- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel ist ein 5-stöckiger, älterer Bau, bei dem die letzte Renovierung eindeutig schon etwas länger her ist. Das macht sich vor allem beim Mobiliar bemerkbar (mehr dazu unter "Zimmer"). Zum Publikum lässt sich sagen dass die Hotelleitung sich selbst als "Familienhotel" sieht, was aber eindeutig nicht der Fall ist. Bei unserer Anreise checkte gerade eine Reisegruppe im Alter von ca. 16-20 Jahren aus, ich selbst war auch mit einer 24-köpfigen Gruppe im gleichen Alter dort. Während unseres Aufenthaltes kam noch eine zweite Gruppe dazu; Familien und ältere Leute habe ich in einer Woche dort garnicht gesehen.
Das Zimmer war zwar sehr eng (Vier Betten im 2er-Zimmer), aber in dieser Preiskategorie noch akzeptabel. Ein Safe war zwar vorhanden, doch fehlte leider das Schloss, was zusammen mit dem unfreundlichen Personal (siehe oben) für Bedenken sorgen kann. Fernseher, Telefon, Minibar, etc. kann man nicht ernsthaft erwarten, aber eine klimaanlage wäre doch sehr hilfreich gewesen. Darüber hinaus waren die Zimmer mäßig sauber. Der Boden war stellenweise schmierig, so als hätte jemand zu viel Seife benutzt. Die Matratzen waren sehr dünn und zeigten teils abenteuerliche Farbwechsel auf, weswegen wir die Schonbezüge draufließen. Zu den Balkonen lässt sich sagen, dass das Geländer teils rostig und wacklig ist - ich würde empfehlen, die Stabilität erst zu testen, bevor man sich anlehnt. Ausserdem sind die Zimmer im ersten Stock von den Nachbarbalkonen rechts und links sowie von der Straße problemlos einsehbar, weswegen man die Vorhänge in bestimmten Situationen (und schon allein wegen der Straßenlaterne direkt vor dem Fenster) besser geschlossen lassen sollte.
Die Verpflegung findet nicht im Marisol selbst statt, sondern im Partnerhotel Continental, welches nur zwei Häuserblocks vom Marisol entfernt ist. Das Angebot ist zwar reichhaltig, aber leider selbst unter Berücksichtigung der Preiskategorie vollkommen ungenießbar. Morgens bekommt man die Auswahl zwischen verschiedenen Wurstsorten, Käse, versch. Frühstücksflocken (Müsli, Honigpops, etc.), und auch Honig und Marmelade sind im Angebot. Leider kann man ausser der spanischen Chorizo und der typischen Hartsalami den Rest des Angebots mehr oder weniger vergessen. Einzig die Croissants waren noch essbar, der Kaffee kam zusammen mit heißem Teewasser, Kakao und dem "Orangensaft" (ein Gemisch aus 70% Wasser und 30% Fanta) aus einem Automaten und schmeckte dementsprechend, ehm, interessant. Beim Abendessen verhielt es sich ähnlich. Den Salat und die zwei Sorten Nudelsalat konnte man noch essen, den Curry-Reis ebenfalls, aber von allem anderen rät der gesunde Menschenverstand ab. Sowohl die panierten Fleischpattys als auch die anderen runden, panierten Dinger sahen aus als wären sie die geschredderten Abfälle anderer Hotels. Bei zweiterem bin ich mir nicht einmal sicher ob das Kroketten oder Fleischrollen sein sollten. Wie auch immer, Finger weg! Bei Fleisch und Fisch verhielt es sich ähnlich, dort sah das Angebot aus als wäre der Koch mittags auf der Landstraße für abends sammeln gewesen. Ich hoffe Sie verzeihen mir, dass ich zum Geschmack der Gerichte nicht viel zu schreiben habe. Als Empfehlung kann ich die beiden Strandrestaurants "Las Palmeres" und "Beach Bar 12" empfehlen. Bei beiden kann man sich sowohl mittags als auch abends für nur wenige Euro gut satt essen. Sie liegen beide so, dass man auf dem Weg vom Marisol zum Strand automatisch an ihnen vorbeikommt.
Das Personal machte auf mich einen unmotivierten und dementsprechend unfreundlichen Eindruck und sprach den ein oder anderen Brocken Englisch. Zumindest verstand die Putzfrau, dass wir uns nicht von ihr aus dem Zimmer scheuchen lassen würden, als sie morgens um halb neun ohne zu klopfen in der Tür stand und etwas von "You go now! Cleaning!" durchs Zimmer rief. An der Rezeption wurde man stets misstrauisch angestarrt, so als würde der Rezeptionist den Schlüssel nur äußerst ungern herausgeben. Darüber hinaus fühlte sich dieser anscheinend schon von abendlichen Unterhaltungen in normaler Lautstärke auf dem Balkon gestört und trat mehrfach auf die Straße, um für Ruhe zu sorgen. Mir ist klar, dass in dem Hotel andere Gäste abends ihre Ruhe haben wollen, allerdings sehe ich eine gedämpfte Unterhaltung nicht als Ruhestörung an. Insofern finde ich die Reaktion des Rezeptionisten nicht angemessen.
Die Lage ist für diese Preiskategorie nicht schlecht. Vom Hotel zum Strand sind es keine 10 Fußminuten, und der Verkehr hält sich zu jeder Tageszeit sehr in Grenzen. Dennoch sind die Hauptstraße, ein unglaublich günstiger Supermarkt und der Bahnhof Calellas ebenfalls nicht weit entfernt, was bspw. für eine Fahrt nach Barcelona sehr praktisch ist. Mit dem Zug braucht man etwa eine Stunde nach Barcelona. Die Ruhe bedeutet aber leider auch, dass man ins Zentrum Calellas gut 20-25 Fußminuten braucht, sollte man mal den Wunsch haben feiern zu gehen oder etwas anderes zu unternehmen als abends in einer der Strandbars zu sitzen.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im August 2012 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Alex |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 1 |