's plötzlich ein umfangreiches Buffet auf dem sogar frische Früchte zu finden waren bis dahin gab's immer Dosenfrüchte, und das in einem Land wo alles einfach wächst und gedeiht!! Nach deren Abreise war wieder "status quo" mit Reis und Huhn sowie Huhn und Reis....
Das Personal ist immer freundlich, gut gelaunt und auch die, die kein Englisch sprechen bemühen sich um Kommunikation mit den Gästen. Man liest hier den einen oder anderen Kommentar, das Personal sei unfreundlich: ich habe hier aber eine total andere Wahrnehmung. Ich glaube, es liegt halt - wie überall auf der Welt - daran: wie man in den Wald ruft, so kommt es zurück. Wer freundlich und offen für andere Menschen, andere Sitten und eine andere Kultur ist, wird sich hier wohl umsorgt fühlen! Leider habe ich mir beim Essen (wie erwähnt, darauf komme ich später) irgend etwas aufgelesen, so dass ich mitten in der Nacht notfallmässig den Artz brauchte, der direkt im Hotel "wohnt" und den Gästen 24 Std. zur Verfügung steht. Nun ja, Kommunikation war etwas schwierig, da er kein Englisch und ich kein Spanisch sprach. So holte man kurzerhand den Boy von der Reception (wohlverstanden, es war morgens um 4.00 Uhr!!!), der dann auch gut gelaunt 2 Minuten später in meinem Zimmer stand. Man behandelte mich dann mit irgendeiner undefinierbaren Medizin, die ich aus dem Verschlussdeckel des Medikaments zu Trinken bekam (!!) - einfach nicht fragen sondern an die Wirkung und die Genesung glauben :-) Jedenfalls war ich 2 Tage später wieder auf den Beinen. Der Arzt fragte dann jedesmal wenn er mich sah, wie es mir gehe und ob alles OK sei. Zimmerreinigung ist einigermassen OK, nicht gerade Schweizer Standard aber ausreichend. ... und nein: Trinkgeld hilft leider nicht, die Einstellung bleibt die Gleiche :-)
Die lange Anreise (ab Havanna 4 1/2 Stunden aufgrund der schlechten Strassen ab Pinar del Rio) lohnt sich allemall - jedenfalls dann, wenn man Ruhe und Erholung sucht. Die Anlage liegt direkt am Meer an einem sehr sauberen, weissen, feinsandigen Traumstrand mit Palmen besäumt. In der Nähe gibt es..... GAR NICHTS! Also nichts für Leute, die Rambazamba, Discos und sonstige Unterhaltung suchen. Der nächste Ort ist Pinar del Rio, etwa 2 Autostunden entfernt und nur über schlaglochverwüstete Strassen erreichbar - also besser bleiben lassen! Und öffentliche Verkehrsmittel... was ist das?? Ich habe mir sagen lassen, es gäbe einen Bus, wenn genügend Leute fahren wollen - gesehen habe ich aber nie einen! Leider hat es - wie hier schon öfters erwähnt - tatsächlich Sandflöhe und auch die reichlich vorhandenen Mücken machen einem morgens und abends das Leben recht schwer - also genügend Anti Brumm Forte mitnehmen!
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Die Tauchbasis ist nicht eben professionell organisiert. Man führt gefühlte 100 Listen in "Fresszettelpapierform", die dann hin und zurück kontrolliert, bekritzelt, ergänzt, gestrichen und wieder korrigiert werden. Ein ellenlanges Prozedere vor jedem Tauchgang und ich wage zu bezweifeln, dass die tatsächlich im Griff hatten, wer denn nun an Bord war und wer nicht! Tauchequipment ist teilweise in dürftigem Zustand (ich hatte zum Glück mein eigenes dabei). Taucher, die mehrere Tage das Equipment brauchen müssen alles am Abend zurückgeben und am nächsten Tag wieder frisch fassen - sehr mühsam und zeitraubend.... Die Tauchgänge selber sind sehr gut. Die Tauchplätze sind 5 - 30 Bootsminuten entfernt und recht abwechslunsreich. Platz und Ablauf werden vor dem Tauchgang gut besprochen und in der Regel findet man tatsächlich vor, was der Guide zuvor versprochen hatte. Die Riffe sind exzellent erhalten, viel Korallenbewuchs aber eher wenig Fisch. Viele Canyons bei denen die Guides allerdings glauben, man müsse dauernd hin- und hertauchen - was angesichts der wunderbaren Riffdächer und Steilwände oft eher mühsam als interessant ist. Ich hatte es jedenfalls nach 2 Tagen gesehen. Einige Guides machten auch einen (zu) häufigen Gebrauch ihrer "Rasseln" sodass oft von Ruhe und Beschaulichkeit keine Spur war. Ausserdem hat man oft das Gefühl, die Guides machen irgendein Unterwasserrennen. Ich wage jedenfalls zu bezweifeln, dass die was sehen im Riff, bei der Geschwindigkeit, wie die manchmal durchs Riff jagen.... Als UW-Fotografin hatte ich eher Mühe, mal in Ruhe etwas fotografieren zu können und selbständig (natürlich mit meiner Tauchpartnerin) tauchen lag absolut nicht drin - no way! Schade, denn wir sind beide routinierte Taucherinnen (beide >500 TG) und somit fähig genug, zumal das Gebiet nicht ausgesprochen anspruchsvoll ist (einzelne Tauchplätze mit "Big Blue-Drop offs" jetzt mal ausgeschlossen)
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2014 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eveline |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 2 |