Hotel Neder

Bei unserer Ankunft stellten wir fest, dass wir nicht die von uns gebuchte Ferienwohnung bekommen hatten, da das Layout ganz anders war. Auf Nachfrage meinte der Hotelbesitzer, ja, das stimme. In der von uns gebuchten Wohnung wohne seit August sein Sohn, sie sei nicht mehr verfügbar. Ich fragte, warum wir denn nicht informiert worden seien. Antwort: "Aber die Wohnung, die Sie jetzt haben, ist doch viel besser!" Ich sagte, dass ich das bezweifele, da in der von uns gebuchten Wohnung z.B. Fernseher in den beiden Schlafzimmern waren. Seine Reaktion: "Sie sind doch nicht zum Fernsehgucken hergekommen, oder?" Das fand ich schon recht frech. Wir stellten dann fest, dass es in der "besseren" Wohnung auch keinen Backofen gab. Wir hatten extra Ofenkartoffeln mitgebracht, unser Freund wollte in der Woche ein Backhähnchen zubereiten etc. Als wir das dem Hotelbesitzer mitteilen wollten, war nur noch sein Sohn dort. Sein Vater sei in der Kirche. Die Reaktion des Sohnes war: "Wenn Sie denn unbedingt einen Backofen brauchen, können Sie ja unseren benutzen!" Unsere Wohnung war im 2. OG, die Wohnung des Besitzers im EG. Als ich sagte, das sei wohl nicht praktikabel, meinte der junge Mann: "Treppenlaufen soll ja bekanntlich gesund sein." Ein paar Stunden später kamen dann unsere Freunde an. Sie baten auch darum, den Besitzer zu sprechen. Dieser war jedoch laut Sohn immer noch in der Kirche bzw. auf dem Friedhof. Wir beschlossen, bis zum nächsten Morgen zu warten, um den Vater dann noch einmal anzusprechen. Wir gingen dann am nächsten Morgen zu viert hinunter. Der Vater sagte zu uns: "Was haben Sie denn für ein Problem?" Ich sagte es ihm. Daraufhin er: "Sie sind die einzige Deutsche hier, in meinem Haus sind Schweden, Russen, Engländer und Sie sind die Einzige, die sich hier beschwert!" Dann ging er durch den Flug und rief, ich solle mal mitkommen. Er hielt vor einem Bilderrahmen mit der Todesanzeige seiner Frau, die 2009 gestorben war. Er schrie mich an: "Sie denken, Sie haben ein Problem, Sie haben kein Problem!". Er zeigte auf die Todesanzeige und brüllte: "Das ist ein Problem, das ist ein Problem", verschwand in seiner Wohnung und schlug die Tür zu. Ich war völlig entsetzt. Das war wirklich das letzte, was ich wollte, Ärger im Urlaub! Wir haben uns dann bei der Touristeninformation beschwert. Und mit der nicht verfügbaren Ferienwohnung "Neder" wird heute noch im Internet geworben!

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