Hotel Metropolitan Playa

Wir waren jetzt schon zum zweiten - beziehungweise dritten - Mal im Metropolitan Hotel und sind auch in diesem Jahr wieder zufrieden abgereist. Da wir beide aufgrund unserer Erfahrung mit dem Haus und dem Ballermann allgemein bereits wussten, was uns erwarten würden, blieben böse Überraschungen - wie sie manch anderer Gast eventuell gemacht haben könnte - erstmal aus. Unserer Meinung nach liegt der Schlüssel zu einem gelungenen Urlaub am Ballermann in den bereits zu Hause gesteckten Erwartungen an Land, Leute und Umfeld. Wir waren in erster Linie zum "Urlauben machen" und Sonne tanken dort und haben uns der feiernden Meute größtenteils entzogen. Zu unserer Reisezeit war die Gästestruktur recht ausgeglichen: Neben einigen größeren Partygruppen, waren auch etliche Paare sowohl unseren Alters (20 Jahre), als auch mehrere ältere Leute und Familien vor Ort. Von den Gästen selbst, sieht man aber gefühlt recht wenig, denn das Hotel ist mit etwas über 100 Zimmern eher kleiner gehalten. So kam nie das Gefühl auf, in einem echten Touristen-Bunker gelandet zu sein. Wenn man also einen Urlaub an der Playa bucht, sollte man sich unbedingt bewusst sein, dass man nicht unbedingt ins Mallorcas Nobelviertel einreist - auch wenn die spanische Regierung die Playa langfristig ja angeblich als solches sieht, aber das ist eine andere Geschichte... WLAN steht im Hotel zwar zur Verfügung, ist mit 20 Euro pro Woche aber recht teuer. Muss man eben Prioritäten setzen.

Die Zimmer haben - vorsichtig formuliert - die beste Zeit wohl schon hinter sich. Die Einrichtung (ein Bett, eine Kommode, ein Wandschrank und ein Stuhl) ist ein bisschen abgerockt, aber dennoch zweckmäßig. Die Klimaanlage funktionierte bei uns zwar, drehte aber speziell nachts, was die Lautstärke betraf, nochmal mächtig auf. Das Bad ist ebenfalls von überschaubarer Größe, aber immerhin ist auch im fünften Stock in der Dusche noch ordentlich Druck auf der Leitung. Ist ja auch längst nicht immer der Fall. Dass in den Zimmern mittlerweile Föhn und Flatscreen eingebaut wurden, ist zumindest ein gutes Zeichen, dass die Hotelleitung in die Ausstattung investieren will und das auch tut. Auch der Eingangsbereich des Hotels ist frisch renoviert und wirkt sehr nobel und einladend.

Wie im Service gibt es auch in der Gastronomie Licht und Schatten. Beim Frühstück gehört von Zeit zu Zeit etwas Glück dazu. Kommt man zur richtigen Zeit in den Speisesaal hat man die Chance auf ein zumindest frisch aufgebackenes Brötchen. Kommt man aber zu spät, könnten diese genau so gut auch als Schlagwerkzeug benutzt werden - leider knüppelhart! Hier würde eine zweite Brötchensorte vielleicht gut tun, ansonsten kann man der Küche wohl keinen Vorwurf machen. Bereitgestelltes Gebäck und Rührei sind in Ordnung bis gut und lockern das Frühstück etwas auf. Das Mittagessen für die All-Inclusive Gäste wird etwas auf Sparflamme gehalten. Die Auswahl ist nicht riesig, aber man wird wohl fündig. Viel mehr gibt es dazu wohl auch nicht zu sagen. Das Abendessen ist zumeist die beste Mahlzeit des Tages. Wechselnde Themenabende sorgen für etwas Abwechslung, die Speisen sind zumeist ganz akzeptabel zubereitet. Auch hier gab es zu den Vorjahren eine leichte Steigerung. Die Getränke werden vom Personal an die Tische gebracht, jedoch kann es bei vollem Speisesaal auch schonmal etwas länger dauern, was bei uns allerdings nur einmal vorgekommen ist. Insgesamt muss man sagen, dass vielleicht etwas mehr drin sein könnte im gastronomischen Bereich, gerade weil das Hotel nur eine überschaubere Zahl an Gästen unterbringen kann.

Der Service fällt im Gesamtbild leider etwas ab. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Besuchen, konnten wir aber immerhin eine leicht positive Entwicklung feststellen. Die Servicekräfte haben irgendwie schwankende Tagesformen, aber wer will es ihnen verdenken, dass sie nicht mit großer Freude eine für sie fremde Sprache sprechen? Da sollte man nicht zu pingelig sein. Dementsprechend sind die Dialoge mit "Hallo, Trinken?" (eines der extremeren Beispiele) auch recht "kurzweilig". Positiv aufzufallen weiß hingegen ein dunkelhaariger "Kellner" mit Brille. Er hat stets ein freundliches Lächeln auf den Lippen und versucht mit kleinen Witzchen Kontakt zu seinen Gästen zu halten. Am vorletzten Abend war er für die Bar zuständig und überstieg seine Pflichten dabei sogar freiwillig, als er die Gäste an ihren Tischen nach Getränkewünschen fragte. Die jedoch positivste Ausnahmeerscheinung ist die Deutsche Hotel-Managerin (???). Gerade in schwierigeren Fällen ist es gut, dass eine "Muttersprachlerin" vor Ort ist und gerne weiterhilft. Großes Lob dafür! Auch der Zimmerservice arbeitet zuverlässig und in erster Linie unauffällig bis unsichtbar!

Das Hotel liegt in hinterer Reihe auf Höhe des Ballermann 8. Bis zum Strand sind es daher auch einige Gehminuten (6-8 min), doch die Strecke ist vielleicht auch, weil es schnurgeradeaus geht, recht kurzweilig und gut zu schaffen. Das Hotel liegt an einer verhältnismäßig viel befahrenen Straße. Da wir bisher aber immer ein Zimmer zum Pool gebucht haben, können wir über die Lärmbelästigung leider keine Auskunft geben. Auf der Poolseite war davon in jedem Fall nichts zu hören. Unmittelbar vor dem Hotel liegt eine Bushaltestelle, die eine schnelle Verbindung nach Palma verspricht - theoretisch! Denn in diesem Urlaub kam es allein zweimal vor, dass der Bus ohne zu halten an zwei verdutzt schauenden Urlaubern vorbeigebrettert ist. Feste Fahrpläne gibt es auch nicht, aber groben Schätzungen zu Folge fährt der Bus alle 30 Minuten. Kurz vor der Strandpromenade gibt es eine weitere Haltestelle zweier anderer Linien. In unmittelbarer Nähe zum Hotel liegen mehrere Einkaufsmöglichkeiten, die Preise sind zwar gesalzen, aber die Grundversorgung sollte die Urlaubskasse nicht sprengen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Poollandschaft - man kann sie tatsächlich als solche bezeichnen - war ein Hauptgrund für unsere erneute Buchung. Das Becken hat eine ausreichende Größe und ist erfreulicherweise nicht viereckig oder/und im Innenhof des Hotels gelegen. Ein paar Palmen und grüne Wiese werten das Gesamtbild nochmal auf. Mit knapp 50 Liegen und genügend Schirmen ist auch ausreichend Platz zum entspannen geboten. Ein absoluter Pluspunkt des Hotels. Wer das Haar in der Suppe sucht, wird natürlich auch im Metropolitan fündig, aber eine kaputte Kachel oder ein Blatt vom Baum im Wasser oder auf den Liegen sollte zu verschmerzen sein. Auch die Terrasse ist großzügig gestaltet und läd Abends zum Verweilen und Auskosten des AI-Angebots ein. Von 11 bis 19 Uhr hat die recht neue Poolbar geöffnet und verkürzt die Wege. Da das Personal aber auch andere Aufgaben hat, muss man hier ab und zu eine Minute auf die Bedienung warten. Mehrmals wöchentlich gibt es Abends ein kleines Animationsprogramm in Form von Tanz und Musik. Der auflegende spanische DJ konnte einem jedoch etwas leidtun. Er fing sich bei uns den Beinamen "Einsamster DJ der Welt" ein. Sein DJ-Set ist recht Deutsch abgehaucht (Atemlos durch die Nacht...)