Hotel Morgana Beach Resort

Am Morgana Beach scheiden sich offenbar die Geister. Wir waren zum zweiten Mal in Ägypten, im vergangenen Jahr in Sharm el Sheikh in einem Fünf-Sterne-Luxushotel, das war doppelt so teuer, wie im Morgana, wir hatten aber nicht das Gefühl, gewissermaßen die Hälfte weniger bekommen zu haben. Natürlich gab es beispielsweise jeden Tag Geflügel, aber lecker, es wurde auf der Terrasse gegrillt, einmal sogar am offenen Feuer Brot gebacken, es gab frisches Obst und Gemüse, ganz toll. Die Nachspeisen waren fast durchweg absolut lecker. Ein Sonderlob gilt dem Hotelteam für das bombastische Silvestermenü. Auffällig war allerdings, das eine Menge Leute mit Magenverstimmungen zu kämpfen hatte. Der Zimmerservice war kaum noch zu übertreffen, die Zimmer sind geräumig und ruhiger, ohne irgendwelches Abluftgebläse- oder Ernergieanlagengebrumme, wie wir es in dem Luxuspalast erlebt haben. Englisch sollte man natürlich sprechen, wir empfanden es nicht als Makel, dass die Hotelmannschaft kaum Deutsch gesprochen hat, im Gegenteil. Rund um das Hotel (im übrigen eines sehr schöne Anlage mit herrlichem Blick über den Golf von Aquaba) gibt es indes nichts, bis zum Taba Hights-Einkaufszentrum sind es etwa sechs Kilometer, wir sind für zehn Pfund per Anhalter gefahren. Nervig sind die ewigen Kontrollen, alle Hotels sind verrammelt, Taschenmesser etwa sollte man nicht mitnehmen, die werden konfisziert bis zur Rückreise. Einen dicken Wermutstropfen gibt es dank des so genannten Animationsteams, das tagtäglich die Gäste mit offenbar arabischer Rap- oder ähnlicher Musik in voller Lautstärke, mit bis zum Strand reichenden Bassgedröhn auf einer Schrottanlage terrorisierte, für die Meisten eine Geschmacksverirrung. Bei freundlicher Nachfrage, ob es nicht leiser ginge, erntete man blödes Grinsen, auch an der unfreundlichen Rezeption. Die Musikintensität während der Silvesterfeier glich dem Krach eines startenden Düsenjets, die Leute verließen den Saal in Scharen. Ein paar unreifen Jüngelchen und einem ebensolchen Mädelchen, die in die Schule gehören, die Animation zu überlassen, ist fahrlässig. Eine Firma, die ihre Kunden nicht ernst nimmt, begeht Selbstmord auf Raten. Das Hotel aber deshalb in Bausch und Bogen zu verdammen, wäre höchst ungerecht gegenüber allen anderen Mitarbeitern, die sich redlich bemühen. Außerdem hat die Anlage eine Menge für Schnorchler und Taucher zu bieten mit ihrem herrlichen Hausriff. Wir haben andere Tauchbegeisterte kennen gelernt, das hat richtig Spaß gemacht. Unser Fazit: Für einen preiswerten Urlaub mit nicht zu hohen Ansprüchen und einer gewissen Lärmresistenz ist das Hotel genau richtig.

Beliebte Aktivitäten

• Strand