Hotel Notting Hill

In vier Worten ausgedrückt: Außen hui, innen pfui! Es schaut auf den ersten Blick richtig durchgestylt aus, deshalb hat es mein Freund auch gebucht, da er sehr viel Wert auf ein gutes Hotel legt! Cooler Empfangsbereich mit kostenlosem Internetzugang an einem Apple-Computer, schönes Restaurant, in dem gute Speisen serviert werden. Internationale Gästeklientel, Altersdurchschnitt geschätzt 35 Jahre. Schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis - ich würde nicht mehr dort nächtigen!

Die Zimmer sind für den Preis zu klein. Der Schrank ist, wenn man keine Executive Suite hat, VIEL zu klein! Platz für Kleidung zum Hängen ist ohne Übertreibung ein bisschen breiter als ein DIN A4 Blatt! Für Männer mit mehreren Anzügen unmöglich. Wir hatten, jetzt wo es heiß war, eh nicht viele Klamotten dabei, aber was ist im Winter? Im Bad fehlten ganz simple Kosmetiktücher - die eigentlich in einem Hotel dieser Kategorie zu erwarten sind. Das Schlimmste allerdings ist, dass das Bad nur durch eine leicht getönte allerdings komplett durchsichtige Glastüre (die nicht einmal komplett schließt und oben einen Spalt von 5 cm lässt) vom Zimmer abgetrennt ist. Horror ist, dass es auch ein "Fenster" vom Bad zum Zimmer gibt, das lediglich aus einer weißen Holzjalousie besteht! Das heißt, dass jedes Geräusch auf der Toilette oder im Bad nach draußen ins Zimmer drang. Es hätte keinen Unterschied gemacht, die Toilettenanlage mitten in den Raum zu verlegen und einen Pappkarton herum zu stellen (von der Akustik her). Wenn man mit dem Partner verreist, ist ein ungestörter Toilettengang deshalb gar nicht erst möglich - ich fand das wirklich unmöglich, und auch unsere mitreisenden Freunde (die ein minimal größeres Executive Zimmer hatten mit einem minimal breiterem Schrank) haben sich daran extremst gestört. Als mein Freund dann mal eine "längere Sitzung" hatte, bin ich freiwillig in die Lobby gegangen, damit er seine Ruhe hat. Das ist ein sehr großes Manko, wirklich! Außerdem sind die Zimmertüren 0,00 % schalldicht; d.h. man hört alles auf dem Gang so laut, dass man meinen könnte, es steht jemand im Zimmer! Der Spion an der Tür ist darüber hinaus so weit oben angebracht, dass nur Dirk Novitzky bequem durchschauen kann. Das einzige Highlight im Zimmer waren die wirklich bequemen Betten, in denen wir wirklich beide sehr gut geschlafen haben... Bis wir in der Früh vom Krach auf dem Gang mangels Schallisolierung aufgeweckt worden sind.

Sehr gutes Essen, das Sandwich ist wirklich zu empfehlen. Die anderen Dinge, die aus der Küche herausgetragen wurden, sahen wirklich sehr ansprechend aus! Das Ambiente war gut, aber man is(s)t dort etwas einsam. Sauberkeit im Innenbereich sehr gut, im Außenbereich sollten die Stühle und Tische öfters abgewischt werden. Brösel vom Vorgänger bzw. Wasserpfützchen vom nächtlichen Schauer sollten nicht sein.

Gegen das Personal ist eigentlich nichts einzuwenden. Komisch ist nur, dass, wenn man an der Rezeption ein Taxi bestellen wollte, die Rezeptionisten immer die Destination wissen wollten - aus Neugier....? Seltsam; denn Zimmernummer ist noch normal, aber nicht, wohin es gehen soll. Dem Taxifahrer wurde dies nämlich nicht übermittelt, denn dieser hat dann nocheinmal gefragt, wo es denn hingehen soll. Umgang mit Beschwerden bzw. Anregungen und Verbesserungsvorschlägen war diskret durch ein Formular und einem kleinen Postkasten leider nicht möglich. Was die Zimmerreinigung anbelangt, war nichts zu beanstanden; allerdings darf man nicht vergessen, den (auch von außen sichtbaren) LED-Schalter von "DO NOT DISTURB" auf "ROOMSERVICE" zu stellen! Leider stand in den 4 Tagen, die wir dort verbrachten, jedes Mal irgendetwas auf dem Gang herum: entweder ein halben Tag irgendein Staubsauger, oder leergegessene Teller und leere Gläser vor einem Zimmer (innen ist zu wenig Platz; verständlicherweise haben die Gäste das vor die Tür gestellt) oder der Reinigungswagen des Roomservice.... Na ja...

Die Lage ist nicht schlecht, aber ein Fußmarsch von 15 - 20 Minuten in die Innenstadt ist nicht ganz zu unterschätzen.

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