- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel Mikro Village ist kein klassischer "Ferien-Bunker", der 6- oder 7-geschössig direkt am Meer steht (zur Lage s. u.). Die Anlage hat maximal drei oder 4 Stockwerke, ist auf mehrere Gebäude verteilt, die aber alle miteinander verbunden sind. Die genaue Anzahl der Zimmer habe ich nicht mehr im Kopf, aber es waren nicht mehr als 100. Von Massentourismus kann man also gewiss nicht sprechen, was uns sehr positiv in Erinnerung geblieben ist. Die Anlage ist vor allem zwischen den einzelnen Gebäudekomplexen wunderbar grün, mit Palmen und allerlei anderen Pflanzen. Unser Zimmer lag im Erdgeschoss und die dazu gehörige Terrasse lag direkt im Grünen. Die Herkunft der Gäste war sehr unterschiedlich, wobei die wenigen Deutschen und die vielen Osteuropäer (zusätzlich Russland) auffielen. --> Im August ist Kreta in anderen Jahren sicher unerträglich heiß, 2007 zum Glück teilweise sehr windig. --> Taxigeld oder gutes Schuhwerk mitnehmen, Roller oder Auto mieten, dann ist die Lage nicht so problematisch. --> Beim Essen ausweichen, auf Selfmade-Mittagessen oder abends in Restaurants. --> An sich tolle Anlage, grün, tolles Flair, toller Pool - wir haben uns wohl gefühlt.
Die Zimmer waren zweckmäßig eingerichtet, relativ groß, dafür aber mit wenig Möbeln: zwei Betten, kleiner Schreibtisch, Schrankwand, Küchenzeile mit Kühlschrank und Arbeitsplatte. Die zwei Einzelbetten konnten zu einem Doppelbett zusammengeschoben werden. Vor allem die Schrankwand und die Küchenzeile haben ihre beste Zeit schon hinter sich, wenn man den Schrank scharf angesehen hätte, wär er in sich zusammengefallen - wir haben lieber aus dem Koffer gelebt. Die Klimaanlage funktionierte, war aber, wie wohl überall, recht laut. TV mit CNN, BBC, RTL, ZDF, Eurosport, 3 polnischen, 3 russischen, 5 griechischen Sendern... Das deutsche Bild hatte abends (zur heutejournal-Zeit) gerne Aussetzer, wurde aber eh wenig genutzt. Das Bad war nett, leider Schimmel am Duschvorhang und kaputter Klodeckel (wurde am 2. Tag repariert). Ansonsten sauber. Das Nebenzimmer (bewohnt von Italienern) gut hörbar. Tiefpunkt am 3. Tag, als uns eine 5cm-Kakerlake mitten auf dem Zimmerboden überraschte und unter einem Glas gefangen wurde. Eklig.
Die Gastronomie, hier muss ich meinen Vorrednern leider zustimmen, ist der zweite Schwachpunkt des Hotels. Morgens sah das Buffet leider jeden Tag gleich aus, wenig Abwechslung, wenig Angebot, und vor allem: mit Wasser gestreckte Milch! Keine Brötchen oder Croissants, Brot und Toast bzw. Kekse (?). Abends sah es etwas besser aus, vor allem der Salat war jedes Mal gut, wenn auch immer derselbe. Man konnte aus 2-3 mal mehr mal weniger warmen Speisen wählen, die aber geschmacklich in Ordnung waren. Das Dessert war dürftig. Zusammengefasst: Wenn man den nächsten Supermarkt bemüht, kann man mittags auf Balkon/Terrasse das magere Frühstück wettmachen und abends auf die Restaurants in Agios Nikolaos ausweichen. Dort waren wir 3 oder 4 mal essen und es hat uns jedes Mal vorzüglich geschmeckt.
Die Angestellten des Hotels waren stets freundlich und zuvorkommend, allerdings war die Verständigung bisweilen schwierig (oft nur gebrochenes Englisch). Die Zimmer wurden jeden Tag gereinigt, auch die Handtücher jeden Tag gewechselt, und egal wie unordentlich das Zimmer auch morgens aussah, abends war alles aufgeräumt und lag an seinem Platz; manchmal auch an einem neuen, so dass wir unsere Sachen teilweise suchen mussten!! Der gläserne Armreif meiner Freundin ging bei einer solchen Umräumaktion der Putzkräfte leider zu Bruch. Ein Shuttlebus stand nicht zur Verfügung, wäre aber eine gute Idee gewesen.
Der größte Minuspunkt des Hotels ist ganz sicher seine Lage. Es liegt oberhalb des Ortes Agios Nikolaos, an einer regelrecht wüsten Landstraße, fernab von Restaurants, Supermärkten, Bars etc. Innerhalb der Anlage ist das natürlich positiv, weil man nicht durch die Animationsprogramme anderer Hotels gestört wird... Sobald man die Anlage allerdings verlässt, beginnen die Probleme. Zu Fuß muss man direkt an der oben genannten Landstraße laufen, einen Gehweg sucht man einige hundert Meter lang vergebens. Bis zum nächsten Supermarkt ("Champions") sind es gute 15 Minuten zu Fuß, bis in den Ort Agios Nikolaos gute 30 Minuten. Nach 15 Minuten vom Hotel (etwa auf Höhe des Supermarkts) kommt man dann in sichtbar dichter besiedeltes Gebiet. Vor allem abends war dann die beste Wahl, in den Ort zu laufen (bzw. vom Strand oder anderen Ausflügen direkt dorthin zu gehen) und später ein Taxi ins Hotel zu nehmen. Mit 5 Euro ist man dabei, wobei hier im August sicher die Hochsaisonpreise zogen. Die mussten dann eben fast jeden Abend drin sein, aber wenn man schon für das Hotel viel Geld hinlegt, sollte man auch beim Taxi nicht knausern. ;) Zusammengefasst: Miserable Lage, aber mit gutem Schuhwerk oder einem Faible für kretische Taxen durchaus machbar.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool ist wohl das Aushängeschild des Hotels. Und das bestimmt auch zu Recht, denn er ist wirklich schön. Kein rechteckiges Zweck-Becken, sondern geschwungen, mit Palmen am Rand, einer Poolbar in der Mitte (durch Brücken erreichbar). Liegen waren immer welche frei, wie gesagt, es ist kein Hotel des Massentourismus. Das Becken (Salzwasser) ist bis zu 4 Meter tief, ein kleiner Basketballkorb wurde kaum genutzt (Ball an der Poolbar). Billard steht in der Hotellobby, ich glaube für 1 oder 2 Euro pro Partie. Der nächste Strand ist zu Fuß etwa 20 Minuten entfernt, wenn man ihn einmal gefunden hat, ist der Weg ganz einfach (anfangs auch entlang der wüsten Landstraße). Er ist klein, aber sauber und flach und nett anzuschauen. Wenn man von Agios Nikolaos etwas weiter nach Süden läuft (am Hafen entlang, vom Hotel etwa 45-50 Minuten zu Fuß) oder das Taxi nimmt, auch für 5 Euro, kommt man an einen sehr schönen, langgezogenen Sandstrand.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im August 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 1 |